Etwas über den Punkt
von Trithemius - 14. Mär, 19:05
„Magath bleibt. Punkt!“ war vergangenen Samstag auf dem Transparent eines Schalke-Fans zu lesen. Eigentlich ist der Punkt ein Satzschlusszeichen, das keine weiteren Satzschlusszeichen erlaubt. Aber es geht, wenn der Punkt ausgeschrieben ist. Der ausgesprochene oder ausgeschriebene Punkt ist ein rhetorisches Mittel, eine Diskussion zu unterbinden.
Schalke-04-Trainer Felix Magath muss trotzdem zum Saisonende gehen, ist heute zu lesen. So macht mich das Transparent glatt ein bisschen traurig, nicht wegen Magath, sondern wegen des Mannes, der das Transparent geschrieben hat. Sein „Magath bleibt. Punkt!“ ist ein hilfloser Versuch, einen sozialen Prozess wie die Ablösung eines Trainers zu stoppen. Man kann eine Diskussion oder einen sozialen Prozess nur auf diese Weise beeinflussen, wenn man in einer Machtposition ist wie Gerhard Schröder damals, als er innerparteiliche Diskussionen mit „Basta“ beendete.
Möglicherweise ist der Schreiber des Transparents in seiner Familie das unangefochtene Alphatier und regiert seinen kleinen Sozialverband mit „Punkt!“ – „Fertig, aus!“ – „Basta!“, aber solche Befehle sind das Zeichen seiner kommunikativen Schwäche. Jeder Doof muss doch inzwischen gemerkt haben, dass die Welt sich nicht befehlen lässt.
Angela Merkel weiß es jedenfalls. Und sie macht es wie der Bambus im Wind, - wobei der Bambus sich irgendwie sträubt, mit Merkel in Verbindung gebracht zu werden. Dann macht sie es eben wie die Pferde, wenn es stürmt: sie dreht ihren Arsch in den Wind. Heute hat sie verkündet, dass die AKW-Laufzeitverlängerung für drei Monate ausgesetzt wird. Sie hat sich aber ungenau ausgedrückt, es muss nicht aussetzen, sondern aussitzen heißen. Merkel will die Diskussion um die Atomkraftwerke bis nach den Landtagswahlen aussitzen. Diese Form der Sitzblockade wird nicht funktionieren. Der Punkt ist noch nicht gemacht.
Mehr: Ethnologie des Alltags
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Schalke-04-Trainer Felix Magath muss trotzdem zum Saisonende gehen, ist heute zu lesen. So macht mich das Transparent glatt ein bisschen traurig, nicht wegen Magath, sondern wegen des Mannes, der das Transparent geschrieben hat. Sein „Magath bleibt. Punkt!“ ist ein hilfloser Versuch, einen sozialen Prozess wie die Ablösung eines Trainers zu stoppen. Man kann eine Diskussion oder einen sozialen Prozess nur auf diese Weise beeinflussen, wenn man in einer Machtposition ist wie Gerhard Schröder damals, als er innerparteiliche Diskussionen mit „Basta“ beendete.
Möglicherweise ist der Schreiber des Transparents in seiner Familie das unangefochtene Alphatier und regiert seinen kleinen Sozialverband mit „Punkt!“ – „Fertig, aus!“ – „Basta!“, aber solche Befehle sind das Zeichen seiner kommunikativen Schwäche. Jeder Doof muss doch inzwischen gemerkt haben, dass die Welt sich nicht befehlen lässt.
Angela Merkel weiß es jedenfalls. Und sie macht es wie der Bambus im Wind, - wobei der Bambus sich irgendwie sträubt, mit Merkel in Verbindung gebracht zu werden. Dann macht sie es eben wie die Pferde, wenn es stürmt: sie dreht ihren Arsch in den Wind. Heute hat sie verkündet, dass die AKW-Laufzeitverlängerung für drei Monate ausgesetzt wird. Sie hat sich aber ungenau ausgedrückt, es muss nicht aussetzen, sondern aussitzen heißen. Merkel will die Diskussion um die Atomkraftwerke bis nach den Landtagswahlen aussitzen. Diese Form der Sitzblockade wird nicht funktionieren. Der Punkt ist noch nicht gemacht.
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