Wir kaufen nicht mehr an der Tür
von Trithemius - 8. Jun, 10:54
Lieber Leser,
sind vielleicht eine Frau, dann sind Sie selbstverständlich mit gemeint. Sehr sogar, denn ich möchte meine Dudensammlung herzeigen. Die hat bisher noch jedes Frauenherz hüpfen lassen, vor allem aber die Philatelisten allesamt ins Abseits gestellt.
Meine Sammlung besteht aus 32 Bänden unterschiedlicher Ausgaben des Dudens, von 1905 an. Leider teilt sie das Schicksal billiger Briefmarkensammlungen. Das mag manche Schönheit schnöde finden, die Enttäuschung nicht verhehlen können und etwa sagen: “Die gelten ja alle nicht mehr, die Dudenausgaben sind doch längst überholt.“ So wurde meine stolze Dudensammlung schon oft abgestempelt und entwertet. Nach meinem Empfinden gelten die Ausgaben aber alle noch, denn es ist eine große Hülfe für die sprachliche Ausdruckskraft, wenn man sich an passenden Stellen alter Schreibweisen bedient. Naja, Hülfe ist so reingemogelt in den Satz, weil mir grad kein beßres Exempel eingefallen ist.
Alle Duden-Ausgaben meiner Sammlung haben einmal in den Schulen gegolten. Nach deren Vorgaben wurde Schülern Rechtschreibung eingepaukt. Sie wurden danach benotet und aussortiert. Der Linguist Carl Ludwig Naumann hat herausgefunden, dass Lehrer die Diktatnote schon im 19. Jahrhundert geliebt und gefördert haben, weil nur sie dem Deutschunterricht einen objektiven Bewertungsmaßstab bietet.
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sind vielleicht eine Frau, dann sind Sie selbstverständlich mit gemeint. Sehr sogar, denn ich möchte meine Dudensammlung herzeigen. Die hat bisher noch jedes Frauenherz hüpfen lassen, vor allem aber die Philatelisten allesamt ins Abseits gestellt.
Meine Sammlung besteht aus 32 Bänden unterschiedlicher Ausgaben des Dudens, von 1905 an. Leider teilt sie das Schicksal billiger Briefmarkensammlungen. Das mag manche Schönheit schnöde finden, die Enttäuschung nicht verhehlen können und etwa sagen: “Die gelten ja alle nicht mehr, die Dudenausgaben sind doch längst überholt.“ So wurde meine stolze Dudensammlung schon oft abgestempelt und entwertet. Nach meinem Empfinden gelten die Ausgaben aber alle noch, denn es ist eine große Hülfe für die sprachliche Ausdruckskraft, wenn man sich an passenden Stellen alter Schreibweisen bedient. Naja, Hülfe ist so reingemogelt in den Satz, weil mir grad kein beßres Exempel eingefallen ist.
Alle Duden-Ausgaben meiner Sammlung haben einmal in den Schulen gegolten. Nach deren Vorgaben wurde Schülern Rechtschreibung eingepaukt. Sie wurden danach benotet und aussortiert. Der Linguist Carl Ludwig Naumann hat herausgefunden, dass Lehrer die Diktatnote schon im 19. Jahrhundert geliebt und gefördert haben, weil nur sie dem Deutschunterricht einen objektiven Bewertungsmaßstab bietet.
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