Jetzt, wo du es schreibst, fiel mir das Wort "Scribtorium" ein und ich eilte zu meinem Bücherregal ... und stellte fest, dass mein geliebtes Buch "Der Name der Rose" dort drin nicht mehr steht ...
Ich hab's, aber es ist nicht deines. Von Eco wissen wir viel über mittelalterliches Denken. Es ist ja eigentlich ein wissenschaftliches Werk, das in der Form eines Romans daherkommt.
Und er bedauert das Verschwinden der Handschrift, habe ich irgendwo gelesen. Hat aber in den 80ern den Computer als spirituelle Maschine gefeiert, mit der man fast so schnell schreiben könne wie denken.
Da liegt wohl auch der Hase im Pfeffer. Einer meiner Dozenten an der Uni sagte immer: "Erst sammeln, dann stammeln" Mit dem Computer wäre das aufgehoben.
Aber "handschriftliches Denken", wie Sie es so schön nennen, kennt durchaus auch das Denken "ins Unreine", das frei von der Leber weg schwadronierende und völlig unreflektierte, anspruchslose vor sich hin Krakeln. Auf dieser Basis funktioniert z.B. die therapeutische Variante des automatischen Schreibens. Man könnte auch das humorvolle Motto drüberschreiben: wie soll ich wissen was ich denke, wenn ich noch nicht gelesen habe, was ich schreibe.
Schon das handschriftliche Ausrichten der Gedanken in Zeilen ist ein Akt der Formgebung. Und ist es die nötige Langsamkeit darin. Ich habe 10 Jahre Tagebuch geschrieben, und das ist mir immer noch ein Quell der Inspiration.
Das Tagebuch ist auch mir seit mehr als vierzig Jahren ein treuer Begleiter, es ist dies wirklich ein Strukturieren dessen, was mir begegnet, und ein Katalogisieren dessen, was in mir dadurch angestoßen wurde.
Das automatische, gewissermaßen rezeptive Schreiben hingegen ist dennoch ein ganz anderer Vorgang. Aber auch dieses rezeptive Schreiben ist mit der Tastatur keinesfalls zu haben - durch viele Versuchsreihen (eigene! daher nicht zitierfähig eigentlich) nachgewiesen.
Das automatische, gewissermaßen rezeptive Schreiben hingegen ist dennoch ein ganz anderer Vorgang. Aber auch dieses rezeptive Schreiben ist mit der Tastatur keinesfalls zu haben - durch viele Versuchsreihen (eigene! daher nicht zitierfähig eigentlich) nachgewiesen.
:o)