Careca - 11. Okt, 20:07

Mir fällt zu diesem Text eine Warnung ein. Diese bezog sich auf den neuen Trend zu 3D-Fernseher. Es wird davor gewarnt, dass 3D-Fernsehen bei Kindern insbesondere in den jungen Jahren, die Fähigkeit des realen 3D-Sehens verkümmern lassen kann. Das ausgeprägte Potential zum räumlichen Sehen der Menschen würde durch die 3D-Fernseher nicht hinreichend in jungen Jahren entwickelt, würde das Sehen durch 3D-Fernseher geprägt. Ob diese 3D-Mode nur eine Modeerscheinung bleibt Ich erinnere mich noch daran, dass anfangs der 80er das 3. Programm des WDRs eine 3D-Nacht hatte; in der Tat zeigte das WDR auch einmal einen Abend lang alle Programme vorsätzlich um 90° gekippt, damit man mal seinen Fernseher eine neue Position geben sollte ... oder mit steifen Nacken am nächsten Morgen aufwachen sollte.
Die Warnungen, die bei allen neuen Medien ausgegeben werden, waren in der Vergangenheit zahlreich. "Walkman"s in Bussen wurden entweder als Symbol der Kommunikationslosigkeit in der Öffentlichkeit gewertet oder stellten prinzipielle zu verbietende Lärmbelästigungsmöglichkeiten dar. Das klingelnde "Handy" im Kaufhaus war oberpeinlich und war der Störenfried einer Harmonie, jetzt ist es täglicher Gebrauch und en vogue. Da gab es den alten Hit "Video kills the radio star" und den Film "Radiodays" von Woody Allen, welche den Verlust des Einflusses des Mediums Radio beklagten und der vorgespielten Wirklichkeit eines MAZ für Fantasieverlust im voraus verantwortlich machten. Heute werden Bücher nicht mehr gelesen sondern mal so als fast food oder zur Entspannung gehört. Und jetzt kommen die 3D-Filme ins Kino, wo selten noch solche gezielt anspruchsvolle Qualitäten wie in vielen Szenen von AVATAR gezeigt werden. Wird die 3D-Mode mit den Fernseher dazu führen, dass wir erhebliches Vermögen der 3- bis 4D-Visualisierung verlieren werden? Wird das unendliche Band von Möbius die 3D-Fernsehenden überfordern?
Werden wir dann für 3D-Träume Brillen vor dem Schlafengehen aufsetzten? In Farbe träumte der Mensch, bevor Willy Brandt auf den roten Knopf drückte. Aber das hat nichts mit dem Farbfernseher zu tun, sondern mit der eigenen Körpertemperatur. Ich überlege gerade, ob ich außer normalerweise in SW eventuell auch in 3D träume. Die Träume meiner letzten Nacht waren es nicht. Wenn ich Fieber habe, dann träume ich in Farbe und dann erlebe ich auch Raum, aber normalerweise nicht. Vielleicht brauchen wir 3D, weil unsere Träume des Nachts einfach zu grau und zu platt sind? Hoffentlich schadet es nicht unserer 3D-Vorstellungskraft ...
Wo war ich gestartet? Ach ja, neue Medien ... Vielleicht haben die warnenden Wissenschaftler ja recht und 3D-Fernseher schaden diesmal erheblich unsere Kinder. Dann werden in Zukunft Reparaturwerkstätten wieder mehr zu tun bekommen, wenn diese erwachsen gewordenen Kinder des 3D-Fernsehens nicht mehr rückwärts ein parken können ...

Trithemius - 12. Okt, 01:08

Von der Dominanz der medialen Bildwelten geht gewiss eine Gefahr aus, denn Bilder kann man betrachten, ohne Begriffe zu bilden. Mit 3D wird natürlich alles noch dominanter. Ich baue darauf, dass solche Effekte auf Dauer nicht befriedigen. 3D z.B. ist ja schon mal vor vielen Jahren populär gewesen, dann aber wieder in der Versenkung verschwunden. Ich habe wirklich gestaunt über den neuen Hype, der mit Avatar aufgekommen ist. Kürzlich gabe es sogar BILD und BILD am Sonntag in 3D. Da habe ich doch sehr geschmunzelt. Das ist so komisch, fast DADA.
Tatsächlich gehen durch neue Medien eine Reihe Fähigkeiten verloren, weil sie Krücken sind wie z.B. das Navigationsgerät. Bald kann kaum einer noch Karten lesen.
Das Handy wiederum lässt die Leute nicht dort sein, wo sie sich im Raum befinden, sie gehen irgendwo lang, nehmen weder ihre Ungebung noch ihre Mitmenschen wahr, weil sie mit jemandem sprechen, der woanders ist.
Ich würde wirklich gerne wissen, wie das Denken der Menschen sich entwickelt unter dem Einfluss der neuen Medien. Wir stehen ja noch mit einem Bein in der Buchkultur. Aber wie wird es in 20 Jahren sein?

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