Schweinerei beim deutschen Fußball

Klar! Es war eindeutig Handspiel, als Bundestrainer Joachim Löw beim Europameisterschaftsspiel gegen die Ukraine sich ungeniert in die Hose fuhr, dort ausgiebig hantierte (!) und danach ganz erstaunt an seinen Fingern roch, was den Schluss nahegelegt, dass es zur Ballberührung gekommen war, wenn auch nur mit den Fingerspitzen: Hand ist Hand.
( #Schnüffelgate )

„Das ist nichts Besonderes. Ich glaube, 80 Prozent von euch haben sich auch schon mal die Eier gekrault.“

Twittert wer?

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Aus der Zeit gerutscht

Zounds! Ich habe verschlafen. Dabei muss ich aus der Zeit gerutscht sein, denn rundum ist es still. Zwar höre ich in der Ferne einige Autos fahren, auch zwitschern Vögel. Aber die Geräusche könnten eine Täuschung sein. Sie könnten vom Band kommen. Eigentlich müsste die akustische Illusion noch nicht mal vom Band kommen. Es reicht, mein Hörzentrum ein wenig zu stimulieren, so dass ich glaube, entfernte Autogeräusche, Vogelstimmen sowie das leise Lüftungsrauschen meines Klapprechners zu hören. Blicke ich über den Bildschirm hinweg, sehe ich drei Fenster, zwei Fenster frontal, eines schräg von der Seite. Das linke der frontalen Fenster hat zwei Flügel. Die weißen Gardinen sind völlig zur Seite geschoben, so dass besonders dieses Fenster den Blick auf dichtes Laub verschiedener Bäume gewährt, die in scheinbar unterschiedlicher Raumtiefe angeordnet sind. Geradeaus sehe ich einen Weißdornbusch, der sich ins Laub einer Eiche geschoben hat. Durch das seitliche Fester sehe ich nicht viel. Die Gardine ist nicht weit genug zur Seite geschoben. Immerhin erkenne ich schemenhaft eine hohe, hellrot verklinkerte Hausfront und einige Fenster darin. Sie sind weiß gestrichen und haben eine altweiße Laibung. An ihrer symmetrischen Anordnung leite ich ab, dass in der Haufront noch weitere Fenster sein müssen. Der größte Teil der Hausfront ist aber durch das Laub eines Baumes verdeckt.

augadoro (Augentor) nannten die Germanen ihre Fenster. Wie bei den akustischen Wahrnehmungen könnte alles, was die Augentore mir zeigen und was sich rundum im Raum befindet. Alles das könnte meinem Sehzentrum vorgespielt sein. Bliebe noch mein Bildschirm und was in Schrift darauf erscheint, wenn ich bestimmte Tasten in einer geordneten Reihenfolge anschlage. Angenommen auch das wäre Illusion wie auch die taktilen Wahrnehmungen des Rechners auf meinem Schoß, der Tasten unter meinen Fingern, wie mein linker Fuß auf dem Boden aufsteht, der rechte frei in der Luft schwebt, weil ich dieses Bein über das andere geschlagen habe und den Rechner auf dem Oberschenkel des rechten Beins halte, der Druck meines Körpers auf die Rückenlehne, wie ich auf dem Sitz laste, meine inneren Wahrnehmungen, der Nachgeschmack von Kaffee in meinem Mund und so weiter. Es gibt keinen Beweis, dass ich nicht aus der Welt gerutscht bin. Nichts beweist mir, dass ich noch bin. Und du werte Leserin, werter Leser, du hast noch weniger Anhaltspunkte. Du sagst: Ich lese ja deinen Text. Aber tust du das überhaupt? Ich habe keinen Beweis dafür, wie ich nicht weiß, ob auch dir alle Wahrnehmungen vorgespielt werden. Was ist, wenn ich den Text gar nicht geschrieben habe? Vielleicht ist er nur in deinem Kopf entstanden? Ganz gewiss entsteht er in diesem Augenblick in deinem Kopf.

