Zwei Zettel vom Bürgersteig (2)
von Trithemius - 11. Jan, 19:37
Zettel (2) fand ich unweit von Zettel (1), und zwar am selben Tag auf der Aachener Jakobstraße. Links unten hat der Zettel eine Chiffre, die darauf schließen lässt, dass der Zettel von D stammt und an S weitergegeben werden soll. Der handschriftliche Text ist die Gliederung eines Referats zum Thema: Computer als Werkzeug. Unter dem Thema stehen die dem Referat zugrunde liegende Literatur und die Namen von drei Autoren, Züllinghoven, Reinhard Budde und Carola Lilienthal. Es folgt eine Vierpunkte-Gliederung von a) bis d). Unter a) sollen Werkzeug- und Maschinenbegriff geklärt werden, b) behandelt offenbar die Handhabung des Werkzeugs in Auseinandersetzung mit Material, c) stellt Werkzeug und Maschine vergleichend gegenüber. Die Schlussfrage, d), lautet: „Was hat das alles für Auswirkungen auf die SW-Entwicklung und MMI“ SW meint Software, mit MMI ist die Mensch-Maschine-Interaktion gemeint.
Erhebt sich die Frage, was denn „das alles“ genau ist. Ist es ein wichtiger Unterschied, ob man einen Computer als Werkzeug begreift oder als eine Maschine? Wenn ich meinen Laptop nehme und damit nach einem Kaninchen werfe, um es zu erlegen, benutze ich ihn eindeutig als Werkzeug, nämlich zur effektiven Ausnutzung meiner Körperkräfte durch ein Gerät. Es hängt dann ab von meiner Kraft, meiner Geschicklichkeit, den Flugeigenschaften meines Laptops und vom Verhalten des Kaninchens, ob ich erfolgreich bin und mir am Abend ein Kaninchen braten kann oder nicht. Angenommen, ich hätte das Kaninchen nicht getroffen, dann könnte niemand mit Genauigkeit sagen, woran es gelegen hat. Die Einflussgrößen erschließen sich nicht, denn die Welt ist zu komplex, als dass man eine zuverlässige Beschreibung eines Vorgangs geben könnte. Die Wahrheit lässt sich nur annähernd erschließen, niemals jedoch restlos.
Ein Programmierer schreibt ein Computerprogramm, in dem man mit Laptops nach Kaninchen werfen kann. Die Grundlagen des Programms sind Mathematik und Logik sowie eine Programmiersprache, die auf den Regeln von Mathematik und Logik beruht. Mit Hilfe der Programmiersprache entwirft der Programmierer eine grafische Welt, in der auf bestimmte Weise die Formen von Kaninchen auftauchen. Dem Nutzer dieser Welt verleiht der Programmierer Einflussmöglichkeiten. Er kann über Maus oder Tastatur einen Effekt auslösen, der die bewegte Grafik eines Laptops aufruft. In einem Kollisionsregister wird abgefragt, ob sich Laptop und Kaninchen berührt haben, worauf eine Unterroutine dieses Ereignis grafisch darstellt. Wenn nun der Benutzer mit einem Mausklick einen Laptop Richtung Kaninchen schickt, dann ließe sich mathematisch genau nachvollziehen, warum er getroffen hat oder nicht, denn das Ereignis auf dem Computerbildschirm geschieht innerhalb streng definierter Bedingungen. Ein Computerprogramm ist eine virtuelle Maschine, und eine Maschine arbeitet nach genau festgelegten Regeln. Alles was in diesen Regeln und Routinen nicht berücksichtigt ist, existiert nicht.
Die Maschine legt den Menschen auf ihre Regeln fest und lässt ihm nur einen streng definierten Gestaltungsspielraum. Ist die Maschine so komplex wie ein Computer, kann sie beim Nutzer die Illusion erzeugen, der Gestaltungsspielraum sei unendlich, woraus sich ein trügerisches Vertrauen in die Technik entwickelt, eine Gleichsetzung der Maschinenwelt mit der realen Welt.
Es ist also ein großer Unterschied, ob man den Computer als Werkzeug benutzt oder als Maschine. Der Maschinenwelt fehlen wesentliche Elemente des menschlichen Daseins, das Unwägbare sowie Ethik und Moral. Logik kommt ohne sie aus. Die Mensch-Maschine-Interaktion darf nicht nur darauf angelegt sein, dass der Mensch sich den logischen Bedingungen der Maschine anpasst. Indem der Mensch viele seiner Handlungen und Entscheidungen von Maschinenregeln anhängig macht, ja die gesellschaftlichen Vorgänge überhaupt zunehmend diesen Regeln unterwirft, macht er sein Leben unwirtlich und hart. Eine allein nach logischen Erwägungen organisierte Gesellschaft würde die Wahlmöglichkeiten ihrer Mitglieder immens einschränken, sie völlig abhängig machen und somit ihrer Menschlichkeit berauben. Es lohnt sich, darüber nachzudenken oder gar ein Referat darüber zu schreiben.
