Wie ich beinahe versehentlich gestorben wäre (5) – Pillen
von Trithemius - 2. Aug, 20:04
Der Infarkt ist in jedem Fall ein Einschnitt. Du kannst danach nicht weiter machen wie zuvor, denn du bist durch ihn mit deiner Endlichkeit konfrontiert, begleitet von einem tiefen Misstrauen gegenüber dem eigenen Körper. Das würde sich vermutlich schnell verlieren, aber die Medikamente, die ich morgens und abends nehmen muss, verhindern ein Vergessen und eine Wiederkehr des Selbstvertrauens. Die Medikamente sagen mir, dass ich meinem Körper nur vertrauen kann, wenn ich ihn mit verschiedenen Präparaten diszipliniere.
Ich hasse das. Ich hasse die Medikamentenpackungen, ich hasse die zweifelhaften Versprechungen der Beipackzettel, hasse die Litaneien von unerwünschten Nebenwirkungen. Hasse die exorbitanten Preise. Indem ich täglich schlucke, was mir die Ärzte verschrieben haben, handele ich ständig gegen meine Natur. Und ich weiß nicht, was davon der Preis des Überlebens, was wirklich unumgänglich ist.
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Ich hasse das. Ich hasse die Medikamentenpackungen, ich hasse die zweifelhaften Versprechungen der Beipackzettel, hasse die Litaneien von unerwünschten Nebenwirkungen. Hasse die exorbitanten Preise. Indem ich täglich schlucke, was mir die Ärzte verschrieben haben, handele ich ständig gegen meine Natur. Und ich weiß nicht, was davon der Preis des Überlebens, was wirklich unumgänglich ist.
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