Mal was stapeln

Letztens fuhr ich mit dem ICE von Hamburg nach Hannover. Mit mir im Zugabteil saßen eine junge Frau und ein junger Mann. Beide kramten ihre Laptops hervor und im Nu war das Abteil erfüllt vom leisen Prasseln der Tastaturen. Schon in den Achtzigern des letzten Jahrhunderts hatte Umberto Eco davon geschwärmt, der Computer ermögliche es, so schnell zu schreiben wie man denkt. Namentlich die junge Frau vor mir schien mir schneller zu schreiben als ich denke. Vielleicht beschleunigt sich das zielgerichtete Denken mit der Schreibgeschwindigkeit. Eventuell macht man aber auch einfach zu viele Worte.

Mehr Worte ...
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Teppiche knüpfen in der Turmstube

trithemius & Frau Nettesheim
Trithemius

Was fällt denn da für ein komisches Zeug vom Himmel, Frau Nettesheim?

Frau Nettesheim
Niederschlag, manche nennen ihn Regen.

Trithemius
Brrrr…Regen, das richtige Wetter, um zu Hause zu bleiben.

Frau Nettesheim
Könnte Ihnen so passen. Sie machen Arbeitsurlaub. Ich habe Sie eingemietet.

Trithemius
„Arbeitsurlaub“ wieder so ein postpostmoderner Scheiß. Gnade, hohe Frau! Soll ich etwa Holzstapeln in Tirol, Stall ausmisten in Hinterzarten oder Besen binden in der Toskana?

Frau Nettesheim
Nichts davon. Lose Enden knüpfen in der Turmstube.

Trithemius
Was soll das denn sein?

Frau Nettesheim
Schauen Sie hier. Und damit Sie auch fleißig arbeiten, erwarten wir täglich einen Arbeitsbericht aus Ihrem Berichtsheft.
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Nieuw! Sensatie! Verlichting in Tapijthuis Trithemius

Die niederländische Sprache wird in Deutschland oft belächelt. Schon Lichtenberg spottete: „Der Esel kommt mir vor wie ein Pferd ins Holländische übersetzt“. Von den vielen Wörtern anderer Sprachen, die in den deutschen Wortschatz eingedrungen sind, gibt es in neuerer Zeit kaum welche aus dem Niederländischen, abgesehen vom Kunstwort Gas, das der flämische Chemiker Helmont erfand. Die meisten niederländischen Wörter sind inzwischen in Aussprache und Schreibung dem Deutschen angepasst, so genannte Lehnwörter. So wurde aus sinaasappel (wörtlich Apfel aus China) die deutsche Apfelsine (im 18. Jh. Chinaapfel). Unser schönes Wort Bücherei, das urdeutsch daherkommt, ist eine Lehnübersetzung vom 17. Jahrhundert aus niederl. boekerij, wobei man wissen muss, dass niederländisch oe wie unser u gesprochen wird, ij entspricht unserem ei. Eine Zusammenstellung der wenigen weiteren Wörter findet sich hier.

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Sogar die dunklen Kanäle haben Löcher

Kaum ist Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) von hinterm Mond nach Deutschland eingewandert, stellt er den rundum maroden Zustand unserer Verkehrsinfrastruktur fest: Veraltete Schleusen, einsturzgefährdete Brücken, Straßen voller Schlaglöcher, marodes Schienennetz, das ist Ramsauers erschreckende Bilanz.

„Schlamperei! Von hinterm Mond sah vier Jahre lang alls perfekt aus“, schimpft der schockierte Minister auf einer Konferenz der Verkehrsminister der Länder. Jetzt stellt sich heraus, dass Deutschland 7,2 Milliarden Euro zur Sanierung der Verkehrsinfrastruktur benötigt. Wer soll das bezahlen?

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Sauerei! Google lässt meine Hosen runter

Google ist gerade 15 Jahre alt geworden, feierte sich und wurde allseits medial abgefeiert. Die Weltphilosophie dieses Halbwüchsigen ähnelt einer Religion. Unter „woran wir glauben“ finden sich auf der Google Homepage „zehn Grundsätze“. Die Konsequenzen des Glaubenssatzes Nr. 7 habe ich gerade festgestellt. Der lautet: “Irgendwo gibt es immer noch mehr Informationen.“ Konkret. Viele Besucher des Teppichhauses kommen über die Google-Bildersuche und erfahren dabei Sachverhalte, die ich gar nicht veröffentlicht habe, beispielsweise mit welcher Kamera ein Foto aufgenommen wurde – dieses hier:

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Volontär Schmock findet Extra3 unästhetisch

Huhu Extra3! Ihr seid nach eigener Aussage „immer bissig, frech und witzig.“ Und leider, man muss es euch zugestehen „die einzige Satiresendung“ im Deutschen Fernsehen. Aber euer Sperrholz-Studiodesign, das vermutlich noch der alte Holzmichl persönlich im Suff gezimmert hat, die Zwergengrafik vom “Realen Irrsinn”, die konfuse Beleuchtung und das musikalische Intro, bzw. Zwischenspiel sind nochmals leider ziemlich armselig, voll 90er Jahre und keinesfalls auf dem turmhohen Niveau eurer Sendung. Besonders aber die enervierende Blechmusik des Intros, die als Jingle immer wieder ertönt, ist so angenehm für das Ohr wie Harzer Käse für die Nase

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Perfektes Pilzdinner & ein verstecktes Smartphone

Mein Smartphone ist weg. Ich dachte, es zu Hause bei Leisetönes vergessen zu haben. Da war ich nämlich eingeladen. Es gab Pilze, die Herr Leisetöne und ich am Vormittag im Wald bei Celle gesammelt hatten. Bei unserem zweiten Versuch, in die Pilze zu fahren sind wir nämlich ziemlich erfolgreich gewesen. Namentlich Leisetöne fand viele Steinpilze, während ich bekanntlich auf ungenießbare Kartoffelobristen spezialisiert bin. Nachdem ich falsche Pfifferlinge gelernt habe zu erkennen, fand ich mich oft von ihnen umzingelt. Trotzdem haben wir ein ganzes Körbchen essbarer Pilze gesammelt, wobei wir auch nicht die Kuhpilze verschmähten.

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Teppichhaus-Volontär Hanno P. Schmock fragt Aldi-Süd nach Frischhaltefolie

Huhu! In eurem Königreich hat sich kürzlich folgendes zugetragen: Einer eurer Manager hat Auszubildende, also seine Schutzbefohlenen, mit Frischhaltefolie an einen Pfosten gefesselt, um sie zu demütigen und für angebliche Unbotmäßigkeiten zu bestrafen. Laut Spiegel seid ihr in der Konzernleitung „entsetzt“. Da der despotische Chef des Teppichhauses seit gut acht Jahren den Aldi-Süd-Prospekt „ALDI-INFORMIERT“ in Händen hält, bin ich als sein Volontär ebenfalls entsetzt, zumal sich die Medien darin überschlagen, über den Vorfall zu berichten, aber die entscheidenden Fragen mal wieder nicht gestellt werden, deshalb hier im Teppichhaus:

Die Fragen ...
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