surrealer Alltag

Die schönsten Augen nördlich der Alpen

Hallo?! Wie peinlich ist das denn?! Unter dem Gejohle der Penner und Punker, die immer vor dem Edeka-Supermarkt lagern, werde ich in Handschellen über die Limmerstraße abgeführt. Und just, als die beiden Polizisten mit mir am Straßenrand warten, um eine stadteinwärts fahrende Straßenbahn vorbeizulassen, just in diesem peinlichen Augenblick kommt Frau Schewardnadse mit dem Fahrrad angefahren, hintendrauf einen leeren Kindersitz. Rundet im erstaunten Wiedererkennen ihre schönen Augen, und gerade kann ich noch stammeln: „Es ist nicht das, wonach es aussieht!“, da zerren mich die Bullen auch schon zum Polizeiwagen hin.

Lies mehr
918 mal gelesen

Wundern hoch drei – Mein surrealer Alltag

Wie ich auf meiner Couch liege und ein bisschen aus dem Fenster hinaus in den Himmel träume, wundere ich mich plötzlich über so viele Dinge, über die Form meiner Zimmerdecke, über die kahlen Zweige draußen, die gegen den Himmel wie Gestrüpp aussehen, das ich gerne kämmen wollte, über meine Couchlehne, die links von mir aufragt wie die chinesische Mauer, dass vom Computer her die Musik, die Jingles und das flämische Gerede von Studio Brussel sinnlos weitertönen, weil eine Totmanntaste fehlt, obwohl ich längst nur Ruhe will, aber zu faul bin aufzustehen.

Lies mehr ...
856 mal gelesen

Und was ist jetzt mit dem verdammten Bus?

Als ich nach draußen kam, befand sich die öffentliche Ordnung in Auflösung. In einem Klima von Angst und Gewalt rannte alles durcheinander. Den Grund für das Chaos konnte ich nicht sehen. Da war eine Menschengruppe, der ich mich anschloss. Eine junge Frau warnte: „Der Bus kann in fünf Minuten wieder hier sein!“ Wie ich noch rätselte, was es mit dem bedrohlichen Bus auf sich haben könnte, hörte ich ein anschwellendes Brummen – das Motorengeräusch eines Busses. Es kam aber nicht von der Hauptstraße her, wie ich erwartet hatte, sondern über eine Nebenstraße heran, so rasch, dass kaum Zeit blieb zu reagieren. Das Brummen zu hören und den Bus auftauchen zu sehen, war eins.

Lies mehr ...
856 mal gelesen

Zwei Anrufe im Omnibus

Im vollbesetzten Bus der Linie 100 telefonierte einer. „Reg dich nicht auf, Schatz, am 9. kommt die Fußbodenheizung rein.“
Ich fragte meine Sitznachbarin: „Wann kommt die Fußbodenheizung rein?“
„Ich weiß nicht“; sagte sie, weil sie offenbar in Gedanken gewesen war.
„Am 9!“, sagte der Mann, der neben uns im Gang stand.
„Wieso erst am 9.?“, fragte die Frau mit Kinderwagen. Da schaltete sich die Busfahrerin ein, blies ins Mikrophon und sagte: „Ich finde es auch knapp, so kurz vor Weihnachten. Kein Wunder, dass Frau Schatz in Panik gerät.“

Lies mehr...
841 mal gelesen

Glocke schlägt nur drei und drei

Die Tage und Nächte fließen vorbei, doch ich bin wie Beton, fühle mich in den Zustand meiner körperlichen Gebrechen zementiert. Vielleicht liegt der Stillstand meiner Genesung daran, dass ich längst tot sein sollte, nach Herzinfarkt und Schlaganfall. Gottes Stiefelabsatz hat zweimal nach mir gezielt, aber nur halb getroffen. Und ich schlucke allmorgendlich einen Chemiecocktail aus fünf Tabletten, renne brav zu Ärzten, zu Apotheken, zur Sprachtherapie, zur Physiotherapie, zur Herzsportgruppe, um auszugleichen, was Gottes Fehltritte angerichtet haben.

Lies mehr ...
993 mal gelesen

Wahrer Bericht aus meinem Luxusleben


Heute Morgen
legte ich mich gleich wieder hin. Es ist etwas Wunderbares, aufzustehen und sich wieder hinzulegen im wohligen Gefühl, keinen Termin zu haben und den ganzen Tag nichts zu müssen. Man muss freilich das Gegenteil kennen, wie ich es gut vier Jahrzehnte gekannt habe. Bei Wind und Wetter, Dunkelheit und Eisregen in aller Früh das Haus zu verlassen … Brrrr! Gerne stehe ich, die Kaffeetasse in der Hand, am Fenster und schaue auf die Ärmsten, die draußen vorbeihasten. Männer in Anoraks und eng geschnürten Kapuzen, eine Frau in schwarzen Gummistiefeln … je mehr arme Schweine, desto besser fühle ich mich.

