Jugendfreier Dialog über Gras kaufen und Ficken
von Trithemius - 3. Mär, 19:52
Im Fernbus nach Maastricht sitzen auf der Rückbank drei junge Männer. Sie unterhalten sich ungehemmt, denn Sie wähnen sich unter Niederländern, die sie nicht verstehen. Zeitweise habe ich mich gefragt, ob ich ihre Worte aufschreiben soll, aber das war mir dann doch zu viel Aufwand. Den Tenor habe ich behalten wie auch das eine oder andere Zitat. Allerdings kann ich nicht angeben, wer was gesagt hat, denn sie saßen hinter mir.
Sie reden über ihre Auslandserfahrungen, denn sie sind ein bisschen aufgeregt, wollen in Maastricht Gras kaufen. Einer von ihnen kennt sich aus und erklärt ihnen, wie’s geht und dass man sich vor dem Zoll in Acht nehmen soll, „weil die auch die Busse kontrollieren.“ Die anderen Auslandsberichte der drei drehen sich um das Thema Frauen und Mädchen. Aber es geht eher um Frauen, die käuflich sind. Amsterdam sei klasse, aber zu teuer. „Wenn du dahin gehst, wo die Touristen hingehen, ist es immer teurer.“ Er habe sich das ganze nur angeschaut, "aber zum Ficken geht nichts über Frankfurt." "Frankfurt ist geil“, bestätig sein Freund. "Wenn du da durch gehst, sieht die erste schon geil aus, aber wenn du weiter kommst, warten da immer noch geilere.“ Darum habe er sich zur Regel gemacht, immer zuerst einmal ganz durchzugehen. „Es ist doch geil, wenn du weißt, dass du sie so einfach ficken kannst.“ Einer spricht über Afrikanerinnen. „Boah eye, die Negerinnen zeigen einem sofort alles.“ Der Dritte sagt, nachdem auf der Studienfahrt nach Frankreich im Bordell gewesen wäre, wolle er jetzt auch die Frauen aus anderen Ländern ausprobieren. „Aus jedem Land eine Frau!“ „Das ist also dein neues Lebensziel?“ „Genau! Aus jedem Land eine.“ Der am Fenster erzählt dann noch, von einem gescheiterten Versuch: „Wir kamen ziemlich spät. Da war nur noch eine Frau da. Wir wollten zu zweit, aber sie war uns zu teuer.“
Die drei waren nicht etwa Proleten, eher gut aussehende Jungs aus gutem Haus. Einer machte gerade Zivildienst, die beiden anderen standen offenbar vor dem Abitur. Ich frage mich, wie exemplarisch das Gerede ist. Das Frauenbild der drei ist ziemlich schräg. Und ist es ihnen zu anstrengend, eine Beziehung zu haben? Jedenfalls scheint die sexuelle Befreiung inzwischen zum freimütigen Bordellbesuch verkommen zu sein.
Mehr: Ethnologie des Alltags
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Sie reden über ihre Auslandserfahrungen, denn sie sind ein bisschen aufgeregt, wollen in Maastricht Gras kaufen. Einer von ihnen kennt sich aus und erklärt ihnen, wie’s geht und dass man sich vor dem Zoll in Acht nehmen soll, „weil die auch die Busse kontrollieren.“ Die anderen Auslandsberichte der drei drehen sich um das Thema Frauen und Mädchen. Aber es geht eher um Frauen, die käuflich sind. Amsterdam sei klasse, aber zu teuer. „Wenn du dahin gehst, wo die Touristen hingehen, ist es immer teurer.“ Er habe sich das ganze nur angeschaut, "aber zum Ficken geht nichts über Frankfurt." "Frankfurt ist geil“, bestätig sein Freund. "Wenn du da durch gehst, sieht die erste schon geil aus, aber wenn du weiter kommst, warten da immer noch geilere.“ Darum habe er sich zur Regel gemacht, immer zuerst einmal ganz durchzugehen. „Es ist doch geil, wenn du weißt, dass du sie so einfach ficken kannst.“ Einer spricht über Afrikanerinnen. „Boah eye, die Negerinnen zeigen einem sofort alles.“ Der Dritte sagt, nachdem auf der Studienfahrt nach Frankreich im Bordell gewesen wäre, wolle er jetzt auch die Frauen aus anderen Ländern ausprobieren. „Aus jedem Land eine Frau!“ „Das ist also dein neues Lebensziel?“ „Genau! Aus jedem Land eine.“ Der am Fenster erzählt dann noch, von einem gescheiterten Versuch: „Wir kamen ziemlich spät. Da war nur noch eine Frau da. Wir wollten zu zweit, aber sie war uns zu teuer.“
Die drei waren nicht etwa Proleten, eher gut aussehende Jungs aus gutem Haus. Einer machte gerade Zivildienst, die beiden anderen standen offenbar vor dem Abitur. Ich frage mich, wie exemplarisch das Gerede ist. Das Frauenbild der drei ist ziemlich schräg. Und ist es ihnen zu anstrengend, eine Beziehung zu haben? Jedenfalls scheint die sexuelle Befreiung inzwischen zum freimütigen Bordellbesuch verkommen zu sein.
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