Windkantengeflüster – Le Tour – 5. Etappe

Es nieselt aus tiefgrauen Wolken. Passend zur Landschaft hat das Wetter sich eingetrübt. Die Tourkarawane rollt durch das Département Somme nach Amiens. Kann sein, dass eine helle Sonne die Schatten aus dem Land vertreiben würde, doch die Vergangenheit lastet schwer auf ihm. Man spürt es, bevor die Hubschrauberkamera die unzähligen Soldatenfriedhöfe umkreist. Hier ist Blutland. Etwa eine Million Soldaten haben bei der Schlacht an der Somme ihr Leben verloren. Als Deutscher mag man das nicht gerne sehen, aber die Schande zweier Weltkriege gehört auch zum Deutschsein.

„Was hab ich damit zu tun?“, fragt der Spätgeborene. „Was hast du mit dem Sieg der Nationalmannschaft, einem deutschen Etappensieg oder Tony Martins Gelbem Trikot zu tun?“, frage ich. Mir scheint, dass nationaler Stolz und nationale Beschämung zusammen gehören.
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Tony Martin rammt sich ins gelbe Trikot – Le Tour – 4. Etappe

Die 4. Etappe startete im belgischen Seraing. Sie führte über 221 Kilometer zum Ziel im französischen Cambrai. Die Landschaft ist geprägt von Wiesen, und dazwischen prangen goldgelbe Kornfelder, wie für die Tour eingefärbt. Teils führt die wellige Strecke durch Hohlwege, teils über freies Feld, wo der Wind ungehindert blasen kann, weshalb das Peleton bald in mehrere Stücke auseinander bricht. Auf den letzten 50 Kilometern gibt es sieben Kopfsteinpflasterpassagen. Viele Menschen entlang der Strecke. Immer mehr Leute halten ihr Smartphone hoch über den Kopf und filmen.

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Die Tour hat gewartet – Tour de France – 3. Etappe

Da ich mir die Etappen der Tour de France sowieso anschaue und mich manchmal dabei langweile, habe ich mich entschlossen, gelegentlich einen Tourbericht zu schreiben und gleichzeitig ein wenig Radsportwissen zu vermitteln. Los gehts: Gestern wurde bei der Tour de France ein eisernes Gesetz gebrochen. Es lautet: Die Tour wartet auf niemanden. Die Etappe startete in Antwerpen und führte quer durch Belgien zum Städtchen Huy an der Maas. Die Zielankunft war auf der berüchtigten Mur de Huy, einem schweren Anstieg von rund 1300 Metern Länge mit einem Steigungsgrad von maximal 27 Prozent.

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Die Frau, die vom Himmel fiel

Eigentlich sollte ich von den Frauen ab sein, also kein Interesse mehr haben. Meine Beziehungen der letzten Jahre, wenn ich ehrlich bin – davor auch, sind neben Himelhochjauchzen immer nur Stress gewesen. Stress, der mein Denken verengte, Stress, der mich hinderte, etwas Sinnvolles zu tun, zumindest aber meine Kreativität blockiert hat. Wann immer nämlich eine Frau in mein Leben trat, war mir beispielsweise das Schreiben wie das Pflügen eines schweren, steinigen Ackers, und das Gespann waren Pferd und Ochse. Wie der Landmann weiß, bringt ein so ungleiches Gespann am Ende der Furche immer das Geschirr durcheinander.

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Ein Bild und seine Gedichte (4)

Neues Bild und neue Einladung, es zu bedichten.

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Und wendet sich ab mit Grausen

Und wendet sich ab mit Grausen

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Sollen wir unser Geld wegwerfen? Pro und kontra

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts hat der Architekt und Baubeamte Julius Habicht die Gebäude der Reichsbank entworfen. Eines der Filialgebäude steht in Hannovers Bankenviertel am noblen Georgplatz. Es hat genau die klotzige Gründerzeit-Architektur, die das Vertrauen zum Geld begründen soll. Man kann sich vorstellen, dass das Geld sich nicht nur über alles erhebt, sondern auch bis tief in die Erde hinab reicht. Das Gebäude beherbergt jetzt eine Filiale der Bundesbank. Ich habe da jüngst eine Kaffeedose voll Münzen gegen nagelneue Euro-Scheine eingetauscht. Etwa dreieinhalb Kilo Münzgeld ergaben 120 Euro, 54 Cent.

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Judith Rakers und mein Frühstück

Gestern Abend habe ich mich über mich gewundert. Da schaltete ich pünktlich zur Tagesschau das Fernsehgerät ein. Was daran verwunderlich ist? Längs taktet die Tagesschau das Leben aller Bundesdeutschen, weil ja auch die privaten Kanäle ihr Abendprogramm auf das Ende der Tagesschau abgestimmt haben. Bevor es also losgeht mit der ganzen Verblödungsjauche, die allabendlich in deutsche Wohnzimmer gekübelt wird, schaltet gut die Hälte der Deutschen die Tagesschau ein, um zu erfahren, was los ist in der Welt. Dieses durchaus seltsame Verhalten wirkt wie kollektive Konditionierung, über die sich unsere Vorfahren wundern würden.

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Ein Bild und seine Gedichte (3)

Neues Bild und neue Einladung, es zu bedichten.

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Klartext aus berufenem Mund: „Handschrift? Setzen, sechs!“


Springers Ärztezeitung
kramt in der Schublade des pädagogischen Gerümpels und titelt: „Handschrift? Setzen, sechs!“. Ja, denkt denn diese Wurst von einem Schreiberling, dass es in heutigen Schulen noch zugeht wie in seiner alten Paukschule, in der hoffnungsfrohe Kinder vor der ganzen Klasse runtergeputzt wurden? Zumindest erwartet er das und weiß sich des Beifalls der konservativen Leserschaft der Springer-Postille sicher. Man sieht diese ausgewiesenen Kalligraphen beifällig nicken, dass endlich Schluss sein möge mit der verwunschten Kuschelpädagogik, die nur grässliche Handschriften hervorzubringen im Stande ist.

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