Abendbummel online

Ziemlich langsam ins Jahr 2012 - und schon ein ungültiger Rekord

Die Leute seien am Neujahrstag deutlich langsamer gegangen, sagte mir ein Gewährsmann, der einen Freund zum Hamburger Hauptbahnhof gebracht hatte. Das hatte ich auch am hannöverschen Hauptbahnhof beobachtet, als ich gegen Mittag lieben Besuch verabschiedete. Und natürlich kam auch ich fast nicht voran, als ich zu Fuß nach Hause ging, bin aber kaum überholt worden.

Sollte 2012 das Jahr der Langsamkeit werden? Oder lag es an einer allgemeinen Fußlahmheit, angesichts der vielen Tage, die das Jahr 2012 bereithält? Angeblich sollen es heuer 366 Tage gewesen sein, denn 2012 ist ein Schaltjahr. 366 Tage aufeinander gestapelt, das ist schon ein mächtiger Berg, den es kollektiv zu besteigen gilt, mindestens himmelhoch, vielleicht noch höher.

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Lausiger, nasskalter Bummel mit Wulff, zu Guttenberg, Kerner, Friede Springer und Neelie Kroes

Was verborgen ist in den Häusern, Wohnungen, Zimmern der Stadt, präsentiert sich bei früher Dunkelheit durch erleuchtete Fenster. Letztens konnte ich in ein Zimmer schauen und sah an der Wand ein riesiges Bild von Johannes B. Kerner. Und wie ich mich noch fragte, wer schmückt denn sein Zimmer ausgerechnet mit Johannes Baptist Kerner, dieser Mischwurst aus Geflügel und Schwein der Marke Gutfried, da bewegte sich der Kerl, wurde größer und größer, dann ein harter Schnitt und mir wurde klar, dass ich einer Täuschung erlegen war. Ich hatte Kerner auf einem gewaltigen Fernsehbildschirm gesehen. Der Vorname Baptist kommt aus dem griechischen und bedeutet „Täufer“. Johannes der Täufer Kerner: „Ich taufe dich mit – Wurst.“

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Aufgedrehte Äffchen im Nebel

Über Hannover liegt dichter Nebel. Schon um drei Uhr kommt kaum noch Licht durch, Weltuntergangsstimmung. Kurz nach fünf Uhr ist es zappenduster. Da habe ich mir den Weltuntergang mal von draußen ansehen wollen und einen ziemlich langen Abendbummel gemacht. Derzeit sind Schaufenster wie Lichtinseln in der Dunkelheit. Beim Friseur sitzen tatsächlich noch Kunden und warten geduldig, dass ihre Nummer auf der Anzeige des Aufrufsystems erscheint. Man stelle sich einen Weltuntergang vor, und da sitzen noch welchen und warten auf den Haarschnitt. Schlimmer wären allerdings die dran, die mit einer halbfertigen Frisur von den apokalyptischen Reitern aus dem Laden getrieben würden. Oder eingeschäumt am Kopf. Wie peinlich.

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Abendbummelfee - Serielles Gif - Trickfilmstudio

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The Pogues: Christmas In The Drunk Tank - Gif-Animation: Trithemius

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Mimiotschka liest ... zum 2. Dezember: Trithemius

Hinter dem zweiten Türchen in Mimiotschkas Adventskalender
ist heute ein Text aus dem Teppichhaus zu hören:
Erdnussspuren
Empfehlenswert, natürlich wegen Mimiotschkas Vorlesen.
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Abendbummel online - Wir stoßen an, egal womit!

