Ethnologie des Alltags

Die Rache des Programmierers - Gute Freunde

Nr. 25 – Die Rache des Programmierers

Ein Programmierer, der entlassen werden sollte, ersann eine Weise sich zu rächen. Seine Firma hatte beschlossen, eine besondere Platin-Kreditkarte für Kunden mit fettem Konto aufzulegen. Mit einem Brief, worin die Vorteile der Karte für Bessergestellte dargelegt wurden, sollte über das Angebot informiert werden. Die automatisierte Postsendung wurde losgeschickt an Personen der Kaufkraftgruppe I, und gespannt wartete man auf die Reaktion der potentiellen Kunden. Die bestand aber nur aus bösen Anrufen, bis die Firmenleitung herausfand, was falsch gelaufen war. Der inzwischen gefeuerte Programmierer hatte bei den Werbebriefen die folgende Anrede eingegeben:

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Das Fenster zur Welt - Alle Weisheit der Welt

Alle Weisheit der Welt

Ein Meskalin-Esser hat während des Rauschs stets wundersame Visionen. Sie gipfeln in einem Satz, in dem alle Weisheit der Welt beschlossen scheint. Doch so sehr er sich den Satz einprägen will, ist der Rauschzustand verflogen, hat er auch den Satz vergessen.
Da nimmt er sich vor, den Satz aufzuschreiben. Er legt Papier und Bleistift zurecht und bietet seine ganze Willenskraft auf, um im berauschten Zustand den wunderbaren Satz aufzuschreiben. Wie er aus dem Meskalinrausch erwacht, sucht er den Zettel hervor, worauf mit krakeligen Zügen der Satz aufgeschrieben steht, der alle Weisheit der Welt in sich beschließt. Dort steht:

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Der kaiserliche Goldtaler – Der Kristallspiegel

Nr. 20 – Der kaiserliche Goldtaler

Im Besitz einer Familie aus Österreich befindet sich ein Goldtaler. Man hat ihn vom Großvater geerbt. Der lebte als kleiner Junge in einem Dorf in den Österreichischen Alpen. Das Elternhaus lag abseits des Dorfes. Jeden Abend musste der Junge ins Dorf laufen, um beim Bauern Milch zu holen. Einmal hörte er vom Marktplatz her Marschmusik. Er lief hin und staunte die Militärkapelle an. Erst nach einer Weile riss er sich los und ließ sich beim Bauern die Milchkanne füllen. Weil er so getrödelt hatte, musste er sich beeilen. Auf dem Weg stolperte er und stürzte mit dem Knie in einen rostigen Nagel. Sein Vater schimpfte mit ihm, denn der Junge kam viel zu spät zurück und hatte auch noch Milch verschüttet. Deshalb wagte er nicht, von seinem Unglück zu erzählen und legte sich mit seinem wunden Knie ins Bett.

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Bauer sucht Tod – Nierchen

Nr. 18 – Ein Bergbauer will sich unbedingt entleiben

Ein Bergbauernsohn, dem beide Eltern kurz hintereinander weggestorben sind, beschließt, seinem anstrengenden und einsamen Leben ein Ende zu machen. Er greift zur Schrotflinte und schießt sich damit in den Kopf. Er wird gefunden, ins gar nicht so nahe Unfallkrankenhaus gebracht und überlebt. Die in Folge stark herunterhängende rechte Gesichtshälfte entstellt ihn sehr, und macht jede weitere Hoffnung, doch noch ein Weib zu finden, das sein karges Bergbauernlos teilen wollte, zunichte.

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Zerrissene Telefonbücher und Weltuntergangs-Logorrhoe

Am Samstagvormittag versammeln sich die gentrifizierten Lindener auf dem Wochenmarkt vor dem neuen Lindener Rathaus. Da kauft einer Eier und lässt sie sich in den mitgebrachten Eierkarton packen. Das nenne ich Umweltbewusstsein. Auch für Eierkartons mussten schließlich einst Bäume sterben, bevor sie ganz aus Altpapier gepresst wurden. Altpapier gibt es freilich in Hülle und Fülle. Der Frühling naht, die Winterlektüre muss raus. Allerorten, in Hauseingängen, auf Fensterbänken, im Einkaufskorb eines an der Laterne geparkten Damenrads stehen Kartons mit zu verschenkenden Büchern. Manch einer hat sich im Winter das gute Billyregal mit Bestsellern von Taschenbüchern vollgestellt und will die peinlichen Fehlkäufe jetzt loswerden.

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Alles Bio – Über Töne vom Erzeuger

In letzter Zeit esse ich häufig in einem Biosupermarkt zu Mittag. Das an der Bäckereitheke angebotene Menü ist meistens vegetarisch, preiswert, und ich sitze an einem der fünf Tische ruhiger als etwa in der Mensa. Außerdem kann ich den Bio-Supermarkt fußläufig erreichen. Sonst gehöre ich nicht zu den Käufern im Biomarkt, sondern kaufe kleine Besorgungen im Supermarkt gegenüber, also nicht mehr bei Edeka, weil ich da die schönsten Augen nördlich der Alpen vermisse.

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Hunden ist das Werfen mit Schneebällen verboten

Als es jüngst über Nacht geschneit hat und in den Morgen hinein, da wusste ich es bereits vor dem Aufstehen. Denn es heißt nicht nur, dass der Schnee leise rieselt, er macht es auch. Mit dem Rieseln senkt sich erstmal Stille über die Welt. Schaut man aus dem Fenster, dann ist alles von samtener Weiße umhüllt, und in den Lichtkegeln der Laternen blitzeln Schneekristalle inmitten kleiner Eiszapfen. Die ersten Autos rollen leis im Schritttempo dahin und stören die Ruhe kaum. Aller Alltagslärm und -dreck ist mild kaschiert. Die Welt liegt da in stiller Harmonie und Schönheit.

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Moderne Sagen - Der neue Botschafter

Nr. 15 – Der neue Botschafter
Nr. 16 – Chruschtschows geheime Zettel


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Moderne Sagen – Ich bin ein Berliner Pfannkuchen

Bekanntlich zerfällt das deutsche Substantiv in Name und Klassenbezeichnung. Dies unterscheidet sie auch grammatisch. Bei der Klassenbezeichnung steht ein Artikel (die Rose, das Schnitzel), der Eigenname hat keinen Artikel (Rosi, nicht die Rosi; Gabi, nicht „ich bin eine Gabi“) Auf diesem Unterschied beruht eine Moderne Sage, die in den USA kursiert und die ich aus Wikipedia zitiere.

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Moderne Volkssagen – Die neue Feinripp-Unterhose

Die neue Feinripp-Unterhose
Die Tischdame erlebt eine Überraschung
Die chinesische Brosche

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