Frau Nettesheim

Plausch mit Frau Nettesheim – über Wolf Schneiders Ehrenrettung

Frau Nettesheim
Werfen Sie Ihren Hut in den Ring, Trithemius?

Trithemius

Ich würde das Bundespräsidentenamt übernehmen, aber ich habe keinen Hut. Der würde sowieso zertrampelt von den Kandidaten, die uns von den Leitmedien aufgedrängt werden gehabt worden zu sein.

Frau Nettesheim
Sprachverhunzer! Wenn Stilkritiker Wolf Schneider diesen verschwurbelten Satz lesen würde, wären Sie ohnehin disqualifiziert.

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1015 mal gelesen

Vorsicht Zeitdehnung – Ein unheimlich langes Gespräch mit meiner Filialleiterin Frau Nettesheim

Trithemius
Manchmal bin ich mir unheimlich.

Frau Nettesheim
Mir auch.

Trithemius
„Mir auch“, Frau Nettesheim? Sie wissen gar nicht warum und sagen „Mir auch?“

Frau Nettesheim
Meine Gründe kenne ich, ihre freilich noch nicht.

Trithemius
Dann lassen Sie mich berichten, hohe Frau. Sie wissen doch, dass mir gelegentlich eine Pizza im Backofen anbrennt, weil ich sie beim Schreiben vergesse. Gestern abend hatte ich wieder keine Lust zu kochen und habe eine Industriepizza in den Backofen geschoben. Vorher hatte ich sie aber zusätzlich belegt. Manche sagen „verfeinert“ dazu.

Frau Nettesheim
Und manche werden wütend, wenn sie den Quatsch von “verfeinern” hören.

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616 mal gelesen

Plausch mit Frau Nettesheim - Weihnachtsmänner

trithemius & Frau NettesheimFrau Nettesheim
Ach, der Herr Trithemius, lässt sich auch mal wieder blicken.

Trithemius
Hohohoo, draußen vom Walde komm ich her ...

Frau Nettesheim
Weihnachtsmann!

Trithemius
Hört sich aus Ihrem Munde wie ein Schimpfwort an, Frau Nettesheim.

Frau Nettesheim
Ich habe Sie als den identifiziert, der solche Sprüche ablässt statt zu arbeiten.

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665 mal gelesen

Verbesserter Plausch mit Frau Nettesheim

trithemius & Frau Nettesheim


Trithemius
Meine Texte werden immer besser.

Frau Nettesheim
Arroganter Teppichheini.

Trithemius
Ich muss doch sehr bitten, Frau Nettesheim. So meinte ich das nicht. Meine Texte werden besser, weil ich nach der Veröffentlichung noch so manchen Fehler finde und ihn ausmerze. Wobei „Ausmerzen“ ein durchaus hässliches Wort für eine erfreuliche Möglichkeit ist, die uns die digitale Publikationsform beschert.

Frau Nettesheim
Wegen MERZ und Ihrer Begeisterung für den Merzkünstler Kurt Schwitters.

Trithemius
Sie machen mir Spaß, Frau Nettesheim. Zuerst beleidigen Sie mich grundlos, und dann gehen Sie einfach darüber hinweg.

Frau Nettesheim
Nun haben Sie sich nicht so. Was hätten Sie denn gedacht, wenn Ihnen jemand gesagt hätte: „Meine Texte werden immer besser“?

Trithemius
Ich hätte überlegt, ob die Aussage stimmt. Er hätte schließlich Recht haben können. Wer viel im Internet publiziert, dessen Texte werden zwangsläufig besser, Schreiben will trainiert sein. Wer hätte sich früher hingesetzt und einfach Text für Text geschrieben, um sie anschließend in der Schublade zu verwahren?

Frau Nettesheim
Einige haben Tagebuch geschrieben wie Sie auch.

Trithemius
Ja, aber die Tagebuchtexte sind anders, nur an einen selbst gewandt.

Frau Nettesheim
Abgesehen von den Tagebüchern eitler Schranzen, die später gedruckt werden sollen.

Trithemius
Jedes neue Medium füllt sich selbst mit Inhalten, weil es Möglichkeiten bietet, die vorher vermisst wurden. Die Demokratisierung der technischen Schrift durch das Internet provoziert neue Texte, einmal rückbezügliche, auf das Medium bezogen, einmal auf das Leben bezogen.

