Olga Oblomow (Gast) - 16. Jan, 17:39

Vielen Dank, lieber Herr Jules, es war sehr schön mit Ihnen auf diese wundervolle Reise zu gehen! Ich habe den letzten Teil schon gespannt erwartet und möchte Sie beruhigen, denn Sie müssen von der gigantischen Reise ja noch ganz rasend sein. Ich denke, zum Ende hin ist Ihre Fantasie ein wenig mit Ihnen durchgegangen. Zum Glück habe ich kühlen Kopf bewahrt und herausgefunden: Auch auf der neuen Linie 7 gibt es viel Gutes - Und wenn es noch nicht so ist, dann wird es dank der neuen Linie 7 bald entsehen. Sie sehen das eindeutig zu pessimistisch!

Ich kann das Ärgernis der Bewohner gut verstehen. Wenn man die Linie 7 in meiner Stadt einfach umbenennen würde, wäre meine Ordnung erst mal gewaltig gestört. Wenn du magst, können die Bewohner, solange bis in deiner Stadt wieder Ordnung hergestellt ist, die Linie 7 in meiner Stadt nutzen. Die Häuser, Bäume, Vögel und Menschen sind alle genau da, wo sie hingehören und freuen sich immer über Besuch.

An der Frage „Was die Welt im Innersten zusammenhält“ ist ja schon Faust gescheitert. Nach Goethe ist es Liebe und Hass. Nur das Spannungsfeld der Gegensätze kann Leben ermöglichen und es vorantreiben.


Einen angenehmen Abend wünscht Ihnen herzlichst
O.O. o:-)

P.S. Nur für den Fall, dass der Kontrolleur mal 67 „Millionen“ Euro von Ihnen verlangt: Rufen Sie Ihre Freunde an, die bringen Sie ganz umsonst zurück nach Hause - und zwar mit dem Auto!

Trithemius - 16. Jan, 19:00

Freut mich, dass Sie mitgefahren sind, liebe Frau Olga. Auch wenn der Text fahrplanmäßig abläuft, so klaffen reale Erzählzeit und erzählte Zeit weit genug auseinander, dass ich sogar manches Teilstück noch überschlafen konnte. Die Fahrt habe ich übrigens zweimal gemacht, weil ich erst beim Schreiben merkte, welche Informationen mir fehlen oder wo in Bothefeld ich mich nicht genau genug umgeschaut hatte. Und beim 2. Mal hatte ich sogar eine Fahrkarte in die Randgebiete meines Universums.

Ich würde ja an der Bothfelder Kirche gerne dein freundliches Angebot plakatieren, ich weiß aber nicht, wohin ich die Leute schicken soll, wenn sie mal wieder mit einer Linie 7 fahren wollen. Vermutlich ließe Frau Kircvhenvorstand mich aber sowieso nicht, da sie mit Recht einwenden würde, die Bothfelder könnten jederzeit an der Brücke in die Linie 7 steigen und zu Maschmeyers Tempel fahren.

Mir gefällt, wenn mir die Phantasie durchgeht. Manchmal kann ich nur über Dauerbrot, Kekse, Russisch Brot und so'n Zeug schreiben. Mag sein, dass es am wechselhaften Spannungsverhältnis liegt, das ja im Leben mal niedrig, mal hoch ist.

Ebenfalls einen schönen Abend wünscht,

J.v.d.L.

P.S.: Sowas mache ich nicht gerne, besonders wenn ich aus eigener Schuld in der Ferne gestrandet bin.
Olga Oblomow (Gast) - 16. Jan, 22:36

Danke, lieber Herr Jules, für den Link. Da bekomme ich ganz seltsame Gelüste; Dinge auf das Russische Brot zu schmieren, um dann zu legen: "TATA!" (There are thousands of alternatives!) – Würde auch auf die Kirche wunderbar passen :-)
*Guts Nächtle!***
O.
Trithemius - 16. Jan, 23:13

Ja, ein toller Spruch für den Kirchturm, besonders wenn er aus mit ? beschmiertem Russisch Brot übers Portal geklebt wäre. :-) Das würde die Don Kosaken auch freuen.

Danke, gleichfalls, liebe Frau Olga!