Guten Tag!

Du kannst es dabei belassen. Wenn du aber das Bild in deinem Kopf erweitern willst, klicke auf weiter lesen!
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Deutschland zum Spartarif – schön schäbig

Eine Ärztin schickte mir die Mahnung einer zehn Monate alten Rechnung, von der ich dachte, sie längst bezahlt zu haben. Dann konnte ich aber keine Unterlagen über den Bezahlvorgang finden und überwies den Betrag sofort, denn die Sache tat mir leid, vor allem der sozialen Härten wegen, denen sie vermutlich durch meine Säumigkeit ausgesetzt gewesen war. Deshalb hatte sie die Mahnung auch durch den privaten Postdienstleister zustellen lassen. Die 40 Cent für eine Briefmarke der blauen City-Post hatte sie vermutlich gerade noch zusammenkratzen können. Wie traurig. Und ich hatte dem Briefträger nicht mal aufgemacht, als er bei mir klingelte, um an die Hausbriefkästen zu kommen.
Das mache ich aus zwei Gründen nicht. Erstens ist meistens ein Mitbewohner des Hauses schneller als ich, so dass der Briefträger schon im Hausflur unten hantiert, wenn ich den Hörer der Sprechanlage am Ohr habe, zweitens mag ich seine Stimme nicht hören, in der immer ein Anflug von stillem Leid mitschwingt. Nur kurz nach Weihnachten klang sie kräftiger, und ich dachte, aha, er hat über die freien Tage Kraft getankt, guckte mal aus dem Fenster, und dann war er es gar nicht gewesen, sondern der Briefbote der gelben Post.

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Krampf bleibt Krampf – Böhmermanns Schmähkritik und Kanzlerin Merkels schmähliches Einknicken

„Es ist schon alles gesagt,
nur noch nicht von allen.“
Karl Valentin

Meistens bin ich bei Jan Böhmermanns „Neo Magazin Royale“ eingeschlafen. Das ganze Setting dieser Late Night Show fand ich langweilig. Ich mochte den eitlen Dickwanst und Pulloverträger William Cohn nicht gerne sehen, mochte die Reibeisenstimme des Rappers Dendemann nicht, der mit seiner Band „Die Freie Radikale“ ewig dazwischen sang, obwohl seine Texte ganz humorig waren. Aber man hätte ihn untertiteln sollen. Es war mir einfach zu anstrengend zuzuhören. Ich war gerade noch wach, als Böhmermann, assistiert von seinem Sidekick Ralf Kabelka, seine Erdogan-Schmähkritik vortrug. Spontan dachte ich, dass Böhmermann die Extra3-Satire mit aller Gewalt übertreffen wollte. Übertreffen ist natürlich irreführend, denn sprachlich ging alles unter die Gürtellinie, voll in die Hose. Die Behauptung Böhmermanns, man wolle zeigen, was man in Deutschland nicht darf, schien mir arg konstruiert. Kurz darauf bin ich eingeschlafen. Verständlich, denn was gehen mich Böhmermanns Geltungsbedürfnis und dieser Erdogan an. Ich bin dankbar und froh, nicht unter seiner Fuchtel leben zu müssen.

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ZWEI BOXKÄMPFER JAGEN EVA QUER DURCH SYLT – Alphabet und Alphabetmystik

Wido fragte: “Hat Gott kein Mitleid mit den Toma? Andere Völker kennen die Schrift. Nur die Toma bleiben unwissend.”
Gott sprach: “Ich fürchte, dass ihr keine Achtung mehr vor dem Glauben und den Überlieferungen haben werdet, wenn ihr fähig seid, euch schriftlich auszudrücken.”
“Gar nicht”, erwiderte Wido, “wir werden weiterleben wie vorher. Ich verspreche es.”
“Wenn es so ist”, sagte Gott, “will ich euch die Kenntnis der Schrift gewähren, aber nehmt euch in Acht, dass ihr sie nicht einer Frau verratet.” (zitiert nach Ignace Gelb)

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Wortmischers Textduell! Mitzi versus Trithemius

Der kreative Kollege Wortmischer hat die geschätzte Mitzi Irsaj und mich zum Textduell aufgerufen. Dazu hat er ein Szenario vorgegeben und Regeln bedacht, wie hier nachzulesen.

