Wie ich beinahe versehentlich gestorben wäre (4) – Herzdraht
von Trithemius - 31. Jul, 18:20
„Wundern Sie sich gleich nicht. Ich bin dann etwas verkleidet“, sagt der Chefarzt, bevor er mich von der Intensivstation zur Herzkatheteruntersuchung schieben lässt. In der Nacht hat sein Oberarzt mich über die Gefahren und Risiken des Eingriffs aufgeklärt. Deren gibt es viele, und ich sehe mich gezwungen zu unterschreiben, dass man mich gegebenenfalls straflos um die Ecke bringen darf, natürlich nur mit den besten Absichten, mich vom Herzinfarkt zu heilen. Ein Wahl hatte ich nicht wirklich, und nachdem ich machtlos meine Unterschrift unter die Einverständniserklärung gehunzt hatte, sagte ich: „Jetzt bringen Sie mir bitte ein Blanko-DIN-A4-Blatt. Nach all den düsteren Drohungen will ich mein Testament machen.“ Materielle Güter habe ich nicht zu vererben, aber es muss doch geregelt werden, was mit den drei Teppichhäusern und den gut 2.000 Texten darin geschieht, falls ich den Löffel abgebe.
Weiterlesen ...
1299 mal gelesen
Weiterlesen ...