Frau Nettesheim
Das ist auch ein rückbezüglicher Prozess, denn das Leben verändert sich durch das Medium Internet.

Trithemius
In der Tat. Ich brauche kein Tipp-Ex mehr und muss mich nicht mehr über meine gedruckten Fehler ärgern. Der Druckfehlerteufel hat schwer an Macht eingebüsst, Frau Nettesheim. Jedesmal wenn ich einen Fehler im Blog korrigiere, erfüllt mich das mit Genugtuung. Es ist eine Sorte Reinigung, ebenfalls rückbezüglich. Ich habe das schöne Gefühl, zusammen mit meinen Texten immer besser zu werden.

Frau Nettesheim
Jetzt fängt der schon wieder so an.

1907 mal gelesen

Frau Nettesheim muss einen Traum anhören

trithemius & Frau Nettesheim


Trithemius
Uff, habe ich schlecht geträumt, Frau Nettesheim.

Frau Nettesheim
Muss ich mir den Traum anhören oder haben Sie ihn glücklich vergessen?

Trithemius
Sie sind herzlos zu mir. Zur Strafe erzähle ich Ihnen, was ich noch weiß. Ich war bei Ihrem verehrten Professor Coster zu Besuch und machte irgendwie alles falsch. Einmal ging Coster hinunter auf den Hof, um etwas Wichtiges mit einer Frau zu besprechen. Er wollte ihr imponieren. Ich saß in einem klobigen Sessel, schob ihn zum Fenster, beugte mich vor und versuchte zu sehen, was Coster da machte. Mit einem Mal schien sich der Sessel wider mich zu erheben. Ich kippe vornüber und falle mitsamt Sessel hinunter auf den Hof. Coster ist ungehalten über die alberne Störung, und wie ich mich entschuldige, sagt er vorwurfsvoll: „Das ist nicht das erste Mal, dass du aus dem Fenster gefallen bist!“

Frau Nettesheim
Man darf sich eben nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. War das alles?

Trithemius
Genaues weiß ich nicht mehr, aber alles was in diesem Traum geschah, könnte man überschreiben mit: Ich schoss mir beständig ins eigene Knie.

Frau Nettesheim
Sie sind ein Meister darin.

Trithemius
Ja, Sie haben vermutlich Recht, Frau Nettesheim. Mit der Vorankündigung des 2. Schriftseminars habe ich mir auch ins Knie geschossen.

Frau Nettesheim
Weil sie Ihnen die Lust genommen hat, die Sache durchzuführen?

Trithemius
Nein, so ist es nicht. Meine Begeisterung ist ungebrochen. Doch sehen Sie sich einmal an, wie wenig derzeit im Teppichhaus los ist. Ich kann nicht darauf hoffen, dass morgen überhaupt jemand mitmachen wird.

Frau Nettesheim
Rühren Sie die Werbetrommel.

Trithemius
Was glauben Sie, was ich hier mache?

Frau Nettesheim
Sie erzählen mir, wie Sie aus dem Fenster gefallen sind und sich nachher ins Knie geschossen haben. Nie hörte ich so eine Werbetrommel.

Trithemius
Na, dann so:

seminar-schrift_gif

Liebe Kunden,

Sie sind herzlich eingeladen zum Blog-Seminar: Schrift - Schreiben - Handschrift. Mittwoch, 16. Februar 2011 um 20:20 Uhr, Zeitaufwand etwa 90 Minuten. Theorie, praktische Übungen und Diskussion. Voraussetzung: Die Bereitschaft, handschriftliche Ergebnisse zu veröffentlichen. Machen Sie mit:

Mi, 16. 02.: Schrift und Schreiben - Aspekte der Handschrift
Do, 24. 02.: Online-Reportage / surreale Landkarte

Materialien zur Vorbereitung finden Sie unter den Rubriken Schriftwelt im Abendrot, Teppichhaus Textberatung sowie Schrift, Sprache, Medien
Schreiben lernen: Der Laut des Besens

Seminar vom letzten Mittwoch: Schreiben wie im Mittelalter
Ergebnisse: Blogger schreiben das Philobiblon
2826 mal gelesen

Frau Nettesheim wirft alle Seminar-Termine um

trithemius & Frau Nettesheim



Frau Nettesheim
Hören Sie ausnahmsweise einmal auf mich, Trithemius.

Trithemius
Nur, wenn Sie Sächsisch sprechen.

Frau Nettesheim
Da können Sie lange warten. Wenn ich als Kölnerin Sächsisch spräche, wäre das genauso lächerlich wie ein jodelnder Japaner in Lederhosen.

Trithemius
Sie in einer Lederhose würden gewiss so manchem Japaner die Sinne …

Frau Nettesheim
Trithemius!

Trithemius
… verwirren, schade, ich darf es nicht sagen. Also lassen Sie mal hören.

Frau Nettesheim
Sie haben bislang erst zwei Anmeldungen zu Ihrem Schriftseminar.

Trithemius
Nu? Das ist tragisch.

Frau Nettesheim
Entzerren Sie das Seminar, strecken Sie die drei Termine auf drei Wochen, jeden Mittwoch. So kann auch mitmachen, wer nicht über einen eigenen Scanner verfügt. Außerdem ist es abschreckend, an drei Tagen hintereinander präsent sein zu müssen.

Trithemius
Warum haben Sie das nicht gleich gesagt, Frau Nettesheim?

Frau Nettesheim
Ich bin nicht Ihr Kindermädchen.

Trithemius
Ja, was denn? Sie jodeln nicht, sprechen kein Sächsisch, verweigern die Lederhosen, ich würde gerne wissen, wofür ich Sie eigentlich so schlecht bezahle. Aber gut, hier die von Ihnen vorgeschlagene Modifizierung:

seminar-schrift_gif

Liebe Kunden,

Sie sind herzlich eingeladen zu einem 3-tägigen Blog-Seminar zum Thema Schrift - Schreiben - Handschrift. Erster Termin: Mittwoch, 9. Februar 2011 um 20:20 Uhr, Zeitaufwand etwa 90 Minuten. Theorie, praktische Übungen und Diskussion.

Voraussetzung: Anmeldung, Online-Verbindung zur offenen bloguniversität, möglichst ein Scanner, und die Bereitschaft, handschriftliche Ergebnisse zu veröffentlichen.

Mi, 09. 02.: Tres digiti scribunt - Abschreiben wie im Mittelalter
Mi, 16. 02.: Schrift und Schreiben - Aspekte der Handschrift
Do, 24. 02.: Realer Schreibanlass - Online-Reportage


Materialien zur Vorbereitung finden Sie unter den Rubriken Schriftwelt im Abendrot, Teppichhaus Textberatung sowie Schrift, Sprache, Medien
1856 mal gelesen

Spasss mit Frau Nettesheim - Meine Filialleiterin





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Mehr: Frau Nettesheim
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Drei Stunden hinter Frau Nettesheim herlaufen

trithemius & Frau Nettesheim


Trithemius
Stellen Sie sich vor, Frau Nettesheim…

Frau Nettesheim
Wieso, Sie kennen mich doch.

Trithemius
Ich glaube, mein Satz sollte so lauten: Stellen Sie sich vor, Frau Nettesheim, ich bin heute wegen eines umfallenden Weckers aus der Zeit gerutscht und in der Folge drei Stunden zurück. Oder Sie sind mir drei Stunden voraus, wie man’s nimmt.

Frau Nettesheim
Ich nehme an, es ist nur ein technisches Problem, sonst könnten Sie sich nicht mit mir unterhalten.

Trithemius
Wieso? Ich kann Ihren Part der Unterhaltung doch schon vor drei Stunden aufgeschrieben haben und meinen jetzt. Das wäre die Erklärung für das Missverständnis am Anfang der Unterhaltung.

Frau Nettesheim
Trithemius! Sie machen mich ganz verrückt mit diesem Quatsch. Was war also los mit Ihrem Wecker?

Trithemius
Als ich gestern spät zu Bett ging, da habe ich beim Auslöschen des Lichtes den Wecker umgeworfen und im Dunkeln wieder hingestellt. Sie wissen doch, der ist quadratisch.

