Vom Nachlass der Hunde – Tretet dAdA rein!
von Trithemius - 4. Mär, 14:33
Gestern saß ich am Fluss, bis die Sonne hinter den Dächern der Stadt versank. Die Leine hatte Rückenwind, strömte eilig dahin, und ihr Wasser schien mir nasser als sonst zu sein, weil es viele kleine Wellen schlug. Lebhaft leckte es mit frechen Zungen die Ufer ab. So ein Fluss ist wie ein Organismus. Kurz versuchte ich mich hineinzudenken, wie das wäre, Wasser der Leine zu sein und ungestüm am Ufer zu lecken, um Platz zu machen für mich. Aber der Übermut verging mir bald, als nämlich über die Uferwiese ein Mann mit drei räudigen Hunden daherkam. Der Hundebesitzer hatte die Hunde hinter sich gelassen, wandte ihnen gleichgültig den Rücken zu, und sah folglich nicht, was ich sehen musste. Nacheinander hockten die Köter sich nah am Ufer hin. Gegen die untergehende Sonne sah ich im Schattenriss das unsagbar hässliche Profil kackender Hunde. Das versaute mir nachhaltig die romantischen Ideen in der vorfrühlingshaften Idylle.
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