Die volle Wahrheit über Julius Trittenheim

Dienstagmorgen kurz vor der Teestübchen-Redaktionskonfernenz. „Wo hat der Chef seinen ersten Text veröffentlicht?“, fragt Redaktionsasisstentin Marion Erlenberg ungläubig und vergisst glatt, den Mund zu schließen. „Im Stadtmagazin von Würselen!“, grinst Volontär Schmock hämisch. „Von wegen Titanic oder Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung. Hier, ich habe es schwarz auf weiß!“ Er knallt ihr ein aufgeschlagenes, schon etwas zerfleddertes Heft auf den Tisch und wispert: „Eine Reportage über die Realschule Würselen, Sie wissen schon, Frau Erlenberg, wo die berühmte Krankenschwester und der legendäre Feuerwehrmann von Martin Schulz zur Schule gegangen sind, genauer über deren Fahrradkeller; hihi! Tippen Sie den mal ab, dann mogele ich ihn ins Teestübchen, wenn der Chef zum Mittagstisch ist!“
Gesagt, getan:

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An einem Sonntagmorgen im Februar

Allmorgendlich klappe ich den Tagesschau-Feadreader auf und schaue nach, was in der Welt geschehen ist, ob nicht vielleicht ein irrer Diktator meinen Planeten weggesprengt hat, derweil ich schlief. Eigentlich müsste ich keine der Schlagzeilen lesen, denn wenn das Internet noch da ist und auch der Feadreader der Tagesschauredaktion, könnte ich mich beruhigt zurücklehnen. Was da sonst noch in der Welt passiert ist, betrifft mich ja gar nicht. Es ist im ununterscheidbaren Nebeneinander von Schreckenskunde und Banalitäten reines Entertainment.

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Teestübchen Humorkritik – Tata, tata, tataaa! Karneval

Morgens werde ich wach, ist mein Humor weg, die heitere Gelassenheit zog gerade als letzte die Tür hinter sich zu. Es war wie der Auszug der Israeliten aus Ägypten. Ich habe das Pack aber nicht verfolgt. Man weiß ja, wie das endet. Mittwochs wird bei uns im Haus die Treppe geputzt. Ich habe keine Lust mit einem Eimer Putzwasser kaltgestellt zu werden, während die Ironie, der Nonsens, die Albernheit und die heitere Gelassenheit quasi trockenen Fußes in den Keller talpen. Der heiteren Gelassenheit habe ich noch hinterher gerufen: „Was soll der Quatsch? Warum schließt du dich diesen Weicheiern an?!“

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Einladung zum literarischen Bummel über den Teestübchen-Weihnachtsmarkt

Meine Lieben Damen und Herren,

über Nacht hat es auch im Norden geschneit, und beinah ebenso über Nacht ist der Teestübchen-Weihnachtsmarkt eröffnet worden. Es findet sich dort ein prächtiges Buchangebot von einer Autorin und zwei Autoren. Ich lade Sie und euch herzlich zum literarischen Bummel ein, ganz bequem vom heimischen Rechner aus, vielleicht bei einem Tee oder einem Glas Wein, ganz nach Belieben. Klicken Sie einfach hier

Beste Grüße
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Zonengrenze

Letzte Nacht wurde ich um 3 Uhr wach und konnte nicht mehr einschlafen. Ich hatte vielleicht alpgeträumt. Gemeinhin ist das Erwachen aus einem Alptraum erleichternd. Wenn man Licht gemacht hat, sich umschaut und weiß, es war nur ein Alpdruck. In Wirklichkeit ist alles in Ordnung. Aber so sehr ich mich auch hin und her gewälzt habe, die Erleichterung wollte sich nicht einstellen. Der Alptraum ging einfach weiter. Er ließ sich nicht abschütteln. Im Gegenteil. Mein langsam erwachender Kopf hat den Alptraum noch weitergesponnen und in allen denkbaren Facetten ausgeschmückt.

Worum ging es?
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Rauf, runter, rauf, Pünktchen drauf!

Gestern vor 100 Jahren, am 20. November 1917, verstarb in Berlin im Alter von 52 Jahren der deutsche Grafiker Ludwig Sütterlin. Er ist vermutlich verhungert. Sein Name ist im kollektiven Gedächtnis der Deutschen zum Synonym geworden für die handschriftliche Variante der Frakturschrift, die Kurrent. Das preußische Schulministerium hatte Sütterlin im Jahr 1911 beauftragt, eine neue Schulausgangsschrift zu entwickeln, die nicht mehr mit der stählernen Spitzfeder geschrieben werden sollte, sondern mit der leichter zu handhabenden Kugelfeder (Gleichzugfeder), wie wir sie heute noch von den Schulfüllern kennen. Die von Sütterlin 1914 vorgelegte Kurrentschrift wurde vom preußischen Kultusminister und einem Sachverständigenausschuss für schultauglich befunden und nach einer Erprobungsphase mit einem Erlass vom 13. Juni 1918 für ganz Preußen, ab 1935 leicht abgewandelt in ganz Deutschland als verbindlich erklärt. In Österreich wurde weiterhin die Kurrent gelehrt. Über seine neue Schulschrift sagt Ludwig Sütterlin:

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Beobachtung auf Höhe der Hasenpfote

Zuerst sei er nur überrascht gewesen von der Ähnlichkeit der Frau im Publikum der Kabarettsendung mit seiner verflossenen Geliebten. So ein Gesicht gäbe es vermutlich nicht zweimal. Ihr Gesicht sei „zierlich“, hatte der Optiker vor mehr als vier Jahren im Schwabinger Brillenstudio gesagt, als er ihr von einem zu mächtigen Brillengestell abriet. "Ein zierliches Gesicht", das habe er damals gedacht, sei ein zutreffendes Attribut. Vier Jahre habe er sie nicht mehr gesehen. Jetzt habe da eine im Publikum gesessen, halb verdeckt hinter den auftretenden Kabarettisten mit eben so einem zierlichen Gesicht, aber mit langen blonden Haaren. Er habe sie als Brünette gekannt. Und kurz vor ihrer Trennung habe sie sich einen Bob schneiden lassen, ich wisse schon, die Haarspitzen bis zum Kinn. Ob ich wüsste, wie lang die Haare des Menschen im Jahr wachsen könnten? 15 Zentimeter? Das wären ja 60 Zentimeter in vier Jahren! Die Länge könnte hinkommen, und aus einer Brünetten könne mit Hilfe der Friseurhandwerkskunst leicht eine Blonde werden.

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23. Oktober 2013 - Zur Erinnerung an Eugene Faust

Manchmal versendet mein Smartphone von mir unbeabsichtigt eine leere Mail. Es ist nicht weiter tragisch. Tragisch war, dass mein Smartphone im September 2013 meine todkranke Blogfreundin Eugene Faust angerufen hat, obwohl ich jemand anderes sprechen wollte. Ich war so überrascht, als sie abnahm, dass ich nichts weiter tat als mich für die Störung zu entschuldigen. Kurze Zeit später war sie tot. Dass unser letztes Gespräch so verunglückt ist, lastet mir noch immer auf der Seele.

Heute vor vier Jahren starb diese wunderbare Frau, und ..
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