Zuerst die schlechte Nachricht: Der Glühwein wird knapp, zumindest in den Supermärkten war heute keiner mehr zu haben. Und wer wollte sich bei diesen Temperaturen auf dem Weihnachtsmarkt an den Glühweinstand stellen. Soviel Glühwein kannst du gar nicht in dich hineinkippen, wie der eisige Ostwind dir an Restwärme aus den Rippen zieht. Am kältesten ist es übrigens vor den Reisebüros. Die haben jetzt Plakate vom Sommerurlaub 2011 im Fenster, darauf lachende Menschen in Badesachen, so gut wie nackt. Das wirkt irgendwie obszön, wenn vor dem Fenster die Schneeflocken silbrig tanzen. Ich musste eine Weile vor einem solchen Reisebüro auf die Straßenbahn warten und habe immer wieder auf diese halbnackten Menschen geguckt, ob sie nicht wenigstens eine Gänsehaut hätten. Wenn das so weiter geht mit der Kälte, sollte die Regierung abdanken, da sie nicht mal die Glühweinversorgung sichern kann. Schließlich hat der Winter gerade erst angefangen.

Jetzt die gute Nachricht. Am Montagmorgen bin ich im Gewerbeamt gewesen und habe den Verlag Teppichhaus Trithemius angemeldet. Heute wurde die erste Produktion aus der Druckerei geliefert und liegt zum Versand bereit. Morgen gehen die „Pataphysikalischen Geheimpapiere“ an die werten Besteller raus. Ein kleiner Rest der Erstauflage ist noch da. Vorerst gibt es Teppichhaus-Bücher nicht im Buchhandel. Demnächst wird man aber von diesem Blog aus den Teppichladen betreten können, sich umsehen und bestellen können. Wer irgendwas Trinkbares zu Hause hat, vielleicht sogar Glühwein, kann mit mir auf das junge Unternehmen anstoßen, ersatzweise mit meiner Filialleiterin Frau Nettesheim und oder umgekehrt.

Trithemius-im-Gewerbeamt
Prost, guten Abend ... und ... Tretet dAdA rein!

Arcade Fire - Ready To Start
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Abenbummel online - Geschichtsbuch im Container

Eigentlich wollte ich nur einkaufen und Glasbehälter in die Container werfen. Ich weiß nicht, was es ist, aber wenn ich leere Glasbehälter in Container sortiere, werde ich trübsinnig. Da dachte ich, das soll es nicht gewesen sein, geh ein bisschen weiter und suche mal Straßen auf, in denen du eigentlich nichts zu suchen hast. Es war noch früh, so gegen 17:30 Uhr, aber schon finster. Da bekam ich überall kostenloses Fenstertheater. Es schickt sich nicht, in fremde Wohnungen zu schauen, aber ich tat es, wo immer es ging. Manchen Leuten scheint es nichts auszumachen, dass man von der Straße in ihre Zimmer schauen kann. Es wäre noch zu verstehen, wenn einer eine besonders hübsche Wohnung hat. Aber gerade die mit den bescheidenen Wohnungen haben häufig keine Scheu und zeigen ihre beinah trostlose Lebenswelt, wie manche gerne ihr offenes Bein oder ihre Geschwüre vorzeigen. Und womit sie ihr Heim schmücken, dagegen ist ein offenes Bein gar nichts.

GeschichtsbuchDie vielen Einblicke in fremde Lebenswelten weckten in mir eine schier unbändige Gucklust. Irgendwann geriet ich in eine Straße, in der ich mir einmal eine Wohnung angeschaut hatte, bevor ich mich von Aachen nach Hannover verpflanzt habe, wo alles größer, aber auch kälter ist. Da war ein Gerüst vor einem Haus, und wie ich drunter durch ging, sah ich ein Ladenlokal mit einem Durcheinander an alten Büchern, Heften und dem Kram vergangener Zeiten. Die Tür stand auf, und ein bärtiger Mann sah zu, wie ein jüngerer bartloser Mann Regale heraus trug. Der bärtige Mann hatte es nämlich an den Bandscheiben, wie er mir sagte, nachdem ich ihn gefragt hatte, ob ich das Durcheinander ablichten dürfte. Leider hatte ich nur mein Handy bei mir. Der Bärtige ließ mich bereitwillig ein, und ich knippste, was von seinem Antiquariat übrig war.

