nömix - 6. Okt, 20:15

Oas, zwoa, gsuffa!

Da fällt mir die Geschichte von dem Bayern & dem Preußen im Biergarten ein: der Bayer hat bereits seine werweißwievielte Maß Bier hinunter­ge­schwappt und ist dementsprechend illuminiert, während der Preuße allerweil noch an seinem ersten Gläschen Hellen nippt.
»So werd des nix, Spezi« tadelt der Bayer, »as Bier muaßt fei maßweis’ neisaufen, sunst wirst nia net b’suffa!«
Der Preuße winkt ab: »Nee, ick trinke grundsätzlich nüscht mehr, als ick jerade Durst habe.«
Da schüttelt sich der Bayer angewidert, »Brrr!« schnaubt er, »grad as wia d’ Viecher!«

Trithemius - 6. Okt, 20:47

Wieviel der Preuße Careca trinkt, weiß ich nicht, wobei er eigentlich kein Preuße ist, sondern, wie ich vermute, Rheinländer. Aber er hat in München eine Stammkneipe, wo man Kölsch ausschenkt und ungefragt nachzapft.
http://careca.blog.de/tags/kneipengespraech/fullposts/
steppenhund - 10. Okt, 10:53

Als ich noch Bier trank, - bis vor 7 Monaten - erlebte ich die Unfähigkeit von Kölner Gastpersonal, mich rechtzeitig mit Nachschub zu versorgen. Ich weiß jetzt nicht mehr, ob die Sechsertragerln 0,1 oder 0,2 Liter fassen. Kam mir wie 0,1 vor. Das ist ein Schluck.
Also bat ich, dass sie mir immer 2 Gläser da ließen, dann 3. Schließlich gaben sie auf und hinterließen mir immer das ganze Tragerl. Hat trotzdem nicht geklappt.*) 0,5l, also ein Krügel kippte ich schon gerne an heißen Tagen auf einen Schluck, wenn es nicht zu kalt war. Und wenn wir nach einem Spaziergang in das Gasthaus kamen, bestellte ich an heißen Tagen 2 Krügerln. Eines für den Durst und eines zum Vergnügen.
Das Münchnerbier halte ich für ein G'schlader. Obergäriges gibt es auch in Leipzig. Wer von wem abgekupfert hat, ist für mich weniger relevant als der Geschmack des Bieres.
Amerikanische, vor allem Coors, brauche ich keine. Ein Haakebeck oder Jever schmeckt mir schon eher. Beck's Bier kann ich nicht mehr aushalten, weil die Exportflaschen alle mit Zusatzstoffen für Haltbarkeit versetzt zu sein scheinen.
Ich mag die österreichischen Biere am liebsten:
Gösser, Puntigamer, Kremser, Hirter, Schremser und noch ein paar lokale Brauereien.
Ja, und schließlich war mein Ururgroßvater Bierbrauer zu Prag. Da muss was hängen geblieben sein.
Vom Oktoberfest halte ich nicht viel. Eine Ausrede benötigen, damit man sich ansaufen kann, ist schwach.
Kommt mir eigentlich vor wie die feige Variante des Komasaufens.
Diesen Vorfall kann bei Bedarf ein weiterer Blogger aus der Gegend bestätigen.
Trithemius - 11. Okt, 08:48

Das Thema hat sich ja ...

... quasi für Sie erledigt. Mich wundert allerdings die Erfahrung aus Köln. In Kölner Brauereikneipen wie dem "Früh", da kriegt man ungefragt immer wieder ein neues Bier, im Zweifel bis zum Abwinken. Die Kölschstangen fassen 0,2 Liter.

Ich habe mal irgendwo gelesen, dass sich so mit dem 18. Lebensjahr ein regional orientierter Geschmack herausgebildet hat, was sich wohl besonders beim Bier zeigt. Man kann zwar andere Biere auch lecker finden, aber trinkt man das Bier aus der eigenen Region, dann ist es damit wohl Heimatgefühl verbunden. Es geht natürlich auch mit Gurken, Spreewaldgurken z.B., die nach der Wende für kurze Zeit nicht nachgefragt wurden, aber jetzt sind die Leute dort längst wieder auf den Geschmack gekommen.
Careca - 11. Okt, 20:26

Nein, ich bin kein Rheinländer sondern im Grunde "Westfale" und mit 18 kannte ich noch kein Kölsch. Da gab es immer nur die Sauerländischen Biersorten und hin und wieder Dortmunder. Der Unterschied zwischen bayrischen Massbiertrinkern und rheinischen Kölsch- oder Alt-Biertrinkern ist die Bierphilosophie. Der Bayer sitzt gerne längere Zeit vor seinem Bier und versucht dabei das Leben anhand eines Masskruges zu erörtern. Der Rheinländer will soviel Meditation nicht und bevorzugt kleinere Gebinde, um sein Bier zu trinken. Diese kleineren Gebinde ermöglichen auch viel mehr eine soziale Kontaktanbahnung. Der Satz "Oh, schon wieder leer" gehört eher zum rheinischen Repertoire als zum bayrischen. Und ein "Drink doch ene met" ist finanziell im Rheinland leichter zu verkraften als in Bayern, wo unter 0,5 alles verächtlich als "Preissnmassl" angesehen wird.
Kommen Besucher aus allen Teilen der Welt zum Münchener O-Fest und versuchen die Maßkrüge schnell zu leeren, dann fördert es sicherlich die Einnahmen in den besuchten Zelten, aber gleichzeitig tönt es aus bayrischen Kreisen, dass man diese Art des Besäufnisses nicht mag. Der Bayer an sich mag es gediegen und damit er nicht einschläft spielt ihm eine Musi dazu. Auch das gibt es im Rheinland. Aber dort steht man nicht auf die Einkulturalisierung fremder Klänge in bayrischen Melodielandschaften, sondern entweder maximal Revival-Bands oder die gute MP3-Konserve. ...
Trithemius - 12. Okt, 00:51

Was du über die soziologischen Aspekte der Bierglasgrößen sagst, finde ich ungemein erhellend. Das hätte ich nicht gedacht. Freilich kenne ich auch die Mentalität der Bayern nicht, bin auch seltsamer Weise noch nie in München gewesen, nur daran vorbeigefahren.

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