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Erhebt sich die Frage, was denn „das alles“ genau ist. Ist es ein wichtiger Unterschied, ob man einen Computer als Werkzeug begreift oder als eine Maschine? Wenn ich meinen Laptop nehme und damit nach einem Kaninchen werfe, um es zu erlegen, benutze ich ihn eindeutig als Werkzeug, nämlich zur effektiven Ausnutzung meiner Körperkräfte durch ein Gerät. Es hängt dann ab von meiner Kraft, meiner Geschicklichkeit, den Flugeigenschaften meines Laptops und vom Verhalten des Kaninchens, ob ich erfolgreich bin und mir am Abend ein Kaninchen braten kann oder nicht. Angenommen, ich hätte das Kaninchen nicht getroffen, dann könnte niemand mit Genauigkeit sagen, woran es gelegen hat. Die Einflussgrößen erschließen sich nicht, denn die Welt ist zu komplex, als dass man eine zuverlässige Beschreibung eines Vorgangs geben könnte. Die Wahrheit lässt sich nur annähernd erschließen, niemals jedoch restlos.
Ein Programmierer schreibt ein Computerprogramm, in dem man mit Laptops nach Kaninchen werfen kann. Die Grundlagen des Programms sind Mathematik und Logik sowie eine Programmiersprache, die auf den Regeln von Mathematik und Logik beruht. Mit Hilfe der Programmiersprache entwirft der Programmierer eine grafische Welt, in der auf bestimmte Weise die Formen von Kaninchen auftauchen. Dem Nutzer dieser Welt verleiht der Programmierer Einflussmöglichkeiten. Er kann über Maus oder Tastatur einen Effekt auslösen, der die bewegte Grafik eines Laptops aufruft. In einem Kollisionsregister wird abgefragt, ob sich Laptop und Kaninchen berührt haben, worauf eine Unterroutine dieses Ereignis grafisch darstellt. Wenn nun der Benutzer mit einem Mausklick einen Laptop Richtung Kaninchen schickt, dann ließe sich mathematisch genau nachvollziehen, warum er getroffen hat oder nicht, denn das Ereignis auf dem Computerbildschirm geschieht innerhalb streng definierter Bedingungen. Ein Computerprogramm ist eine virtuelle Maschine, und eine Maschine arbeitet nach genau festgelegten Regeln. Alles was in diesen Regeln und Routinen nicht berücksichtigt ist, existiert nicht.
Die Maschine legt den Menschen auf ihre Regeln fest und lässt ihm nur einen streng definierten Gestaltungsspielraum. Ist die Maschine so komplex wie ein Computer, kann sie beim Nutzer die Illusion erzeugen, der Gestaltungsspielraum sei unendlich, woraus sich ein trügerisches Vertrauen in die Technik entwickelt, eine Gleichsetzung der Maschinenwelt mit der realen Welt.
Es ist also ein großer Unterschied, ob man den Computer als Werkzeug benutzt oder als Maschine. Der Maschinenwelt fehlen wesentliche Elemente des menschlichen Daseins, das Unwägbare sowie Ethik und Moral. Logik kommt ohne sie aus. Die Mensch-Maschine-Interaktion darf nicht nur darauf angelegt sein, dass der Mensch sich den logischen Bedingungen der Maschine anpasst. Indem der Mensch viele seiner Handlungen und Entscheidungen von Maschinenregeln anhängig macht, ja die gesellschaftlichen Vorgänge überhaupt zunehmend diesen Regeln unterwirft, macht er sein Leben unwirtlich und hart. Eine allein nach logischen Erwägungen organisierte Gesellschaft würde die Wahlmöglichkeiten ihrer Mitglieder immens einschränken, sie völlig abhängig machen und somit ihrer Menschlichkeit berauben. Es lohnt sich, darüber nachzudenken oder gar ein Referat darüber zu schreiben.
endlich eine erklärung,
mit anderen worten: ich lass dir ein kleines rätsel da, was ich da jetzt assoziiert habe.
mach ich´s leichter;-)
....
die hier beschriebene Stadt ist New York.
Ich habs