dann hatte ich in der tat "monokulturell" gedacht. die frage ist, gibt es noch kulturen, die gänzlich ohne so etwas wie "schrift" im weitesten sinne (also auch zeichen, markierungen, pictogramme) auskommen. und wie verhält es sich z.b. mit den mayas und inkas - werden dort magische kulte und riten tatsächlich rein als solche zelebriet oder steckt da nicht doch so etwas wie "schichtdenken" hinter und ist das leben in diesen kulturen tatsächlich ein "besseres" oder steht besser nur für "näher dran an den natürlichen umweltgegebenheiten"?
Als erster hat sich Platon im Phaidros kritisch zur Schrift geäußert. Er lässt Sokrates vier Einwände gegen die Schrift vorbringen:
1. Die Schrift schwäche das Gedächtnis.
2. Sie bietet nur einen stummen Text, scheine zu sprechen, antworte jedoch nicht.
3. Sie richtet sich nicht an einen ausgewählten Adressatenkreis, sondern „schweife unter denen umher, die sie verstehen und unter denen, für die sie sich nicht gehört."
4. Der Autor stehe nicht mit seiner Person für die Rede ein.
Interessanter Weise treffen die Einwände 2 und 4 nicht auf ein Weblog zu, ein Grund, warum ich eins betreibe.
In unserer Zeit hat sich Ivan Illich mit Platons Kritik beschäftigt, in dem lesenswerten Text: Phaidros und die Folgen.
Untersuchungen über das Denken in schriftlosen Kulturen hat Jack Goody angestellt:
Goody u.a.: Entstehung und Folgen der Schriftkultur.
Goody: Die Logik der Schrift und die Organisation von Gesellschaft
Lesenswert auch:
Eric A. Havelock: Schriftlichkeit – Das griechische Alphabet als kulturelle Revolution;
A. u. J. Assmann: Schrift und Gedächtnis
Wichtig für das Verständnis der Besonderheiten einer Buchkultur:
Marshall McLuhan: Die Gutenberg-Galaxis
Meine persönliche Vorliebe für die Eisenbahn, wie sie in den Nachtschwärmertexten zum Ausdruck kam, gründet sich auch z.T. auf McLuhan, der im Eisenbahnnetz ein Medium sah (gleich dem Internet, das es allerdings noch nicht gab, als er seine Theorien begründete).
denkprozess und sozialisation
Theoretische Grundlagen
1. Die Schrift schwäche das Gedächtnis.
2. Sie bietet nur einen stummen Text, scheine zu sprechen, antworte jedoch nicht.
3. Sie richtet sich nicht an einen ausgewählten Adressatenkreis, sondern „schweife unter denen umher, die sie verstehen und unter denen, für die sie sich nicht gehört."
4. Der Autor stehe nicht mit seiner Person für die Rede ein.
Interessanter Weise treffen die Einwände 2 und 4 nicht auf ein Weblog zu, ein Grund, warum ich eins betreibe.
In unserer Zeit hat sich Ivan Illich mit Platons Kritik beschäftigt, in dem lesenswerten Text: Phaidros und die Folgen.
Untersuchungen über das Denken in schriftlosen Kulturen hat Jack Goody angestellt:
Goody u.a.: Entstehung und Folgen der Schriftkultur.
Goody: Die Logik der Schrift und die Organisation von Gesellschaft
Lesenswert auch:
Eric A. Havelock: Schriftlichkeit – Das griechische Alphabet als kulturelle Revolution;
A. u. J. Assmann: Schrift und Gedächtnis
Wichtig für das Verständnis der Besonderheiten einer Buchkultur:
Marshall McLuhan: Die Gutenberg-Galaxis
Meine persönliche Vorliebe für die Eisenbahn, wie sie in den Nachtschwärmertexten zum Ausdruck kam, gründet sich auch z.T. auf McLuhan, der im Eisenbahnnetz ein Medium sah (gleich dem Internet, das es allerdings noch nicht gab, als er seine Theorien begründete).