die mich nerven, sondern die nahezu grenzenlose Tabulosigkeit unserer Gesellschaft. Ständig werden Grenzen überschritten, ein jeder macht sich jedem zum Kumpan, will dazu gehören. Egal zu wem, Hauptsache dabei.
Ich bin bestimmt nicht obrigkeitshörig oder angepasst. Allerdings danke ich meinen Eltern , dass sie mir etwas Respekt vor der Privatspäre meiner Mitmenschen beigebracht haben. Mich intressiert weder das Paarungsverhalten des gemeinen Mitteleuropäers noch die Verstopfung des Nachbardackels.
Jedes blöde Schweinetier reagiert mindestens mit unwilligem Gegrunze wenn man seine Fluchtdistanz überschreitet und ihm zu sehr auf die Pelle rückt. Übrigens auch bei akustischen Grenzüberschreitungen. Nur Menschen sind wenn man ihre Fluchtdistanz überschreitet meist hilflos- höflich! Ich bin in solchen Fällen schon lange nicht mehr besonders freundlich und frage den Betreffenden laut und liebenswürdig ob er auf ein Spenderorgan wartet oder Feuerwehrmann ist.
Es gab mal den Begriff der Privatsphäre auch im menschlichen Miteinander. Ich bin wohl hoffnungslos altmodisch , wenn ich mir ein wenig von diesem Respekt zurückwünsche,- auch, oder gerade weil ich auch ein Blog führe.
Zum Handyverhalten. Ich war 25 Jahre lang freiberufliche Hebamme , musste ständig und immer erreichbar sein. Viele Jahre hatte ich ständig einen Eurosignalempfänger dabei, denn ein Handy gab es damals noch nicht. Das Handy erweiterte meinen Bewegungsradius und gab mir etwas mehr Privatleben, denn ich konnte mich auch mal ausserhalb der Reichweite eines Telefons aufhalten. Seit ich nicht mehr als Hebamme arbeite habe ich mein Handy höchstselten dabei.
Ich brauche nicht mehr ständig erreichbar zu sein und geniesse das sehr. Wenn ich das Haus verlasse, um z. B spazieren zu gehen, nehme ich kein Handy mit. Ich halte mich weder für so wichtig, noch für so gefährdet dass ich ständig ein Telefon verfügbar haben müsste.
Und wenn mich einer fragt warum ich denn nicht erreichbar gewesen sei, und warum ich kein Handy mitgenommen hätte, pflege ich zu sagen: Ich bin halt manchmal nicht multitasking- fähig. Ich mag nicht gleichzeitig telefonieren und spazierengehn/ Kinoschauen/radfahren /aufs Klo gehn ect. pp . Es gibt Sachen , die mach ich ganz heimlich und privat, und das ist auch gut so.
LG Anne
Deine Ansichten, liebe Anne, teile ich größtenteils. Andererseíts sage ich mir, dass Manieren sich wandeln müssen wie die Sprache. Zum Glück benutzen wir nicht mehr die devoten Unterwerfungsformeln der Barockzeit. Als sie sich damals gewandelt haben, wird mancher die neuen Verhaltensformen als Grenzüberschreitung angesehen haben.
So tröste ich mich also auch über vielen heutigen Tabubrüche hinweg, die mich stören. Die Welt ist unglaublich stark in Bewegung, und ich glaube, dass es innerhalb dieser Turbulenzen einfach viele geschmackliche Verwerfen geben muss. Alles andere wäre ein Wunder. Darum sage ich mir in letzter Zeit: Du musst milder auf die Menschen gucken, die sich in der heutigen Zeit eine Orientierung suchen. Sie habens verflucht schwer.
Es sind nicht die fehlenden Manieren
Ich bin bestimmt nicht obrigkeitshörig oder angepasst. Allerdings danke ich meinen Eltern , dass sie mir etwas Respekt vor der Privatspäre meiner Mitmenschen beigebracht haben. Mich intressiert weder das Paarungsverhalten des gemeinen Mitteleuropäers noch die Verstopfung des Nachbardackels.
Jedes blöde Schweinetier reagiert mindestens mit unwilligem Gegrunze wenn man seine Fluchtdistanz überschreitet und ihm zu sehr auf die Pelle rückt. Übrigens auch bei akustischen Grenzüberschreitungen. Nur Menschen sind wenn man ihre Fluchtdistanz überschreitet meist hilflos- höflich! Ich bin in solchen Fällen schon lange nicht mehr besonders freundlich und frage den Betreffenden laut und liebenswürdig ob er auf ein Spenderorgan wartet oder Feuerwehrmann ist.
Es gab mal den Begriff der Privatsphäre auch im menschlichen Miteinander. Ich bin wohl hoffnungslos altmodisch , wenn ich mir ein wenig von diesem Respekt zurückwünsche,- auch, oder gerade weil ich auch ein Blog führe.
Zum Handyverhalten. Ich war 25 Jahre lang freiberufliche Hebamme , musste ständig und immer erreichbar sein. Viele Jahre hatte ich ständig einen Eurosignalempfänger dabei, denn ein Handy gab es damals noch nicht. Das Handy erweiterte meinen Bewegungsradius und gab mir etwas mehr Privatleben, denn ich konnte mich auch mal ausserhalb der Reichweite eines Telefons aufhalten. Seit ich nicht mehr als Hebamme arbeite habe ich mein Handy höchstselten dabei.
Ich brauche nicht mehr ständig erreichbar zu sein und geniesse das sehr. Wenn ich das Haus verlasse, um z. B spazieren zu gehen, nehme ich kein Handy mit. Ich halte mich weder für so wichtig, noch für so gefährdet dass ich ständig ein Telefon verfügbar haben müsste.
Und wenn mich einer fragt warum ich denn nicht erreichbar gewesen sei, und warum ich kein Handy mitgenommen hätte, pflege ich zu sagen: Ich bin halt manchmal nicht multitasking- fähig. Ich mag nicht gleichzeitig telefonieren und spazierengehn/ Kinoschauen/radfahren /aufs Klo gehn ect. pp . Es gibt Sachen , die mach ich ganz heimlich und privat, und das ist auch gut so.
LG Anne
So tröste ich mich also auch über vielen heutigen Tabubrüche hinweg, die mich stören. Die Welt ist unglaublich stark in Bewegung, und ich glaube, dass es innerhalb dieser Turbulenzen einfach viele geschmackliche Verwerfen geben muss. Alles andere wäre ein Wunder. Darum sage ich mir in letzter Zeit: Du musst milder auf die Menschen gucken, die sich in der heutigen Zeit eine Orientierung suchen. Sie habens verflucht schwer.
In diesem Sinne
Lieben Gruß
Jules