Zirkus des schlechten Geschmacks

Der mächtigste Magier der Welt ist krank

Beim Mittagstisch im Bio-Supermarkt löffele ich das Angebot des Tages, eine italienische Bohnensuppe. Die Frau neben mir isst einen Salat, wegen ihrer Gluten-Intoleranz sagt sie. Da kommt eine Mutter mit ihrem etwa vierjährigen Sohn daher. Ein etwa gleichgroßes Kind unter ihrem Arm entpuppt sich als monströser Teddybär. „Darf ich meinen Sohn hier zu Ihnen setzen“, fragt sie und bugsiert ihn auf den Platz mir gegenüber. Auf den Stuhl nebenan lässt sie den Riesenbär sinken. Der Junge legt einen schmutzigen Stock auf den Tisch und sagt: „Das ist mein Zauberstab“ und schiebt hinterher: „Ich bin nämlich ein Magier. Der mächtigste Magier der Welt!“

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Ein Herr Gniffke ist verärgert

Herr Dr. Kai Gniffke ist Verlautbarungsjournalist, als Chefredakteur der beinah regierungsamtlichen Tagesschau sogar der oberste Verlautbarungsjournalist. Er ist quasi der verlängerte Arm der Herrschenden. Weil er ihre Heilsbotschaft in die Welt sendet, weil er ihr Bild prägt, ohne das niemand von den Herrschenden je erführe, ist er sogar mehr als ihr verlängerter Arm. Fest glaubt er, der Schwanz zu sein, der mit dem Hund wedelt.

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Charlie Hebdo, Pegida, “Lügenpresse” und wir – Versuch einer Bestandsaufnahme

Nachdem die Solidaritätswelle „Ich bin Charlie“ abgeebbt und selbst der Prophet „Charlie“ ist, wie auf der jüngsten Ausgabe von Charlie Hebdo provokant zu sehen und zu lesen ist, will ich versuchen, mein Unbehagen zu formulieren und genauer hinzuschauen.

Jeder, der sich zu den Morden von Paris äußert, vor allem wenn er eine kritische Stimme erheben will, scheint zunächst beteuern zu müssen, dass der Terroranschlag ein abscheuliches Verbrechen und durch nichts zu rechtfertigen ist. Als wäre das nicht selbstverständlich.

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Charlie Hebdo, Mopo und Pegida


Ich komme aus
dem Staunen nicht mehr raus, wenn ich sehe, wer plötzlich alles „Charlie“ ist. Dabei können wir getrost davon ausgehen, dass die meisten Bekenntnisse von Leuten kommen, die Charlie Hebdo niemals zuvor gelesen haben. Ich kenne die Karikaturen der meisten ermordeten Zeichner aus den 70er Jahren, den Zeiten des Vorgängerblattes: „Hara-Kiri“. Mir hat der brachiale Zeichenstil nie zugesagt, und deren Witz ist mir oft zu platt gewesen. Wenn ich jetzt die Beispiele von Charlie Hebdo mir ansehe, geht’s mir ähnlich. Eine deutsche Ausgabe von Charlie Hebdo würde am Zeitschriftenmarkt nicht bestehen, vor allem wäre sie andauernd zensiert.

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Als die Herde schlief, kam die Gewalt

Als wir schliefen, derweil die Nacht besonders tief war, hat uns also die Herrschaft die Stunde zurückgegeben, die sie uns im vergangenen März gestohlen hatte. Die wenigsten von uns werden wach geblieben sein, um das Ungeheuerliche zu erleben. Wie ging das zu? Hat der große Lenker das Räderwerk der Zeit angehalten, den gewaltigen Bremshebel gezogen, bis das ewige Ticktack der kosmischen Uhr erstarb? Ließ er darob den gigantischen Stundenzeiger gegen seine Natur von 3:00 Uhr auf 2:00 Uhr rückwärts laufen, bis es krachte? Es muss ein Gewaltakt gewesen sein.