J.
Olga Oblomow (Gast) - 18. Jan, 22:44

:DDD Eine sehr schöne Vorstellung! Aber, lieber Herr Jules, wäre es Ihnen überhaupt recht, die Don-Kosaken, deren Frauen und Gefährten in Ihrem Teppichhaus als Besucher zu empfangen?
Lieben Gruß
Olga
Trithemius - 18. Jan, 23:21

Huch, die Kosaken kommen? Aber warum denn. Ich habe doch keinen Kirchturm, sondern ein Teppichhaus. Und ich glaube, meine Teppiche sind nichts für den Kosak, obgleich ich mich durchaus für russische Folklore interessiere, wie sie z.B beschrieben ist in dem wunderbaren Buch von Andrej Sinjawskij "Iwan der Dumme - Vom russischen Volksglauben".

Ich würde es Ihnen empfehlen, liebe Olga, aber Sie lesen ja nicht gern dicke Bücher.

Lieben Gruß
Jules
Olga Oblomow (Gast) - 19. Jan, 18:33

Ihre Verwunderung überrascht mich ein wenig. Ist doch klar, dass die fette Beute wittern, wenn Sie denen das beschmierte Russische Brot vor die Nase halten. Mensch, das sind Krieger: die haben Hunger! Ich an Ihrer Stelle, würde denen lieber geben, nach was sie verlangen - Hey, und wenn die satt sind, servieren Sie denen noch einen Tee (oder Vodka) und dann erzählen die Ihnen bestimmt russische Folklore ohne Ende.

Auch ich habe meine Tricks, lieber Jules - Eine Säge. Ritsch, ratsch und das dicke Buch ist nur noch halb so dick... oder drittel oder viertel oder...ritsch, ratsch, ritsch, ratsch ;P

Lieben Gruß
Olga
Trithemius - 19. Jan, 19:07

Na gut, Hauptsache die Don-Kosaken wollen mir nichts vorsingen.

Ihr Trick, liebe Olga, interessiert mich. Sägen Sie längs, quer oder im Kreuzschnitt? Versteht man noch, wovon im Buch die Rede ist, wenn man bespielsweise nur die Ecken unten rechts zu lesen hat? Oder sägen Sie im Buchrücken, machen aus dem Buch quasi Lagen?

In jedem Fall ziehe ich auch die dünnen Bücher vor.

Liebe Grüße
Jules
Olga Oblomow (Gast) - 20. Jan, 18:38

Das ist eine sehr interessante Frage, mein lieber Jules. Für mich war immer klar, ich säge Lagen und lese dann nur die untere rechte Ecke. Also, beginnend von der rechten Buchseite mittig bis hin zum Winkel. So schaffe ich sogar acht Seiten am Tag - ganz schön schlau, was? Leicht erschließen sich die fehlenden Leerstellen beim unnützen Abhängen, wie ich das den Rest des Tages mache. Es kann natürlich sein, dass mein Buch, dann etwas von den Intensionen des Autors abweicht, aber das ist mir im Prinzip egal. Das ist je nach Leser unterschiedlich, der Abweichungsgrad berechnet sich aus der Intuition und dem Hintergrundwissen des Interpreten.
So habe ich bereits um die hundert Bücher erdacht. Welcher echte Autor kann das von sich behaupten.
Wenn ich nur die untere rechte Hälfte absägen würde, also quer sägen, würde ich das Buch vermutlich nicht lesen, da es immer noch zu dick wäre.

In Ihrem Fall hätte ich das nicht gedacht. Sägen Sie dicke Bücher etwa auch klein?

Liebe Grüße
Olga
Trithemius - 21. Jan, 12:38

Tatsächlich hatte ich mal die Fantasie, mit einer feinen Motorsäge die Bücher in einem Regal allesamt längs durchzusägen, aber die oberen Hälften stehen zu lassen, so dass ein argloser Bibliotheksbesucher, der ein Buch herausnehmen will, nur die obere Hälfte bekommt. Irgendwo in einem meiner Tagebücher steht die Idee, aber den Beweis kann ich nicht antreten, liebe Olga. Mein Ziel war aber nicht identisch mit Ihrer Form, ein dickes Buch lesbar zu machen. Ich bin sicher, Ihre Methode ist effektiv und sinnstiftend. Ich selbst halte es lieber mit dünnen Büchern. Wenigstens das kann ich beweisen:
http://abcypsilon777.blog.de/2006/09/28/abendbummel_online_wirsch_liesen~1169499/

