Das ist auch wieder soziale Kaelte in Reinkultur, die man unter nahezu perfekten ''Versuchsbedingungen'' in den Billig-Discountern beobachten kann.
Nicht nur, dass da Mobbing galore angesagt sind, nein: die schiere Mischung aus Stress und Verzweiflung scheint auch dazu zu fuehren, dass sich die Mitarbeiter noch untereinander mobben.
Im Supermarkt meines Misstrauens um die ecke beobachte ich das immer wieder. Da schilt zB Mitarbeiterin A lautstark und unter sicherer Reflektion auf den Publikumseffekt (wir Kaeufer in der Schlange) ihre definitiv neu eingestellte Kollegin Mitarbeiterin B aus:
'' Frau Meyer, um diese zeit musst du aber die Kundenabwicklung eigentlich alleine auf die Reihe kriegen, kann nicht sein, dass ich hier noch eine Kasse aufmachen muss.''
Abgesehen, dass die Kombinationsanrede ''Herr/Frau Meyer, kannst DU mal...'' ohnehin unmoeglich ist, konnte einem die neue Mitarbeiterin Frau B nur leid tun, da sie ja nicht wie gewisse indische Goetter oder tentakel-beschenkte Mollusken von Mehr-Armigkeit profitiert und dennoch, nach meinem Befinden, schnell arbeitete.
Ja, wenn man das alles so beobachtet und auf sich wirken laesst: da hatte shaveskin (auf den du uebrigens einen unfassbar traurig-schoenen Nachruf verfasst hast) ganz recht...
wenn es mal nur die Eisheiligen waeren...die neue Eiszeit ist kultureller Natur und anthropogen...
dankeschön für deinen anschaulichen Kurzbericht. Solche Bemerkungen über Kollegen kriege ich beim Discounter auch immer wieder mit. Erst letztens sagte die Filialleiterin an der Kasse zu einer anderen: "Ich hab den gefressen! Jetzt macht der schon ewig mit den Paletten rum!"
Der Stress nimmt diesen Leuten offenbar das Gespür dafür, was man vor Kunden sagen sollte und was nicht. Für mich ist es ein Grund, nicht mehr dort einzukaufen, denn ich will die dahinter sich zeigenden miesen Arbeitsbedingungen nicht auch noch unterstützen. Freilich befinden sich die Discounter ständig in einem Preiskampf, und irgendwo muss das Geld für die Preissenkungen ja herkommen. Also verringert man die Belegschaft und lädt den Verbliebenen immer mehr auf.
Die Anrede Herr/Frau in Kombination mit "du" ist ein Kuriosum, das mir auch gelegentlich begegnet. Da dreht sich mir das Sprachzentrum auf Links.
Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich einen Nachruf geschrieben. Ich hoffe, es bleibt vorerst dabei, denn der Preis für eine damit verbundene gesellschaftspolitische Aussage ist doch zu hoch. Ich will jedenfalls hoffen, dass die kulturelle Eiszeit nicht erst verheerend sein muss, bevor die Leute wach werden.
Du hast das sehr gut beobachtet.
Das ist auch wieder soziale Kaelte in Reinkultur, die man unter nahezu perfekten ''Versuchsbedingungen'' in den Billig-Discountern beobachten kann.
Nicht nur, dass da Mobbing galore angesagt sind, nein: die schiere Mischung aus Stress und Verzweiflung scheint auch dazu zu fuehren, dass sich die Mitarbeiter noch untereinander mobben.
Im Supermarkt meines Misstrauens um die ecke beobachte ich das immer wieder. Da schilt zB Mitarbeiterin A lautstark und unter sicherer Reflektion auf den Publikumseffekt (wir Kaeufer in der Schlange) ihre definitiv neu eingestellte Kollegin Mitarbeiterin B aus:
'' Frau Meyer, um diese zeit musst du aber die Kundenabwicklung eigentlich alleine auf die Reihe kriegen, kann nicht sein, dass ich hier noch eine Kasse aufmachen muss.''
Abgesehen, dass die Kombinationsanrede ''Herr/Frau Meyer, kannst DU mal...'' ohnehin unmoeglich ist, konnte einem die neue Mitarbeiterin Frau B nur leid tun, da sie ja nicht wie gewisse indische Goetter oder tentakel-beschenkte Mollusken von Mehr-Armigkeit profitiert und dennoch, nach meinem Befinden, schnell arbeitete.
Ja, wenn man das alles so beobachtet und auf sich wirken laesst: da hatte shaveskin (auf den du uebrigens einen unfassbar traurig-schoenen Nachruf verfasst hast) ganz recht...
wenn es mal nur die Eisheiligen waeren...die neue Eiszeit ist kultureller Natur und anthropogen...
nachdenklich gestimmte Grueße ins Teppichhaus
Lieber Duroy,
Der Stress nimmt diesen Leuten offenbar das Gespür dafür, was man vor Kunden sagen sollte und was nicht. Für mich ist es ein Grund, nicht mehr dort einzukaufen, denn ich will die dahinter sich zeigenden miesen Arbeitsbedingungen nicht auch noch unterstützen. Freilich befinden sich die Discounter ständig in einem Preiskampf, und irgendwo muss das Geld für die Preissenkungen ja herkommen. Also verringert man die Belegschaft und lädt den Verbliebenen immer mehr auf.
Die Anrede Herr/Frau in Kombination mit "du" ist ein Kuriosum, das mir auch gelegentlich begegnet. Da dreht sich mir das Sprachzentrum auf Links.
Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich einen Nachruf geschrieben. Ich hoffe, es bleibt vorerst dabei, denn der Preis für eine damit verbundene gesellschaftspolitische Aussage ist doch zu hoch. Ich will jedenfalls hoffen, dass die kulturelle Eiszeit nicht erst verheerend sein muss, bevor die Leute wach werden.
Ebensolche Grüße
Jules