Lies mehr ...
925 mal gelesen

Endfertig aus Düsseldorf

Aus mir unerfindlichen Gründen bin ich nicht gern in Düsseldorf. Aber als ich am Samstag von Aachen zurück nach Hannover fahren wollte, ging die günstigste Verbindung über Düsseldorf, also nahm ich die. Ein Fehler. Dort umsteigen vom RE in den ICE. Ich hatte noch Stunden zuvor reserviert und fand einen schönen Platz. Da stieg eine junge Frau ein und fragte: „Was heißt denn: „Gegebenenfalls freigeben“? Bevor ich mir eine Antwort zusammen gestruddelt hatte, kam sie selbst drauf. Dass nämlich die Plätze eventuell reserviert sind, die Bahn aber unfähig ist, die Reservierungen anzuzeigen. Leider setzte sie sich direkt hinter mich und begann zu telefonieren.

Lies mehr ...
861 mal gelesen

Nächtlicher Besucher

Der, mit dem ich die Kammer teilte, der Kamerad war nicht da. Überhaupt, so schien mir, den fehlenden Geräuschen nach zu urteilen, war ich allein auf der obersten Etage unterm Dach. Ausgeflogen war das ganze Volk, geflohen vor der Hitze. Die hatte sich dagegen im stillen Haus festgesetzt und mich mürbe gemacht. Ohne Licht zu machen warf ich mich nackt aufs klamme Bett. Die Tür zum Balkon stand weit offen in Erwartung des Gewitters, das Abkühlung bringen sollte. Bevor ich mich hinlegte, hatte ich fern am Himmel schon Wetterleuchten und zuckende Blitze gesehen.

Lies mehr ...
860 mal gelesen

Wunschlos wünschen

Beinah wunschlos zu sein, ist ein schöner Zustand. Er umfing mich, als ich mich nach längerem Bummel an der Limmerstraße auf einen Milchkaffee niedergelassen hatte. Ich fand es hübsch, etwas in mein Notizbuch zu schreiben. Bald guckten die Leute verstohlen. Dachten wohl wunders, was ich da schreibe, vielleicht Poesie vom Edelsten und Feinsten, etwas Heiter–ironisch-feuilletonistisches, etwas Philosophisches oder sogar eine Limmerstraßenreportage, in der sie vorkommen. Aber nichts davon, hehe! Ich schreibe so gut wie über gar nichts, finde es nur hübsch, etwas ins Notizbuch zu schreiben und ab und zu an meinem Kaffee zu nippen.


Lies mehr ...
903 mal gelesen

Frischgeduscht in die Pilze fahren

Weil sein Blog „Leise Töne“ heißt und er sich „Shhhhh“ nennt, was lautmalerisch den beschwichtigenden Ton meint, mit dem zum Leisesein gemahnt wird, nenne ich meinen jungen Freund hier „Herr Leisetöne“. In Wahrheit ist er überhaupt nicht leise, besonders nicht, wenn er mich urplötzlich anklingelt und wohlgemut ruft: „Wir fahren in die Pilze! Ich hole dich in 15 Minuten ab!“ „Wohin?“, frage ich verwirrt, denn es hatte sich wie „Wir fahren in die Tetse!“ angehört.
„In die Pilze! Mach hinne!“
“Ich muss noch duschen!”
“Du brauchst nicht zu duschen. Wir fahren in den Wald!”

Lies mehr. ..
966 mal gelesen

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Teppichhaus Trithemius / Teestübchen Trithemius

Aktuelle Beiträge

Die Papiere des PentAgrion...
<img alt="Papiere des PentAgrion bd 2" style="margin:5px;"...
Trithemius - 23. Apr, 13:18
Die Papiere des PentAgrion...
Folge 2.1 Die Macht der Jacke - Folge 2.2 Von den Socken...
Trithemius - 3. Feb, 09:49
Papiere des PentAgrion...
Folge 2.1 Die Macht der Jacke - Folge 2.2 Von den...
Trithemius - 3. Feb, 00:20
Die volle Wahrheit über...
Dienstagmorgen kurz vor der Teestübchen-Redaktionskonf ernenz....
Trithemius - 25. Apr, 19:16
Besser aufrecht sterben,...
Besser aufrecht sterben, als mit kalten Knien leben! Nach...
Lo - 25. Feb, 17:03
An einem Sonntagmorgen...
Allmorgendlich klappe ich den Tagesschau-Feadreader...
Trithemius - 25. Feb, 10:45
Teestübchen Humorkritik...
Morgens werde ich wach, ist mein Humor weg, die heitere...
Trithemius - 13. Feb, 17:30
Hallo Melanie,
welch eine Überraschung. Du bist mir offenbar nicht...
Trithemius - 3. Jan, 17:02

RSS Box

Links

Suche

 

Kalender

Mai 2024
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
 
 
 1 
 2 
 3 
 4 
 5 
 6 
 7 
 8 
 9 
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
31
 
 
 
 
 

Web Counter-Modul

Status

Online seit 6269 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 15. Jul, 02:09

Credits


Abendbummel online
Bild & Text
Ethnologie des Alltags
Frau Nettesheim
freitagsgespräch
Gastautoren
Hannover
Internetregistratur
Kopfkino
Pataphysisches Seminar
Pentagrion
Schriftwelt im Abendrot
surrealer Alltag
Teppichhaus Intern
Teppichhaus Textberatung
Textregistratur
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren