Klar-a - 17. Okt, 22:21

....ach menno!!! Es gibt heute wirklich fast keine Spielregeln mehr......:-(

Trithemius - 18. Okt, 09:37

Der gesellschaftliche Konsens darüber, was man tut und was man besser lässt, der ist uns tatsächlich abhanden gekommen. Das lässt sich gewiss nicht monokausal erklären, aber nach meinem Empfinden begann der Niedergang mit der Zulassung des Privatfernsehens.
Klar-a - 18. Okt, 10:12

..und mit der mangelnden Bereitschaft - meist geboren aus Bequemlichkeit und Egozentrismus - den eigenen Kindern ein paar grundlegende Regeln beizubringen (dazu gehört auch ein unkontrollierter Glotzenkonsum). Wer glotzt - und damit schließe ich die rar gesäten guten Sendungen aus - übernimmt das Gesehene irgendwann und schafft damit eine Realität außerhalb der Glotze - allerdings mit gleichem Niveau---soifz!
Mimiotschka - 18. Okt, 10:38

@ Klar-a
Grundsätzlich kann ich dem Fernsehen nicht allzuviel abgewinnen. Ich habe daher auch keinen. Was die von Ihnen angesprochenen "rar gesäten guten Sendungen" angeht, frage ich mich, wer das bestimmen will. Wer kann sagen was gut und was schlecht ist? Manche Sendungen das "Philosophischen Quartetts" sind sicher gut, andere Folgen eher mangelhaft. Welchem Geschmack unterliegt die Beurteilung einer Sendung und wer will sich anmaßen darüber zu entscheiden? Ein reflektierter und kritischer Umgang mit dem Fernsehen (und ALLEN anderen Medien) ist hier gefragt. Da kann man auch mal Blödsinn gucken.

Zum Thema:
Was den Jungen bzw. die Geschichte betrifft, so halte ich es für ein tiefergehendes gesellschaftliches Problem. Ähnlich wie beim Lottospielen oder dem Sozialstaat an sich, dient es der Verfestigung von Machtstrukturen und dazu die Bevölkerung ruhig zu stellen. Beim Lotto, den Casting-Shows oder den Menschen die glauben sie könnten jetzt durch solche Mitschnitte einen sicheren Lebensrahmen schaffen, führt die Aussicht auf den sozialen Aufstieg dazu, dass man die Politik unterstützt die die Oberschicht stärkt. Man will ja auch Vorteile haben, wenn man dazugehört. Zusätzlich wird suggeriert, dass es jeder schaffen kann, und wer es nicht schafft hat selber Schuld.
Trithemius - 18. Okt, 11:18

Die Ironie dabei ist ...

diejenigen, die ein Interesse an der Erhaltung der Machtstrukturen haben, verdienen auch noch am Privatfernsehen, an allen Shows, in denen einfachen Menschen die Chance auf den sozialen Aufstieg suggeriert wird.

Liz Mohn z.B., Vorstandsvorsitzende des Bertelsmannkonzerns, hat vermutlich mehr Macht und gestaltet die Gesellschaft nachhaltiger als Angela Merkel. Ihre Macht ist auch nicht auf Deutschland beschränkt. Allein zur RTL-Group gehören RTL Television, Super RTL, Vox oder N-TV in Deutschland, M6 in Frankreich, Five in Großbritannien, Antena 3 in Spanien, RTL 4 in den Niederlanden, RTL TVI in Belgien und RTL Klub in Ungarn, und das ist nur eine Auswahl der TV-Beteiligungen des Bertelsmannkonzerns. Hinzu kommt der Zeitungs- und Zeitschriftenmarkt über Gruner + Jahr, dem größten Zeitschriftenverlag Europas. Zitat von der Homepage von Bertelsmann: "Zeitschriften, Zeitungen und Magazine bringen die Fakten und Hintergründe zusammen, mit denen Leser sich die Welt erschließen. Gruner + Jahr trägt dazu wesentlich bei – mit mehr als 285 Zeitschriften und Zeitungen in über 20 Ländern, einschließlich zugehöriger Online-Angebote, mit Druckereien in Deutschland und den USA sowie mit professionellen Internetangeboten."

Die Bertelsmannstiftung, der das alles zu etwa 87 Prozent gehört, man muss ja Steuern sparen, ist zudem der Think-Tank mit besten Kontakten zur politischen Führungsriege. Hier wird das Deutschland der Zukunft geplant. Hier hat man sich Hartz IV ausgedachte, die Studiengebühren und vieles mehr.

(Mir wird grad ganz schlecht)

Zusammen mit Friede Springer vom Springer-Konzern bestimmt Liz Mohn, wie unsere Welt dargestellt wird und wie sie aussieht. Man kann ohne Übertreibung sagen, dass Deutschland, Europa, überhaupt die westliche Welt von einigen hundert Familien der Oberschicht regiert wird. Und das habe ich mir nicht ausgedacht. Ich zitiere nur den Botschafter der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft und Oetker-Erben, Arendt Oetker, der für die USA 200 Familien benennt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Atlantik-Br%C3%BCcke
Klar-a - 18. Okt, 18:15

@ Mimiotschka
Meiner Meinung nach gibt es durchaus viele Sendungen, die die Grenzen des guten Geschmacks insofern überschreiten, indem sie Personen benutzen oder vehöhnen---sie mißbrauchen. Sendungen wie beipielsweise 'Hitparade der Volksmusik' oder 'Rosamunde Pilcher -Verschnitte' tun dies wohl eher nicht......sie sind einfach außerhalb meines persönlichen Geschmackes. Allem voraus hat ein reflektierter und kritischer Umgang mit der Glotze oberste Prioriät (darin sind wir uns wohl einig). Daher hat mein Sohn (18J) bis heute noch keinen Fernseher und auch nicht das Bedürfnis danach.

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