Er sagte, der Hausbesitzer hätte ihm gekündigt, und jetzt müsse alles raus. Sein Laden wäre keine große Sache gewesen, ein Treffpunkt für Freunde und Stammkunden, worin man gesessen und gequatscht habe. Ich sagte, das ist ein Kulturverlust. Leute wie der Bärtige tragen mehr zur Kultur bei, als man auf Anhieb denken könnte. Sie bieten nicht nur einen Ort der zwischenmenschlichen Kommunikation, sondern wahren durch ihre Sammlung alter Gegenstände, Bücher, Plakate und Zeitschriften unsere kollektive Erinnerung und zeigen, dass wir eine Vergangenheit haben, in denen all die Dinge der Sammlung einmal Gegenwart waren. Unsere Gegenwart ist nur zu verstehen, wenn wir wissen, wie wir dahin gekommen sind, was vorher war und unser Denken und Fühlen bestimmt hat. So ein Laden ist ein Geschichtsbuch, in dem sich zu lesen lohnt. Wenn ein solches Geschichtsbuch zugeklappt wird, verlieren wir ein Stück unserer Identität.

Später ging ich in den Supermarkt und konnte das Übermaß an optischen Reizen kaum verarbeiten. Überall diese schreienden Schilder, die mir eine Senkung der Preise verkündeten. Und all die Produkte, die ich nicht brauche. Da war auch ein lebensgroßer Aufsteller eines Mannes in weinroter Schürze. Darauf stand; „Kolja Kleeberg kocht mit Ihnen!“ Nicht mit mir. Ich kenne den nicht. Und ich kann auch nicht glauben, dass eine Pappfigur kochen kann. Wie soll das gehen? Hat der Karton-Kleeberg hinten ein System von Schnüren und zwischen den Beinen einen Zipfel, an dem man ziehen muss, und dann hebt er den Arm mit einer Maggiflasche in der Hand?

Wir wissen alle, man darf solche Werbepappkameraden nicht ernst nehmen. Der richtige Kolja Kleeberg wird mit keinem der Leute kochen, die in den Läden der Supermarktkette einkaufen. Warum funktioniert diese Form der Werbung trotzdem? Vor Jahren, als ich noch ein Kindergartenkind war, spielten wir einmal im großen Sandkasten. Die Erzieherin hatte uns angeregt, ein Auto aus Sand zu bauen, ein Kabrio. Wir schaufelten und modellierten eifrig die Form; ich sehe mich noch heute sorgsam die Sandsitze plattklopfen. Die Erzieherin hatte nämlich gesagt, wenn das Auto fertig wäre, würden wir damit nach Bonn fahren. Warum sie nach Bonn wollte, weiß ich nicht, ich zweifelte auch daran, dass unser Sandauto sich bewegen würde, aber insgeheim wollte ich ihr glauben. Schließlich hatte sie es gesagt, und sie war eine Autoritätsperson. Ich verehrte sie, sie war mein Star, bevor ich das Wort überhaupt kannte.

Was da in mir an die Fahrt mit einem Sandauto glaubte, das magische Denken des Kindes, verliert sich in den Jahren nach der Kindergartenzeit. Aber Reste davon stecken noch in jedem von uns. Und an dieses verborgene magische Denken appelliert die Werbung. Die Autoritäten sind die Aufschrift und das Abbild. Ihre Botschaft lässt uns auf Werbung reagieren. Aber wenn die Jahre darüber gegangen sind, wenn die Abbilder veraltet sind und die Moden sich geändert haben, erkennen wir das Falsche der großartigen Versprechungen, erkennen die Absurdität dessen, was wir einmal als normal empfunden haben.


In zehn Jahren werden wir den Kolja-Kleeberg-Aufsteller lächerlich finden, aber er war einmal Teil unserer Normalität und hat unser Denken geprägt. Gut, wenn es Leute gibt, die solche Artefakte vor dem Container bewahren, nachdem sie aus der Denkmode gekommen sind.

