Zwei Mädchen am Teich und was über Dünndruckprospekte
von Trithemius - 3. Aug, 16:53
Zwei Mädchen sitzen vergnügt auf der Wiese und unterhalten sich. Obwohl sie gut einhundert Meter weit weg sind, ist eines von ihnen dauernd zu hören. Es hat eine Stimme wie ein Rasierklinge. Und wie eine Rasierklinge durchaus hübsch anzusehen ist, wenn sie von der Sonne ins rechte Licht gesetzt wird, so tönt die Stimme ebenso wohlklingend durch die Mittagshitze herüber. Trotzdem fühle ich mich gestört. Wie der Wind im dichten Laub der Bäume rauscht, das kann ich leicht ausblenden. Ich ignoriere sogar, dass es von einem der Schnellwege herüberdröhnt, mit dessen Lärm Hannovers durchgeknallte Stadtplaner jeden Einwohner an jedem Ort der Stadt bedacht haben, als würde der Lärm zur Grundversorgung gehören wie Wasser und Strom. Dieses anhaltend leise Dröhnen auszublenden, ist eine leichte Übung. Doch der Rasierklinge gelingt es immer wieder, das Bollwerk meiner inneren Sammlung zu durchschneiden, weil das Mädchen stets unverhofft spricht, nämlich grad so wie der Wind ihm die nackten Zehen kitzelt.
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