Entschuldigen Sie bitte, dass meine Schrift so zittert – Über Wörterbücher und Lemmata (2)
von Trithemius - 28. Mär, 10:30
Wörterbücher bilden nicht nur den Wortschatz ab, sie vermitteln auch kulturelle Normen. Zunächst ist das erkennbar an der Lemmalücke, wenn also ein Wort aus dem Alltagsgebrauch lexikalisch nicht erfasst ist, weil es einem Tabubereich angehört. Dass sich die Tabubereiche verändern, zeigt der ‘Schülerduden – Die richtige Wortwahl’, bearb. von Wolfgang Müller, bereits in seiner Auflage von 1977. Unter dem Stichwort ‘onanieren’ lernt der Schüler die Synonyme der verschiedenen Stilebenen, nämlich neben dem bildungssprachlichen ‘masturbieren’ auch fünf saloppe Bezeichnungen, offenbar für den Fall, dass der arme Junge mal in Bezeichnungsnot gerät:
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