Guten Abend
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Jürgen Klopp und Günther Jauch vor leeren Stühlen

Gut anderthalb Jahre kaufe ich am Kiosk bei mir an der Ecke. Der Kioskbetreiber ist zwar ein höflicher, aber außerordentlich sparsamer Mensch. Außer: "Hallo!", "Bitteschön", "Ein Euro" (Flasche Bier), "Fünfeuroachtzig" (Tabak und Blättchen), "Dankeschön", "Tschüss!" spricht er nichts. Anfänglich habe ich versucht, ihm etwas mehr zu entlocken, habe etwa launige Bemerkungen übers Wetter gemacht, aber war nie besonders originell, denn den Mann umgibt die Aura von kommunikativem Unvermögen. Diese Aura lähmt auch mein Sprachzentrum. Mit der Nachsprechpuppe "Klein-Plapperle" könnte ich mich besser unterhalten als mit dem Kioskmann. Daher wollte ich ihn gestern Abend nicht sehen.

trinkhalle
Die Dämmerung fiel herab, als ich zum übernächsten Kiosk bummelte. Aber sie fiel mir nicht auf den Kopf. Das ist die gute Nachricht. Die schlechte: Mit der Dämmerung endete der längste Tag dieses Jahres, und von heute an schwinden die Tage wieder. Man hat es gar nicht so richtig mitbekommen. Zumindest ich fühle mich ein bisschen betrogen, als wäre das Anwachsen der Tage dem Merkelschen Sparpaket zum Opfer gefallen. Die Luft war wider erwarten recht lau. Trotzdem waren die Stühle und Tische vor und in den Kneipen leer. Auf den allerorten aufgestellten TV-Geräten analysierten Günther Jauch und Jürgen Klopp ein Fußballspiel, und keiner hörte zu. Eigentlich hatte ich Lust, irgendwo ein Bier zu trinken, aber Kneipen, in denen nur zwei Figuren an der Theke hocken und von Jauch und Klopp zugedröhnt werden, sind noch abschreckender als ein Kioskmann, der jahrelang nur fünf verschiedene Wörter herausbringt.

Das war auf der sonst so belebten Limmerstraße in Hannover-Linden nicht anders, eher schlimmer, denn hier waren die TV-Schirme größer, und manche Lokale hatten sogar zwei, einen drinnen, einen draußen. Jauch und Klopps Stimmen hallten gar unheimlich auf die leere Straße hinaus. Jauch nannte Klopp einen hochbezahlten Experten, worauf Klopp abwiegelte, von "hochbezahlt" könne nicht die Rede sein. Diesem Understatement sind wohl auch die leeren Lokale geschuldet. Die Leute geben vor, sie hätten kein Geld. In Wahrheit fahren sie im 7er-BMW zwei bis vier Deutschlandfähnchen spazieren oder hoppen in Südafrika von Stadion zu Stadion, sind mal rasch zum Segeln bei einer Regatta rund um die Isle of Wight, zum Mittsommernacht-Golfen nach Schweden geflogen oder sahnen sogar die megafetten Tageshonorare ab, wenn sie abends eine Riesenausbeute leerer Flaschen zu Rewe bringen, weshalb Rewe eigens bis 22 Uhr geöffnet halten muss.

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Abendbummel – Leistungsträger mit rostiger Kette

Weil mein fauler Nachmittagskopf mal wieder nicht denken wollte, setzte ich mich trotz stürmischer Witterung aufs Rad und fuhr an Ihme und Leine entlang, streifte den Maschsee und umrundete die Ricklinger Teiche. Im Ricklinger Holz verlor ich ein bisschen die Orientierung, weil ich unbedingt mir unbekannte Wege fahren wollte, umarmte dafür in Ruhe und unbeobachtet eine stattliche Buche und fand dann beinah nach Hause, wenn mich nicht eine Neueröffnung gelockt hätte: „Deutschlands größter Fahrradfachmarkt“, auf 10.000 Qadratmetern in der ehemaligen Flugzeughalle von Hanomag. Dieser funkelnde Radfahrertempel weckte in mir eine Unzahl von Gelüsten. Nie zuvor habe ich so viele neue Fahrräder gesehen. In den breiten Gängen sah ich die potentiellen Käufer auf ihren potentiellen Neuerwerbungen Probe fahren, widerstand aber der Versuchung, es ihnen nachzumachen.

