Teppichhaus Intern

Schreiben nach der Methode Dr. Geraets

Wie schon gestern habe ich darüber nachgedacht, das Krankenhauskapitel umzuschreiben. Bin zu Fuß zur Mensa auf dem Conti-Campus gegangen und habe die Änderung in allen Konsequenzen bedacht. Jetzt könnte ich das Kapitel vermutlich einfach so runterschreiben. Lediglich im Lärm und dem Gewusel in der Mensa hatte ich Schwierigkeiten, mich zu konzentrieren. Danach bummelte ich weiter in die Stadt zu einem Elektronikmarkt und kaufte einen Touchpen, weil ich den alten in Bad Godesberg verloren habe. Ein Touchpen ist ein Stift, mit dem man nicht wirklich schreiben kann. Man tippt damit auf der Tastatur des Smartphones herum und bringt Buchstaben hervor. Manche tun das mit dem Zeigefinger. Es ist keine weniger stumpfsinnige Schreibmethode. Ich habe mich schon mal darüber ausgelassen. Die Gedanken im Kopf zu ordnen, bevor man schreibt, das ist die Methode des Lütticher Staatsanwalts Dr. Rodrigo Geraets, wobei er freilich aus Misstrauen gar nichts aufschreibt. Er hat allen Grund. Weil er zu erfolgreich in der Verbrechensbekämpfung war, wurde er zu den Verkehrsstrafsachen versetzt.

Leseprobe STRABERG
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Mal was stapeln

Letztens fuhr ich mit dem ICE von Hamburg nach Hannover. Mit mir im Zugabteil saßen eine junge Frau und ein junger Mann. Beide kramten ihre Laptops hervor und im Nu war das Abteil erfüllt vom leisen Prasseln der Tastaturen. Schon in den Achtzigern des letzten Jahrhunderts hatte Umberto Eco davon geschwärmt, der Computer ermögliche es, so schnell zu schreiben wie man denkt. Namentlich die junge Frau vor mir schien mir schneller zu schreiben als ich denke. Vielleicht beschleunigt sich das zielgerichtete Denken mit der Schreibgeschwindigkeit. Eventuell macht man aber auch einfach zu viele Worte.

Mehr Worte ...
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Nieuw! Sensatie! Verlichting in Tapijthuis Trithemius

Die niederländische Sprache wird in Deutschland oft belächelt. Schon Lichtenberg spottete: „Der Esel kommt mir vor wie ein Pferd ins Holländische übersetzt“. Von den vielen Wörtern anderer Sprachen, die in den deutschen Wortschatz eingedrungen sind, gibt es in neuerer Zeit kaum welche aus dem Niederländischen, abgesehen vom Kunstwort Gas, das der flämische Chemiker Helmont erfand. Die meisten niederländischen Wörter sind inzwischen in Aussprache und Schreibung dem Deutschen angepasst, so genannte Lehnwörter. So wurde aus sinaasappel (wörtlich Apfel aus China) die deutsche Apfelsine (im 18. Jh. Chinaapfel). Unser schönes Wort Bücherei, das urdeutsch daherkommt, ist eine Lehnübersetzung vom 17. Jahrhundert aus niederl. boekerij, wobei man wissen muss, dass niederländisch oe wie unser u gesprochen wird, ij entspricht unserem ei. Eine Zusammenstellung der wenigen weiteren Wörter findet sich hier.

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Erinnerung an Wolfgang Herrndorf †

Der Zeichner und Autor Wolfgang Herrndorf ist tot. Er wurde nur 48 Jahre alt. Obwohl ich diesen sympathischen Künstler nur flüchtig kannte, macht mich das traurig. Wir haben uns einmal beim Titanic-Buchmessenfest 1996 angeregt unterhalten, und Titanic-Bildchef Thomas Hintner hat uns dabei fotografiert. Wolfgang Herrndorf zeichnete damals geniale Helmut-Kohl-Cartoons. Seine Karriere als Schriftsteller hatte noch nicht begonnen.