Frau Nettesheim
Woher sollte ich das wissen? Sollen die Leute denken, ich wäre schon mal in Ihrem Schlafzimmer gewesen?

Trithemius
Sie hätten da ja geputzt haben können.

Frau Nettesheim
Unverschämtheit.

Trithemius
Jedenfalls wurde ich wach um viertel vor drei und dachte: „Nanu? Ist das nicht ein bisschen zu früh?“ Da zwang ich mich, im Bett zu bleiben, und nach etwa einer halben Stunde schlief ich wieder ein. Und wie ich dann erwachte, war es draußen taghell, und mein Telefon klingelte. Ich torkle hin und höre, wie spät es tatsächlich ist. Da hatte ich in der Nacht meinen Wecker um 90 Grad nach links gedreht, und als ich dachte, es ist viertel vor 3 Uhr, war es in Wahrheit 6 Uhr. Jetzt renne ich den ganzen Tag schon diesen drei Stunden hinterher.

Frau Nettesheim
Dann aber flott, schließlich wartet eine Menge Arbeit auf Sie,
nachdem Sie gestern die Buchwerbung veröffentlicht haben.

Trithemius
Sie können ja helfen, nachdem Sie nicht mal mein Schlafzimmer putzen.
(Und sowas will meine Filialleiterin sein.)

Arcade Fire - Ready To Start
1455 mal gelesen

Ein Bummel wider die Domestizierung des Denkens

trithemius & Frau Nettesheim

Trithemius
Gestern beim Abendbummel …

Frau Nettesheim
Ach, ich dachte schon, Sie hätten diese nützliche Angewohnheit abgelegt.

Trithemius
Und schon unterbrechen Sie mich wieder, Frau Nettesheim. Also, noch mal von vorne. Gestern, im Laufe eines Abendbummels, es war schon dunkel, da hat es mich in eine hübsche Kneipe verschlagen, wo ich mich an die Theke setzte.

Frau Nettesheim
Demnach bummelten Sie im Sitzen.

Trithemius
Immerhin musste ich gehen, um zu sitzen. Während der Sitzphase meines Bummels bekam ich Lust zu schreiben, erbat mir von der Bedienung ein Blöckchen und schrieb irgendwas, und davon ziemlich viel. Plötzlich ging die Tür auf und drei attraktive Frauen traten ein. Vielmehr hatten zwei Blondinen eine kleine Brünette in ihrer Mitte und halfen ihr in Wort und Tat durch die Tür, so dass ich dachte, die Brünette wäre blind. Sie hatte aber nur die Augen geschlossen gehalten, wie ich später erkannte, als die drei sich seitlich von mir an die Theke gesetzt hatten.

Frau Nettesheim
Blindekuh?

Trithemius
Es ist nicht besonders freundlich, wenn Sie eine Geschlechtsgenossin blinde Kuh nennen. Das wirkt auf mich, um im Tierbereich zu bleiben, irgendwie stutenbissig.

Frau Nettesheim
Quatsch. Es trifft doch den Sachverhalt.

Trithemius
Nur ungefähr. Als eine Vierte hinzukam, rügte die größere Blondine, sie habe nun verpasst, wie sie Tanja mit geschlossenen Augen durch Linden geführt hätten. Tanja war demnach in einer befremdlichen Situation. Sie hatte zwar die Innenansicht der Kneipe, wusste aber nicht, wie’s draußen aussieht. Das gibt dem Spiel einen unerwarteten Sinn, der über Blindekuh hinausgeht. Es war eine Aktion wider die Domestizierung des Geistes.

Frau Nettesheim
Ach.

Trithemius
Ja, Frau Lakonisch. Es gibt ja vieles, was den Geist domestiziert, dass er zum willfährigen Haustier degeneriert wie eine Kuh, die sich allabendlich zum Melken anstellt, oder ein Pferd, das stoisch einen Karren zieht.

Frau Nettesheim
Fernsehen, Zeitungen, Moden, alles, was vorgedacht wird, so dass man es nur noch nachvollziehen muss.

Trithemius
Sie sagen es. Auch die Moden der Vornamen domestizieren, dass Frauen Ende dreißig, Anfang vierzig meist Tanja, Katja oder Daniela heißen und nicht etwa Helene wie Sie, Frau Nettesheim, ein Name, der quasi aus der Zeit ist.