Später hielt ich an einem Kiosk. Da stand ein junger Mann, fast noch ein Kind, ein wenig verlottert. Er trug die rote Jacke eines Pizza-Lieferservices und eine verschossene Camouflage-Hose. Hinten auf seinem uralten roten Damenfahrrad hatte er ein Gestänge für die Pizza-Liefertasche. Das Rad hatte keine Gangschaltung, und die Kette war völlig verrostet. Ich mochte kaum glauben, dass die Kettenglieder sich noch bewegen würden. Während ich wartete, kaufte der Junge sich für 25 Cent Süßigkeiten, eine Colaflasche aus Weingummi, eine kleine gelbe Banane von mir unbekannter Konsistenz und irgendwas aus Schaum.

Nachdem ich mein Rad auf dem Hof abgestellt hatte und hinauf wollte in meine Wohnung, sah ich durch die Glasscheibe der Haustür eine rote Jacke, hörte, wie es im Haus irgendwo klingelte, und dann war der Junge hinter mir auf der Treppe. Er stieg sie hoch wie ein alter Mann. Dieses Nebeneinander von glitzerndem Überfluss und hoffnungsloser Unterversorgung macht mich manchmal gemütskrank.

Guten Abend
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Abendbummel - Kalte Hände und frische Banknoten

Draußen warten die Eisheiligen, heute Eyjafjallajökull, morgen tritt Mamertus hinzu, übermorgen herrscht Pankratius, am 13. Mai Servatius, gefolgt von Bonifatius und der kalten Sophie. Ich musste Geld aus dem Automaten ziehen. Es war frisch gedruckt. Gegen besseres Wissen trug ich es in den Supermarkt auf der anderen Straßenseite. Hier war mir schon mehrmals eine schlechte Stimmung unter den Angestellten aufgefallen.

Auch heute wurde wieder gestritten, als ich in der Kassenschlange stand. Zwei Kassiererinnen, Rücken an Rücken, sprachen über die Schulter hinweg von Mobbing unter den Kollegen. Ich erinnere mich noch gut an Zeiten, als dieser Supermarkt zu einer anderen Kette gehörte. Da trugen die Kassiererinnen Kittel mit der Aufschrift: „Wir werden Sie begeistern.“ Mir haben sie damals Leid getan, denn der Slogan war eine höhnische Etikettierung; sie wurde von den realen Arbeitsverhältnissen und Verhaltensweisen Lügen gestraft, wenn zu Stoßzeiten die Kassenschlangen herandrängten.

Herzfehler
Die Bediensteten der Supermärkte müssen nicht begeistern. Man muss mir die jüngsten Sonderangebote nicht besingen oder eurythmisch vortanzen. Ich will auch nicht von den Angeboten in den Wahnsinn getrieben werden. Geniale Kunstwerke in der Metzgerei-Bedientheke - bitte nicht. Mir reicht es, wenn ich bedient werde von Menschen, die ausgeglichen wirken und gelegentlich Freude an ihrer Arbeit zeigen. Das lässt sich nicht durch Kittelaufschriften verordnen, sondern liegt allein am Betriebsklima. Und das wiederum hängt von menschlichen Arbeitsbedingungen ab.

Für das Management vieler Großunternehmen sind menschliche Arbeitsbedingungen keine rechnerische Größe, weil sie ihre Arbeitnehmer primär als Kostenfaktor sehen. Das ist die logische Konsequenz einer politisch gewollten gesellschaftlichen Entwicklung. Wenn man sie nicht mehr durch alberne Kittelaufschriften zu kaschieren versucht, wenn man zulässt, dass die Kunden sich vernachlässigt fühlen, weil ihnen sogar die letzte Zuwendung, der Gruß, verweigert wird, dann wird greifbar, dass die wahren Eisheiligen im Berliner Regierungsviertel und in den Vorstandsetagen sitzen, und das über den 15. Mai hinaus. Dafür bekommen wir aber nach der ruinösen Eurostabiliserung immer öfter frisch gedrucktes Geld.

Guten Abend.
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