Das Szenario (O-Ton Wortmischer):
Chemnitz, April 2016, früher Samstagabend, kurz vor sieben. Pascal (ca. 35, 172cm) betritt die Galerie Zirngiebel, nachdem er an der Tür seine persönliche Einladung zur Vernissage der ihm unbekannten, aber in der Presse als großes Talent angekündigten Künstlerin Moina Hillimer vorgezeigt hat. Im Eingangsbereich der großzügig angelegten Galerieräume stehen Tische mit reichlich Schnittchen und Sekt, im hinteren Bereich hängen großformatige Bilder. Es sind mehrere Personen anwesend, eine von ihnen ist mit Sicherheit Moina Hillimer. Die Galerie ist jedoch alles andere als überfüllt. Vor einem der Werke steht betrachtend Elli (ca. 40, 188cm).

Hier mein Text, viel Vergnügen ...
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NSU, Zeitumstellung und die Sau Panama papers

Soeben bekam ich eine Mail des Pressedienstes Blendle mit dem Betreff: „So verstecken Sie Ihre Milliarden vor dem Finanzamt. Dieser Insider packt aus.“ Natürlich hatte ich mich verlesen. Da stand „So verstecken Reiche Milliarden vor dem Finanzamt.“ – Muss ich das wissen? Mietmäuler wie der smarte Anwalt Wolfgang Kubicki, nebenher stellvertretender Bundesvorsitzender der FDP, teilen ja längst mit, Briefkastenfirmen wären nicht grundsätzlich illegal. Andere weisen mich darauf hin, dass jeder, auch ich schon mal bei der Steuererklärung geschummelt hätte, mir letztlich nur die Gelegenheit fehlen würde, Milliarden zu hinterziehen. Wenn das die Erkenntnis ist, dann wäre doch die Konsequenz, dass es Gesetze und Kontrollen geben muss, die geeignet sind, unsere durch und durch unmoralische Haltung und das daraus folgende egomane Verhalten in Grenzen zu halten. Dass wir solche engmaschigen Gesetze und Kontrollen bei Hartz-IV-Empfängern haben, bei Reichen aber nicht, ist das Komplettversagen von Regierungen, die sich auf das Volk haben vereidigen lassen. Zur Erinnerung. Der Amtseid lautet:

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Kleine Geschichten (7) – Hans, wollen Sie noch Wurst?

Wie ich mein Abendessen aus dem Kühlschrank nehmen will, die Packung Ofenkäse aber nicht sogleich zu fassen ist, sondern weiter nach hinten rutscht, stelle ich mir vor, ich müsste, um etwas essen zu können, ein Kaninchen bei den Ohren nehmen und aus dem Stall zerren. So machte es mein Onkel Eduard. Zu Ostern stattete er eines mit einer Schleife um den Hals zum Osterhasen aus und ließ es für uns Kinder durch den Garten hoppeln, am Sonntag darauf hing es ausgenommen und gehäutet in der Scheune. Auch habe ich, im Bus nach Neuss sitzend, mal gesehen, wie ein Mann in seinem Garten ein großes Kaninchen bei den Ohren hielt und ihm einen Knüppel über den Schädel zog. Im Vorbeifahren sah ich noch, wie der Rammler im Todeskampf zuckte. Dieses Bild ging mir lange durch den Kopf. Ein Schwein erregt nicht soviel Mitleid. Mit einer Schleife um den Hals und Hasenohren würde es sowieso zu blöd aussehen, jedenfalls würde kein Kind glauben, dass dieses Vieh die Ostereier legt. Und kämen sie unterm Ringelschwanz hervor, wärs doch nur eklig.

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