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Tatort "Im Schmerz geboren" – Schon der Titel geht in die Hose

Der letzte Tatort “Im Schmerz geboren” mit Ulrich Tukur scheint sehr gut gefallen zu haben. Seine Vorauskritiken waren Jubelarien, und hinterher wurde ihm bescheinigt, nicht minder als genial gewesen zu sein. Die Journaille fühlte sich an Filme von Tarantino und Truffaut erinnert, wegen der vielen Leichen und der Dreiecksgeschichte im Vorleben von Kommissar und Gegenspieler, entsprechend Truffauts ménage à trois im Nouvelle-Vague-Klassiker “Jules et Jim” . Weitere Anleihungen und Filmzitate listet Spiegel online begeistert auf. Das alles konnte und kann man freilich auch als Warnung lesen, dass nämlich Florian Schwarz, der Regisseur des Tatorts, und sein Drehbuchautor, Michael Proehl, in geliehenen und viel zu großen Schuhen daher stolpern. Ich kann gar nicht sagen, wie sehr ich solch hochgefürsteten Kitsch verabscheue.

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Ein Fall fürs All – Das Raumschiff flog ziemlich tief

Teppichhaus-Humorkritik

Gestern abend gesehen: “Ein Fall fürs All” vom 30.09.2014 ZDF, Politsatire mit Urban Priol und Alfons. O-Ton ZDF: Sternzeit 2014: Die Kabarettisten Urban Priol und Alfons haben genug vom politischen Chaos auf der Erde und flüchten auf der Suche nach einer besseren Welt mit ihrem selbstgebauten Raumschiff in die unendlichen Weiten des Orbits. Nur einmal pro Monat kommen sie zu einer satirischen Stippvisite auf der Erde für einen 45-minütigen Aufenthalt vorbei. Urban Priol darf als Raumfahrer mit „Ein Fall fürs All“ weitermachen im ZDF. Nun hat sich der Aschaffenburger Kabarettist den Franzosen Alfons als Partner gesucht.

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Auf Militärschrott lässt sich gut trommeln

Seit Wochen werden wir mit medialer Kriegspropaganda überschwemmt, wird gefaselt von der neuen kriegerischen Verantwortung, die Deutschland übernehmen müsse. Plötzlich kommt in der vergangenen Woche die Nachricht von Ausrüstungsmängeln bei der Bundeswehr auf den Tisch. Keine Zeitung, keine Nachrichtensendung ohne neue Hiobsbotschaften von fluguntauglichen Hubschraubern, veralteten Transportmaschinen, von einer „kaputt gesparten Bundeswehr“. Die Journaille reagiert mal wieder besinnungslos und reicht als Fakt weiter, was ebenso gut von den PR-Abteilungen der Bundeswehr oder der Waffenindustrie lanciert sein könnte.

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Joachim Gauck, der kriegerische Präsident

Großdeutsches Kino im Teppichhaus Trithemius!
Teil 1 & 2

Eintritt hier
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Beobachtung einer versuchten Brandstiftung

Eine Weile schon reibe ich mir allmorgendlich die Augen angesichts der erstaunlichen Eskalation des Ukraine-Konflikts. Was geht hier vor? Und warum sind unsere Medien voller Kriegspropaganda? Was die Gründe für die atemberaubende Entwicklung angeht, komme ich überhaupt nicht mehr mit, Information und Desinformation zu trennen. Der Eindruck der Desinformation drängt sich auf, weil vieles völlig ungereimt erscheint.

Verdächtig ist die Sprachverwendung. Während wir es bei den Terrormilizen in Syrien und im Irak mit einem ganzen Staat zu tun haben, anfangs war noch die Rede von ISIS, diese zu harmlos klingende Vokabel wurde aber bald ersetzt durch das Akronym IS (Islamischer Staat), wird im Fall des Ukraine-Konflikts alles auf eine Einzelperson konzentriert „STOPPT PUTIN JETZT“ „Was will Putin?““ Putin ist kein Partner mehr – er ist Gegner“ Es wird der Eindruck erzeugt, wir hätten es nur mit PUTIN zu tun, einem halbnackt herumreitenden Diktator mit Hang zur Selbstinszenierung, den die NATO mit Blattschuss vom Pferd holen kann.

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