Auf ewig ohne Halt - eine SF-Kurzgeschichte

Es wäre ja wohl klar, wem das absolute Halteverbot gelte, sagte Botschafter Brockhaus. Nur die Erdbewohner des westlichen Kulturkreises könnten seine Bedeutung überhaupt verstehen. In geringer entwickelten menschlichen Kulturen betreibe man weder Automobile noch Raumfahrt, werde mithin auch nicht mit dem Verkehrsschild konfrontiert.

Er könne darin keine Diskriminierung irdischer Lebewesen aus der westlichen Hemisphäre erkennen, sagte der für die Beschwerde zuständige Beamte der Unteren Galaktischen Verkehrsbehörde. Sein Name wurde von den gängigen Übersetzungsprogrammen als Hono Kono transkribiert, was sie fälschlich übersetzten mit „Sardonisches Grinsen.“ Wenn keine Notwendigkeit bestünde, das absolute Halteverbot auszuweisen, wäre es nicht am Rande des solaren Planetensystems platziert worden.

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Schlafmanntaste schmerzlich vermisst

Die Kanäle des Privatfernsehens verschmähe ich aus Gründen der Psychohygiene und glaube mich deshalb geschützt. Die Gefahr, dass mir Jauche oder Gekröse in die Stube schwappt, ist gering. Doch letztens habe ich mir eine Kabarettsendung auf SWR angesehen. Es trat auf Florian Schröder, der mal ein guter Kabarettist hätte werden können, wenn er nicht auf die Masche gekommen wäre, sich über Leute zu erregen und komplizierte Wortkaskaden auf seine Zuhörer niedergehen zu lassen, an denen er gewiss lange feilen und für die vorzutragen er lange üben musste. Derlei artistische Passagen finde ich so spannend wie Jonglieren oder Autoverfolgungsjagden. Ich schlafe ein …

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Einmal drum herum und wieder nach Hause

Die schönsten Ausflüge beginnen nicht als Ausflug. Ich fahre los, um nahe beim Landtag ein absurdes Wahlplakat der FDP zu fotografieren, über das ich schreiben will. Es war aber schon abgebaut. Man soll sowieso nicht auf jemanden eintreten, der schon am Boden liegt, tröstete ich mich und lenke mein Rad hinunter zum Weg, der stromaufwärts an der Leine entlang führt. Das Wort „stromaufwärts“ täuscht, denn die Leine strömt hier nicht. Weiter südlich wird ein Großteil ihres Wassers über den Schnellen Graben in den Bach Ihme abgeleitet, wodurch die Ihme schlagartig zum Fluss wird. Was der Leine noch an Wasser bleibt, lässt sie zahm und träge erscheinen. Heute scheint sie sich kaum bewegen zu wollen, als hätte die Hitze des frühen Nachmittags sie gelähmt.

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Apokalyptische Sommerhitze und Temperatursturz

Und dann ist es von Tag zu Tag immer heißer geworden, und man hat nicht mehr gewusst wohin mit sich. Das dumme Vieh ist ja bei Hitze schon immer freiwillig in den Schatten gegangen. Zum Schluss hat der Mensch es dann auch eingesehen. Obwohl bis zuletzt welche in der prallen Sonne gelegen haben, weil es ihnen offenbar von irgendwoher befohlen wurde. Man hat auch immer mehr Kleidung abgelegt, was namentlich bei den Männern nicht immer schön anzusehen war. Die haben das aber nicht mehr gemerkt, denn zuletzt hat nur noch die Gucklust funktioniert und bei den Männern unschöne Stielaugen hervorgerufen. Die Frauen haben getan, als hätten sie nichts damit zu tun, obwohl sie natürlich hätten wissen müssen, dass spärlich verhüllte Reize viel stärker die Phantasie anstacheln als völlige Nacktheit. Allerdings sind die unsittlichen Ausfälle seltener geworden, weil sich die Erregbarkeit bei den meisten nur noch in den Augen aufgehalten hat.

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Tut muhen – Konsumentenverachtung in Plastikflaschen

Wird Radio nur von Doofen gehört? Die Radiowerber scheinen das zu denken und reimen: „Ganz Deutschland nur das eine tut, es sucht die Müllermilch, die muht.“ Ein Kinderreim, vorgetragen von der sich überschlagenden Stimme eines Irrsinnigen, untermalt vom Muhen einer Kuh. Man reimt das kindliche Verb „tun“ auf das onomatopoetische „muhen“ und glaubt sich durch den Reimzwang entschuldigt. Es macht nichts, wenn man dem Volk der Dichter und Denker unterstellt, es wolle deutschlandweit nur „das eine“, völlig infantilisiert durch Supermärkte tappen, um muhende Plastikbecher zu suchen. Man könnte denken, die Zyniker, die sich diese Radiokampagne ausgedacht haben, sitzen in der Werbeagentur. Klar, da sitzen sie auch. Aber ...

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Holla! Blutwurst in Dosen – Volontär Hanno P. Schmock über Mäuseartige und Experten

„Hallo, hier ist Jürgen Klopp. Man denkt ja immer, die verrücktesten Angebote kommen aus Madrid, Barcelona oder Manchester. Aber das verrückteste derzeit, das kommt aus Rüsselsheim.“
„Mama, wovon redet der Mann im Radio?“ Der verrückte Mann redet von sich. Derzeit arbeitet er als Fußballtrainer für den Liverpool Football Club (FC Liverpool), hat aber vielleicht schon mal von verrückten Angeboten der Fußballmannschaften aus Manchester, Madrid oder Barcelona geträumt. Dann aber bekam er das verrückteste Angebot aus Rüsselsheim vom Autohersteller Opel, nämlich gegen ein fettes Honorar für den Kauf eines Opels zu werben. Von wegen „man denkt ja immer…“ Daran müssen wir überhaupt nicht denken, Klopp wohl, denn wenn die besten Angebote gar nicht berufsbedingt sind, sondern ausgelobt werden, damit man ein doofes Testimonial für ein Auto markiert, wer sich nicht zu schade ist für diese verlogenste und verschmockteste Form der Produktwerbung, dessen Stern ist längst im Sinken.

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Bloggeburtstag im Teestübchen


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Schmutz der Erde und meine neuen Hallenschuhe

Es gab doch mal so eine Sekte „Vom neuen Turnschuh“ oder so, deren Mitglieder, als im Jahr 1997 der Komet Hale Bob erschien, kollektiv Selbstmord begingen, weil sie glaubten, dann würden sie von einem Raumschiff abgeholt, das hinter Hale Bopp herflog. Wikipedia weiß es mal wieder besser: „Heaven’s Gate“ habe die Sekte geheißen, und Sektenführer Marshall Applewhite und seine 38 Anhänger, die mit ihm in den Tod gegangen waren, trugen, als man ihre Leichen auffand, einheitlich schwarze Kleidung, neue Turnschuh und ein Armbändchen mit der Aufschrift „Heaven’s Gate Away Team.“

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