Frau Nettesheim
Sehen Sie sich vor, Trithemius.

Trithemius
Die Moden des Denkens sind jedenfalls geistige Schranken. Irgendwo im riesigen Urwald des Kopfes wird ein Park angelegt, und je mehr sich ein Mensch an den jeweiligen Denkmoden orientiert, desto stärker gleicht der geläufige Park seines Geistes den Parks in den Köpfen der anderen. Da hilft es, sich einmal befremdlichen Erfahrungen auszusetzen, den Park durch ein verwunschenes Gartentörchen zu verlassen, und so hat Ihre blinde Kuh an diesem Abend mehr gesehen als alle, die mit offenen Augen das gesehen haben, was sie kennen und auf ihrer inneren Landkarte verorten können.

Frau Nettesheim
Sie haben das hoffentlich nicht nachgemacht und sind mit geschlossenen Augen nach Hause gegangen.

Trithemius
Nein, aber in der Kneipe hingen zwei Krokodile an der Decke und zwar so, dass es aussah, als würden sie die da lang kriechen. Weil aber der Nachthimmel zu weit weg war, um als Decke durchgehen zu können, dachte ich mir die Straße als Decke, und ich würde kopfüber gehen, quasi wie die Gegenfüßler down under. Da hatte ich Mühe, nach Hause zu kommen, einerseits, weil ich nach Krokodilen Ausschau halten musste, anderseits, weil ich fürchtete, die Bodenhaftung zu verlieren und ins weite Weltall zu treiben.

Frau Nettesheim
Sie hatten wohl ein Pils zuviel getrunken.

Trithemius

Schon domestiziert sie wieder mein Denken.

1366 mal gelesen

Plausch mit Frau Nettesheim - Blinkende Luftlöcher

trithemius & Frau Nettesheim



Frau Nettesheim

Herr Teppichhändler Trithemius …

Trithemius
Oje, das klingt nach Ärger.

Frau Nettesheim
… was ist los mit Ihnen? Warum …

Trithemius
Frag ich mich auch, Frau Nettesheim. Warum, warum, warum.

Frau Nettesheim
… schreiben Sie kaum noch etwas. Sitzen Sie nur herum und starren Löcher in die Luft?

Trithemius
Ja, und es ist verdammt viel Arbeit, das Nichts anschließend zu glasieren.

Frau Nettesheim
Trithemius! In wenigen Tagen besteht das Teppichhaus fünf Jahre, und ich sehe nicht die geringsten Anstalten, wie Sie das zu feiern gedenken. Früher haben Sie immer behauptet, der Herbst sei Ihre kreativste Jahreszeit.

Trithemius
Na gut, dann will ich Ihnen das ganze Elend offenbaren. Erstens, zweitens und drittens. Erstens: Die Welt ist derart gaga, korrupt und verlogen, dass ich denke, die kann mich mal. Zweitens: Meine eigenen Ansprüche sind mir über den Kopf gewachsen. Drittens: Es fehlt mir die Lebendigkeit im Laden. Schauen Sie mich an, Frau Nettesheim, bin ich irgendwie abschreckend, so dass die Leute lieber gar nicht erst über die Türschwelle treten?

Frau Nettesheim
Für mich sehen Sie nicht schlimmer aus als früher. Aber ich sehe Sie jeden Tag, das kann schon ein bisschen abstumpfen.

Trithemius
Ah, vielen Dank. Dann wäre das schon mal geklärt.

Frau Nettesheim
Vielleicht liegt es an Ihrem grauen Kittel. Schließlich ist überall Kirmes, und das rund um die Uhr, tagein, tagaus.

Trithemius
Ja, soll ich vielleicht ein blinkendes Armband tragen oder mehr, dass ich aussehe wie der elektrische Reiter?

Frau Nettesheim
Es würde schon reichen, wenn Sie Ihre Ansprüche nicht durch die Decke wachsen lassen. Vor allem sollten Sie sich nicht abschrecken lassen vom Weltgeschehen. Zumindest gaga sind Sie doch selbst.

Trithemius
Ach so.

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