Das preisgekrönte Kaninchen - Nichts für Menschen

Die Eigentümer eines Hundes sehen eines Tages ihr Haustier mit einer blutigen, schlammverschmierten Beute im Maul ankommen. Zu ihrem Entsetzten erkennen sie in der Beute das preisgekrönte Rassekaninchen der Nachbarn, die gerade für ein paar Tage weggefahren sind. Das Paar beschließt, das tote Kaninchen so zurückzubringen, dass es aussieht, als wäre es eines natürlichen Todes gestorben. Sie waschen Schlamm und Blut vom Kaninchen ab, föhnen es trocken und legen es in den nachbarlichen Kaninchenstall.


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Nachtschwärmer online als E-book

Von Dezember 2005 bis März 2006 veröffentlichte ich im ersten Teppichhaus in regelmäßiger Folge das Format "Nachtschwärmer online". Ich wohnte damals in Aachen in einer schönen hellen Altbauwohnung auf der ersten Etage, die allerdings einen Nachteil hatte: Genau auf Höhe der Fenster führte über einen Damm eine Güterbahnlinie vorbei. Diese Linie führt nach Belgien. Ich kannte ihren Verlauf gut von meinen vielen Radtouren durch die Gegend. Sie hat etwas Wildromantisches, führt durch ein Hügelland mit einer Reihe von Tunneln, über gigantische Viadukte hinweg durch die skurrile Wallonie bis hin zu den verfallenen Industriegebieten an der Maas.

Ab und zu zogen an meinen Fenstern fauchende, dröhnende belgische Dieselloks vorbei und brachten das Geschirr in der Küche zum klirren. Obwohl es auch mir bis ins Mark ging, liebte ich diese Bahnlinie, denn sie beflügelte meine Phantasie. Ich malte mir aus, wie es wäre, auf ihr mit einer Draisine zu rollen. Diese Draisine stellte ich mir simpel vor, vier Eisenbahnräder und über den Achsen eine hölzerne Plattform. Sie brauchte ja keinen Antrieb. Ich selbst trieb sie an, saß auf der Plattform und neben mir saß eine geheimnisvolle Frau, die ihr Gesicht in einer Kapuze versteckte.

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Die Rache des Programmierers - Gute Freunde

Nr. 25 – Die Rache des Programmierers

Ein Programmierer, der entlassen werden sollte, ersann eine Weise sich zu rächen. Seine Firma hatte beschlossen, eine besondere Platin-Kreditkarte für Kunden mit fettem Konto aufzulegen. Mit einem Brief, worin die Vorteile der Karte für Bessergestellte dargelegt wurden, sollte über das Angebot informiert werden. Die automatisierte Postsendung wurde losgeschickt an Personen der Kaufkraftgruppe I, und gespannt wartete man auf die Reaktion der potentiellen Kunden. Die bestand aber nur aus bösen Anrufen, bis die Firmenleitung herausfand, was falsch gelaufen war. Der inzwischen gefeuerte Programmierer hatte bei den Werbebriefen die folgende Anrede eingegeben:

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Das Fenster zur Welt - Alle Weisheit der Welt

Alle Weisheit der Welt

Ein Meskalin-Esser hat während des Rauschs stets wundersame Visionen. Sie gipfeln in einem Satz, in dem alle Weisheit der Welt beschlossen scheint. Doch so sehr er sich den Satz einprägen will, ist der Rauschzustand verflogen, hat er auch den Satz vergessen.
Da nimmt er sich vor, den Satz aufzuschreiben. Er legt Papier und Bleistift zurecht und bietet seine ganze Willenskraft auf, um im berauschten Zustand den wunderbaren Satz aufzuschreiben. Wie er aus dem Meskalinrausch erwacht, sucht er den Zettel hervor, worauf mit krakeligen Zügen der Satz aufgeschrieben steht, der alle Weisheit der Welt in sich beschließt. Dort steht:

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Neue Wegelagerer und Zolleintreiber vor dem Irrenparadies

Als ich gestern am Geldautomaten bei dem Geldinstitut meines Vertrauens Geld abgehoben habe, hat die Bank derweil mein draußen angelehntes Fahrrad konfisziert und im Internet zum Kauf angeboten. Mit Recht runzelst du die Stirn und denkst an Märchen von Wegelagerern und Strauchdieben. Banken machen doch so etwas nicht! Die würden nie auf die Idee kommen, sich einfach das Eigentum ihrer Kunden anzueignen und hinter ihrem Rücken zu verkaufen. Banken achten ihre Kunden, denn sie kennen das Verhalten der Kunden sehr genau. Wann immer einer mit Karte bezahlt, erfährt die Bank, was er wann und wo zu welchem Preis gekauft hat.

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Der kaiserliche Goldtaler – Der Kristallspiegel

Nr. 20 – Der kaiserliche Goldtaler

Im Besitz einer Familie aus Österreich befindet sich ein Goldtaler. Man hat ihn vom Großvater geerbt. Der lebte als kleiner Junge in einem Dorf in den Österreichischen Alpen. Das Elternhaus lag abseits des Dorfes. Jeden Abend musste der Junge ins Dorf laufen, um beim Bauern Milch zu holen. Einmal hörte er vom Marktplatz her Marschmusik. Er lief hin und staunte die Militärkapelle an. Erst nach einer Weile riss er sich los und ließ sich beim Bauern die Milchkanne füllen. Weil er so getrödelt hatte, musste er sich beeilen. Auf dem Weg stolperte er und stürzte mit dem Knie in einen rostigen Nagel. Sein Vater schimpfte mit ihm, denn der Junge kam viel zu spät zurück und hatte auch noch Milch verschüttet. Deshalb wagte er nicht, von seinem Unglück zu erzählen und legte sich mit seinem wunden Knie ins Bett.

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Bauer sucht Tod – Nierchen

Nr. 18 – Ein Bergbauer will sich unbedingt entleiben

Ein Bergbauernsohn, dem beide Eltern kurz hintereinander weggestorben sind, beschließt, seinem anstrengenden und einsamen Leben ein Ende zu machen. Er greift zur Schrotflinte und schießt sich damit in den Kopf. Er wird gefunden, ins gar nicht so nahe Unfallkrankenhaus gebracht und überlebt. Die in Folge stark herunterhängende rechte Gesichtshälfte entstellt ihn sehr, und macht jede weitere Hoffnung, doch noch ein Weib zu finden, das sein karges Bergbauernlos teilen wollte, zunichte.

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Wer das liest, kann lesen

In den Niederlanden trug sich ein Jagdunfall zu. Nachdem der Jäger in den Himmel geschossen hatte, stürzte eine Flugente herab und erschlug einen Vogelschützer. Die Natur kennt eben keine Moral, sonst hätte sie besser gezielt. Man verzeihe mir die Personifizierung der Natur. Es wirkt nur seltsam, wenn man einen solchen Satz aufschreibt, denn in Wahrheit personifiziert der Mensch ständig.
Der Schriftforscher Jack Goody hat illiterale Kulturen an der Grenze der Schriftbenutzung untersucht, um zu erhellen, wie die Benutzung von Schrift das Denken bedingt. Goody berichtet von einem Missionar, der einen einheimischen Läufer mit fünf Broten und einem Begleitbrief zu einer anderen Missionsstation schickte. Unterwegs bekam der Läufer Hunger, rastete, aß eines der Brote und lief zur Mission.


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