Schriftwelt im Abendrot

Im Reich der Philosophen – 100 Jahre Weltformat

“Ich gab einmal einem jungen Engländer, den ich in Algebra unterrichtete, die Aufgabe auf, einen Bogen Papier zu finden, bei dem alle Formate als forma patens (…) einander ähnlich wären. Nach gefundenem Verhältnis wollte ich nun einem vorhandenen Bogen eines gewöhnlichen Schreibpapiers mit der Schere das verlangte Format geben, fand aber mit Vergnügen, daß er ihn würklich schon hatte. (…) Die kleine Seite des Rechtecks muß sich nämlich zu der großen verhalten wie 1: √2 oder wie die Seite des Quadrats zu seiner Diagonalen. Die Form hat etwas Angenehmes und Vorzügliches vor der gewöhnlichen. Sind den Papierform-Machern wohl Regeln vorgeschrieben, oder ist diese Form durch Tradition nur ausgebreitet worden?”
(Georg Christoph Lichtenberg am 22.10.1786 in einem Brief an den Philosophen und Ökonom Johann Beckmann)

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Dem Deutschen fehlt ein Verb


Im Niederländischen gibt
es zum Substantiv dal (Tal) das Verb dalen, dessen Entsprechung im Deutschen fehlt. Hier gibt es nur das Verb sinken entsprechend dem Substantiv Senke. Wenn ein deutschsprachiger Radfahrer den Gipfel eines Gebirgspasses erklommen hat und an der Talfahrt beginnt, kann er nur abfahren, besser nicht sinken, denn das würde die Vermutung aufkommen lassen, dass er in der Straße versinkt. Während Deutsche, Österreicher und Schweizer sich noch aus der Straßensenke frei strampeln müssen, kann der Niederländer derweil bequem dalen. Wie ungerecht!

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Etwas über Eselsohren, Strohhalme & eine wundersame Fliege

Man weiß ja längst von mir, dass ich vergesslich bin. Wenn ich mich anstrenge, kann ich mich aber erinnern, beispielsweise an die Wäscherei Fonk aus dem Dorf meiner Kindheit. Wie man sich denken kann, wurde die Wäscherei Fonk von der Familie Fonk betrieben. Die Tochter Monika Fonk war in meiner Volkschulklasse. Sie hatte flammendrote Haare. Um die rothaarige Monika Fonk geht es jedoch gar nicht. Sie hielt sich nämlich überhaupt fern von mir, vielleicht weil ihre Eltern gesagt hatten, als Wäschereitochter wäre sie was Besseres. Viel weiß ich nicht mehr über die Wäscherei Fonk. Warum ich mich zu erinnern versuche:

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Die Epoche des Banalen und die Küchen von Pangaea

Will, ein Freund, der als Deutscher in Belgien lebt, wollte mir Lüttich zeigen, die ehemals stolze Stadt an der Maas. Lüttich hat prächtige Gebäude aus der Gründerzeit, Zeugnisse alter Größe, denn einst war Lüttich das Zentrum der florierenden Stahlindustrie der Wallonie. Mit dem Niedergang der Stahlindustrie verfielen auch Teile der Stadt, und so hat Lüttich Pracht und Verfall dicht beieinander.

Es war ein regnerischer Tag. Dunst hing über dem Tal der Maas. Wir hatten uns die Stadt angesehen und bummelten zurück zum Parkplatz. Plötzlich tat sich in der Häuserzeile zu unserer Linken eine Lücke auf, und ich sah...

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Ich bin jung und brauche das Geld – Nützliches und Unterhaltsames über den Kettenbrief

„Ich glaube nicht daran, aber was will man machen: Ich bin jung und brauche das Geld…….“,

schrieb mir vor Jahren ein Kölner Geschäftspartner. Und er sandte mir im Anhang der E-Mail jenen Kettenbrief, der jedem Versender einen ordentlichen Batzen Geld von Bill Gates verspricht. Bill Gates will nämlich sein Vermögen verteilen. Man muss nur „hier!“ rufen. Also, es geht um viel Geld. Doch der Kettenbrief ist eigentlich religiösen Ursprungs.

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Das nackte U und die Tugend



Einiges über den Buchstaben Ypsilon. Lies mehr ...
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Von Moden zu schreiben und zu schmatzen

Vorgestern habe ich mir beim Essen heftig auf die Zunge gebissen. Während ich es noch zu ignorieren versuchte, ging mir die Wendung „Sich lieber die Zunge abbeißen“ durch den Kopf, was so viel bedeutet wie „Schweigen wie ein Grab.“ Wie kann denn ein Grab schweigen oder anders: Schweigen Gräber tatsächlich? In Deutschland und vor allem in den slawischen Ländern hielt sich Jahrhunderte die Mär von Toten, die schmatzend im Grab liegen. Und öffnet man ein schmatzendes Grab, hat der Inliegende sein Leichengewand im Maul. Das galt schon immer als Beweis, dass ein für die Lebenden gefährlicher Nachzehrer im Grab lag.

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Moderne Volkssagen – Satan auf Schallplatte


Nr. 17 – Geheime Teufelsanbetung in der Popmusik


Was haben die Beatles, Led Zeppelin, Bruce Springsteen und die deutsche Schlagersängerin Sandra gemeinsam? Sie alle verdanken ihren Erfolg einem Pakt mit dem Teufel. Ihre Musik enthält “backward masking” (Rückwärtsmaskierung), das heißt, Botschaften, die man hören kann, wenn man die Platten rückwärts abspielt. Dann ertönen schreckliche Dinge:

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Rundfunkgebühren auch für Blogs verwenden!


Bekanntlich erzielen
die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten einen Millionenüberschuss aus den zwangsweise erhobenen Rundfunkgebühren. Ich hätte einen Vorschlag, wie das Geld sinnvoll verwendet werden könnte. Es ist an der Zeit, Blogger als Kulturschaffende anzusehen und anzuerkennen, dass Blogs einen Beitrag zur öffentlichen Diskussion leisten. Indem das Medium anders als der Rundfunk und anders als alle anderen Verbreitungsmedien die ständige, zeitnahe wechselseitige Kommunikation erlaubt, erfüllt es eine emanzipatorische Aufgabe, die die klassischen Einkanalmedien Rundfunk und Print nicht leisten können.

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Die Berliner Sonne geht früh auf und unter

Um 17 Uhr ist es derzeit stockfinster in Hannover. Dagegen hat in Brüssel die Dämmerung kaum begonnen wie der Screenshot von der Webcam des Musiksenders Studio Brussel zeigt (zu sehen am Fenster im Hintergrund). Eine einheitliche Zeitzone von Hannover bis Brüssel bedingt unterschiedliche Sonnenstände.

„Welcher Sonnenstand?“, fragst du. Du hättest gestern keine Sonne gesehen. Ich auch nicht, als ich am 1. Advent um 14 Uhr zum Bummel über den Lindener Berg aufbrach. Es hat ununterbrochen genieselt, derweil ich auf den Lindener Berg gestiegen bin, wo es im Garten des Lindener Turms, 35 Meter über dem Stadtgebiet, einen bescheidenen Weihnachtsmarkt gibt. Nahe beim Lindener Turm trank ich einen Glühwein und kletterte eine Treppe hoch auf eine luftige Terrasse, die man von Zimmerleuten als Rundlauf um den Turm hatte errichten lassen. Ich weiß, dass der Turm ursprünglich eine Mühle gewesen ist, gab mich aber der Phantasie hin, er wäre einst ein Telegraphenturm gewesen mit einem Signalmast obendrauf für die optische Telegraphie.

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