Liebe Grüße
Jules
Olga Oblomow (Gast) - 23. Jan, 11:30

Vielen Dank fuer diese Fantasie, lieber Jules. Was wollten Sie bei den Bibliotheksbesuchern damit erreichen? Ausleihen wollten die das Buch in diesem Zustand sicher nicht mehr.
Am Wochenende stand ich auch vor solch einem Buechertempel, hab mir dann aber woanders ein duennes Buch gekauft. Ich lese zwar nicht solche duennen Buecher wie Sie, aber ich bin mir sicher Ihre Methode ist mindestens genauso effektiv und sinnstiftend.
Ganz lieben Gruss
Olga
Trithemius - 23. Jan, 18:27

Ich fürchte, die reine Bosheit ist der Quell dieser Fantasie, liebe Olga, wie man jemanden zum Mond schießen möchte oder RTL sprengen usw.

Was steht denn drin in Ihrem dünnen Büchlein?

Fragt mit lieben Grüßen
Jules
Olga Oblomow (Gast) - 23. Jan, 20:44

Ich hab ganz vergessen, dass ich es hier mit einem Teufelchen zu tun habe }:-)
Sie haben doch nicht etwa schlechte Laune, lieber Jules? In meinem Buechlein steht eine fuerchterlich schnulzige Liebesgeschichte. Wenn Sie gerne mal ein Buch fuer die Frau lesen moechten, wuerde ich es Ihnen direkt empfehlen; ist naemlich "Gut gegen Nordwind".
Ganz liebe Gruesse
Olga
Trithemius - 23. Jan, 21:14

Das habe ich nicht gesagt, sondern dass man im Rheinland so sagt. Wenn ich zuviel in den Medien mich umschaue, dann kriege ich immer schlechte Laune, liebe Frau Olga.

Leider habe ich noch nie ein Buch für Frauen lesen wollen, aber auch keins, das ausdrücklich für Männer geschrieben wurde. "Gut gegen Nordwind" ist ein E-Mail-Roman, habe ich gelesen, also auf der Höhe der Zeit.

Viel Vergnügen beim Lesen
Jules
Olga Oblomow (Gast) - 23. Jan, 22:56

Ich bin ganz aufgewuehlt, lieber Jules. Treffen sie sich nun, oder nicht? Ein offenes Ende? Das geht doch nicht! Sagen Sie, lieber Herr Jules, haben Sie den zweiten Teil etwa auch noch gelesen? Dann wissen Sie es schon? Oh, sagen Sie es mir, bitte!
Zum Glueck habe ich keinen Fernseher, muss mich also auch nicht so stark aufregen. Aber bei kika laufen ganz schoen paedagogisch wertvolle Geschichten, wie diese hier:
http://m.youtube.com/index?desktop_uri=%2F%3Fgl%3DDE%26hl%3Dde&hl=de&gl=DE#/watch?xl=xl_blazer&v=l9MUK8-r9fg

Lieben Gruss und schlafen Sie gut!
Olga
Trithemius - 24. Jan, 10:59

Ein kleines Missverständnis, liebe Olga. Ich habe das Buch nicht gelesen, sondern nur im Internet gelesen, dass es sich um eine E-Mail-Geschichte handelt.
Olga Oblomow (Gast) - 24. Jan, 20:51

Ach, lieber Jules, da ist mir die Anaphorik von „habe ich gelesen“ durchgegangen. Zu meiner Entschuldigung muss ich sagen, ich lag fiebrig im Bett. Und doch ist es schade, dass Sie mir nicht weiterhelfen können, da ich den zweiten Teil nicht lesen mag. Das Buch ist nicht schlecht, nimmt einen emotional mit und enthält tatsächlich ein paar schöne Gedanken, aber noch mal 200 Seiten um die Frage, treffen sie sich oder treffen sie sich nicht, hält meine Geduld nicht aus. Am liebsten mag ich Hermann Hesse, Kafka, Thomas Mann und Nietzsche, aber auch Büchner, Eichendorff, Musil und Novalis liebe ich. Und wenn ich mal keine Lust zu denken habe, lese ich schnulzige Liebesgeschichten; das tut gut. Was steht denn in Ihren dünnen Büchlein drin?
Vlg, Olga
Trithemius - 24. Jan, 22:32

Meine Schuld. Ich sollte mich genauer ausdrücken, denn es kann ja immer mal jemand mit Fieber im Bett liegen. Gute Besserung!

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