I Can Hear The Grass Grow
von Trithemius - 11. Feb, 17:49
Rot ist die einzige Farbe, die die rote Rose nicht hat. Ja, denn ihre Blütenblätter absorbieren alle Farben des Spektrums. Nur Rot will die Rose nicht haben. Daher strahlt sie es zurück. So geht es mit allen Farben, die wir sehen, stets sind sie der Sache nicht zueigen. Beim Menschen ist es zum Glück anders. Seine Ausstrahlung kommt von innen, ist also ein Ausdruck seiner selbst. Allerdings ist nicht zu bestreiten, dass manche Menschen etwas ausstrahlen, was sie nicht haben. Sie schauspielern, ahmen nach, was sie sich bei anderen abgeguckt haben. Es kann durchaus fruchtbar sein, sich bei anderen etwas abzugucken, besonders wenn man Kenntnisse erwerben und Fähigkeiten entwickeln, also wachsen will, womit wir endlich beim Thema sind. Es geht um grün.
15:14 Uhr auf der Digitaluhr an der Apotheke, sie springt um und zeigt 12 Grad Celsius an. Wenn die Temperatur drei Tage hintereinander über zehn Grad Celsius liegt, beginnt es in der Natur zu wachsen. Grünen, niederländisch: groeien, schwedisch „gro“, englisch „to grow“. Alle diese Wörter sind verwandt mit dem althochdeutschen Adjektiv „gruoen“, woraus unser Adjektiv „grün“ entstand. „Grün“ ist wiederum eng mit „Gras“ verwandt. Eigentlich bezeichnet grün demnach wachsendes Gras.
In den Vorgärten blühen die Krokusse, und andere Frühlingsblumen sprießen auch. Dass unsere Vorfahren jedoch nicht die Blumen, sondern das sprießende Gras in ein Wort für Wachsen gefasst haben, ist ein Hinweis auf ihre Lebensweise. Sie waren Ackerbauern und Viehzüchter. Deshalb achteten sie in erster Linie darauf, wenn nach dem harten Winter das Gras wieder wuchs und das Vieh auf die Weiden konnte. In der Edda wird erzählt, dass es nichts gab am Anfang der Welt, nicht einmal Gras.
11. Februar. Das Gras grünt. Der Satz ist pleonastisch, denn Gras und Grün bedeuten ja eigentlich das gleiche. Leider ist in der Stadt vom Grünen nicht viel zu sehen. „Da jedermann gehet, waechst kein Grasz.“, wusste man schon 1622. Der germanische Schutzgott Heimdall konnte das Gras wachsen hören. Dazu ist der Mensch nur im übertragenen Sinne fähig, und wenn er es noch so hübsch besingt wie The Move. Unsere Welt ist vermutlich viel zu laut. Egal jetzt. Ich hoffe, dass der lausige Winter sich nicht mehr zurückmeldet. Meinetwegen kann Gras drüberwachsen.
Guten Abend
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15:14 Uhr auf der Digitaluhr an der Apotheke, sie springt um und zeigt 12 Grad Celsius an. Wenn die Temperatur drei Tage hintereinander über zehn Grad Celsius liegt, beginnt es in der Natur zu wachsen. Grünen, niederländisch: groeien, schwedisch „gro“, englisch „to grow“. Alle diese Wörter sind verwandt mit dem althochdeutschen Adjektiv „gruoen“, woraus unser Adjektiv „grün“ entstand. „Grün“ ist wiederum eng mit „Gras“ verwandt. Eigentlich bezeichnet grün demnach wachsendes Gras.
In den Vorgärten blühen die Krokusse, und andere Frühlingsblumen sprießen auch. Dass unsere Vorfahren jedoch nicht die Blumen, sondern das sprießende Gras in ein Wort für Wachsen gefasst haben, ist ein Hinweis auf ihre Lebensweise. Sie waren Ackerbauern und Viehzüchter. Deshalb achteten sie in erster Linie darauf, wenn nach dem harten Winter das Gras wieder wuchs und das Vieh auf die Weiden konnte. In der Edda wird erzählt, dass es nichts gab am Anfang der Welt, nicht einmal Gras.
11. Februar. Das Gras grünt. Der Satz ist pleonastisch, denn Gras und Grün bedeuten ja eigentlich das gleiche. Leider ist in der Stadt vom Grünen nicht viel zu sehen. „Da jedermann gehet, waechst kein Grasz.“, wusste man schon 1622. Der germanische Schutzgott Heimdall konnte das Gras wachsen hören. Dazu ist der Mensch nur im übertragenen Sinne fähig, und wenn er es noch so hübsch besingt wie The Move. Unsere Welt ist vermutlich viel zu laut. Egal jetzt. Ich hoffe, dass der lausige Winter sich nicht mehr zurückmeldet. Meinetwegen kann Gras drüberwachsen.
Guten Abend