Uff, lieber Besucher, da bin ich zunächst ein bisschen von der Theorie überrollt, das will gar nicht in meinen Kopf hinein. Wären Sie so freundlich zu erläutern?
Vielen Dank für die Erläuterung. Das kann ich nachvollziehen, ist vor allem für mich ein wertvoller Hinweis auf die Rezeption dieses Textes, der ja wie alle Texte immer ein gemeinschaftliches Ergebnis ist, weil sich dessen Bedeutung nicht nur aus den Absichten des Autors speist, sondern ebenso aus den Zuweisungen durch den Leser, in diesem Fall durch Sie.
Das theoretische Gerüst des PentAgriontextes ist in meinem Kopf eher vage, denn ich mache ihn nicht am Beispiel eines Modells, sondern schreibe assoziativ, lasse zu, dass er, vor allem die Figuen darin, sich frei entwickeln können, denn nur so ist auch der Überraschungseffekt für mich derart, dass ich mich daran erfreuen kann und nicht etwa langweile, weil ich ja alles schon vorher gewusst hätte.
welche Erinnerungen doch Ihre Berichte wecken!
Als ich von Ihrer Überquerung der Ihme unter Zuhilfenahme der Dornröschenbrücke las, erinnerte ich meine letzte Begegnung auf dieser Brücke. Brücken sollen ja Ufer, Stadtteile und Menschen verbinden. Aber beinahe hätte man nur mich verbinden müssen.
Ich hatte unter der Brücke gerade einen Geocache geortet, eingetragen und wieder vor den Blicken der Bürgerlichen verborgen, als ich von der Brückenmitte noch ein Foto der Umgebung des Fundortes schießen wollte.
Kaum hatte ich die Kamera im Anschlag, stürmte ein wütender Weltbürger auf mich zu, der keine Kamera sondern seine Faust im Anschlag hatte, wollte mir den Apparat entreißen und drohte mir Prügel an, weil er mutmaßte, ich hätte ihn unerlaubterweise fotografiert.
Er äußerte seinen Unmut in einer Sprache, die so viel deutsche Anteile hatte, dass ich sein Anliegen einigermaßen hören, aber seine Aufregung zunächst nicht verstehen konnte.
Ich konnte ihm glaubhaft versichern, dass ich niemals Mitglieder nicht heimischer Verbrecherorganisationen fotografiere und katalogisiere. Ich musste ihm allerdings die letzten Bilder auf dem Display vorführen, da er in dieser kurzen Zeit noch kein Vertrauen zu mir aufgebaut hatte.
Ich zeige das Bild nur, damit Sie nächstes Mal die Brücke zügig überqueren, wenn dieser Herr auf der Brücke steht. Am besten fahren Sie dann mit den Händen in den Hosentaschen, um Ihre Friedfertigkeit und Ihr Desinteresse am Fotografieren oder anderen dokumentarischen Tätigkeiten zu demonstrieren.
Vielen Dank für die Warnung, lieber Heinrich. Ein ähnliches Erlebnis hatte ich auch schon - mit einem jungen Mann, der fälschlich annahm, ich hätte seine Mutter fotografiert. Den Herrn aus Ihrem Bericht habe ich aber noch nicht gesehen, wüsste auch nicht, warum ich ihn fotografieren sollte. Das haben schließlich Sie schon getan. ;)
Auf der Dornröschenbrücke habe ich im letzten Sommer oft gesessen. Es ist gegen Abend einer der schönsten Plätze in Hannover. Schade, dass Sie eine so unerfreuliche Begegnung dort hatten.
Ich weiß, dass es ungehörig ist, heimlich zu fotografieren, habe es aber manchmal schon getan, denn man kann ja nicht immer brav sein, die Kunst fordert auch ihr Recht. http://trithemius.twoday.net/stories/zwei-mettbroetchen-zwei-kaesebroetchen/
Der Visitor
Ein Schema wie bei PentAgrion ist eine Verkörperung dieses Musters in der Literatur, weil im Gegensatz zum Ich-Erzähler zumindest eine Zeitlang der Eindruck der Fremdartigkeit erhalten bleibt.
Hier sind die beobachteten Elemente, dort der Beobachter. Zumindest zu Beginn tritt keine Interaktion oder Rückkopplung ein. Trotzdem ist jeder Beoabachtete um die Funktionalität der Selbstbeschreibung erweitert.
Dass es die Beschreibungen des Besuchers sind, spielt keine Rolle.
Was den Beobachteten an Reflexion fehlt, wird durch den Besucher geleistet.
Das ist mein Parallelität:)
Das theoretische Gerüst des PentAgriontextes ist in meinem Kopf eher vage, denn ich mache ihn nicht am Beispiel eines Modells, sondern schreibe assoziativ, lasse zu, dass er, vor allem die Figuen darin, sich frei entwickeln können, denn nur so ist auch der Überraschungseffekt für mich derart, dass ich mich daran erfreuen kann und nicht etwa langweile, weil ich ja alles schon vorher gewusst hätte.
welche Erinnerungen doch Ihre Berichte wecken!
Als ich von Ihrer Überquerung der Ihme unter Zuhilfenahme der Dornröschenbrücke las, erinnerte ich meine letzte Begegnung auf dieser Brücke. Brücken sollen ja Ufer, Stadtteile und Menschen verbinden. Aber beinahe hätte man nur mich verbinden müssen.
Ich hatte unter der Brücke gerade einen Geocache geortet, eingetragen und wieder vor den Blicken der Bürgerlichen verborgen, als ich von der Brückenmitte noch ein Foto der Umgebung des Fundortes schießen wollte.
Kaum hatte ich die Kamera im Anschlag, stürmte ein wütender Weltbürger auf mich zu, der keine Kamera sondern seine Faust im Anschlag hatte, wollte mir den Apparat entreißen und drohte mir Prügel an, weil er mutmaßte, ich hätte ihn unerlaubterweise fotografiert.
Er äußerte seinen Unmut in einer Sprache, die so viel deutsche Anteile hatte, dass ich sein Anliegen einigermaßen hören, aber seine Aufregung zunächst nicht verstehen konnte.
Ich konnte ihm glaubhaft versichern, dass ich niemals Mitglieder nicht heimischer Verbrecherorganisationen fotografiere und katalogisiere. Ich musste ihm allerdings die letzten Bilder auf dem Display vorführen, da er in dieser kurzen Zeit noch kein Vertrauen zu mir aufgebaut hatte.
Später habe ich ihn im Biergarten gesehen.
http://heinrich11.files.wordpress.com/2010/06/besprechung-im-dornroschen.jpg
Ich zeige das Bild nur, damit Sie nächstes Mal die Brücke zügig überqueren, wenn dieser Herr auf der Brücke steht. Am besten fahren Sie dann mit den Händen in den Hosentaschen, um Ihre Friedfertigkeit und Ihr Desinteresse am Fotografieren oder anderen dokumentarischen Tätigkeiten zu demonstrieren.
Gruß Heinrich
Auf der Dornröschenbrücke habe ich im letzten Sommer oft gesessen. Es ist gegen Abend einer der schönsten Plätze in Hannover. Schade, dass Sie eine so unerfreuliche Begegnung dort hatten.
Ich weiß, dass es ungehörig ist, heimlich zu fotografieren, habe es aber manchmal schon getan, denn man kann ja nicht immer brav sein, die Kunst fordert auch ihr Recht.
http://trithemius.twoday.net/stories/zwei-mettbroetchen-zwei-kaesebroetchen/
Viele Grüße
Trithemius