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Nichts Schlechtes über Schlaganfall

Ganz Hannover ist gegen Schlaganfall. Man will ihn nicht haben, findet ihn blöd, bekämpft ihn sogar. Erstklässler lernen das Hannover- Schlaganfallgedicht:

Hannover will auf keinen Fall
Einen blöden Schlaganfall


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Oberhalb von Land unter – Die Wohnzimmerlesung

Von Hannover-Lindens Limmerstraße geht die Grotestraße ab, stößt vielmehr im rechten Winkel leicht bergan. Dieser Anstieg ist nicht etwa das Flusstal der Leine, sondern ein ferner Ausläufer des Lindener Bergs. Auf halber Höhe der Grotestraße liegt das Wohnzimmer und somit ganz sicher geschützt vor den Fluten, die derzeit Niedersachsen unter Wasser setzen. Der fabelhafte Filipe d’Accord und ich werden jedenfalls singen (er) und lesen (ich), dass kein Auge trocken bleibt. Wir danken dem Wohnzimmer-Verein, dass er uns ein gemütliches, trockenes Plätzchen zur Verfügung stellt, und laden herzlich ein.

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Einiges über einiges

Vorrede - Die nur geschrieben wurde, dem Leser gefällig zu sein

Es gab eine Zeit, einige Jahre ist das her, da habe ich täglich geschrieben, was nicht etwa bedeutet, ich hätte nur irgendwo rumgesessen und etwas in mein Notizbuch, das ich immer bei mir hatte, wenn ich es nicht zu Hause hatte liegen lassen, wobei mein zu Hause damals in Aachen war, hineingekritzelt, wie vielleicht böse Zungen behaupten würden, kämen sie denn hier zu Wort, sondern ich habe sauber abgetippte Texte, gelegentlich auch selbstfotografierte oder selbstgeklaute Bilder, Bildmontagen oder eigens erstellte Gif-Animationen, ja, sogar bei YouTube hoch geladene selbst gefilmte und geschnittene Videos in meinem Blog, das bekanntlich Teppichhaus heißt und aus drei Filialen besteht, die aber zu verschiedenen Zeiten jeweils das Haupthaus waren, wie jetzt mein WordPressblog das Haupthaus ist, obwohl ich im so genannten Stammhaus noch immer die meisten Leser habe, wobei ich die Leserinnen nur nicht erwähne, weil mich keiner einen Sexisten schimpfen können soll, indem er behauptet, ich würde die Leserinnen gezielt ansprechen, was sozusagen eventuell sexuelle Belästigung sein könnte, man weiß es nicht, denn im Internet wirken Texte ja viel unvermittelter, suchen sich den Weg direkt ins Stammhirn, unter Ausschaltung der Logik und der Vorsicht, wozu speziell allen Leserinnen hier mal ausdrücklich angeraten sei, also zur Vorsicht, dass sie sich der Logik zu bedienen verstehen, versteht sich von selbst und wird keinesfalls in Zweifel gezogen, denn das Stammhaus hatte einst die eifrigste Leserschaft, was mich ungemein motivierte und dazu brachte, dort gut 1400 Postings zu veröffentlichen, veröffentlicht.

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Diskjockey-Verbandspräsident ohne Mitglieder

Ein Beitrag zum Regalprojekt des Kollegen Shhhhh

Hinter den Glastüren meines Bücherregals befinden sich großformatige Bücher. Neben einem Kunstband über den Merzkünstler Kurt Schwitters stehen zwei Zeitschriften im DIN-A4-Format aus dem Jahr 1980, eine französischsprachige und eine niederländische Ausgabe. Sie sind herausgegeben von der belgischen Diskjockey-Organisation, Union Professionelle des Disc-Jockeys de Belgique (UPDJ), und dem flämischen Ableger, Belgische Disc-Jockeys Organisatie (BDO). In Belgien gibt es eben alles doppelt.

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Kafka kam nicht zum Bodenschrubben

Kollege Shhhhh hat eine wohlwollende Besprechung meiner Lesung verfasst und veröffentlicht. Teppichhaus Trithemius dankt.

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Einladung zum zensurfreien Bodenschrubben

Böse Zungen behaupten, ich hätte noch nie den Boden geschrubbt. Das ist himmelschreiend gelogen, entspricht nicht der Wahrheit, zumindest scheint es nicht zu stimmen oder ist ungenau und nicht ganz richtig. Ich besitze zwar keinen Schrubber, aber verfüge immerhin über ein Gerät, mit dem ich die Dielen wische, besonders wenn sich Besuch angesagt hat, weshalb ich mir immer Besuch einlade, wenn meine Dielen es mal wieder nötig hätten.


(Größer: Klicken)

Diesmal lädt Matthias Göke, der Veranstalter der Lesereihe “Bodenschrubben”, ein, und ich werde quasi in seinem Auftrag im “Zensurfrei” schrubben lesen. “Zensurfrei” klingt, als könnte ich machen, was ich will, sogar aus den pataphysikalischen Geheimpapieren vortragen.

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