Paul Duroy (Gast) - 16. Jan, 19:28

''Wer schreibt, der bleibt'', so beginnt dein Aufbruch in das hannover(i?)sche Umland und es zeigt sich im Verlaufe dieses roadmovies in 9 Teilen: dem ist nicht so.

Denn wer schreibt, der bricht auf (im wahrsten Sinne des Wortes) und selbst wenn er in seiner Stube sitzen bliebe (was du ja nachweislich nicht tust), er begibt sich auf einen Weg...wortwaerts. Und er fuehrt die Woerter und laesst sich zugleich von ihnen fuehren und verfuehren...wortwaerts.

Aber ich will mich wieder mehr in Textnaehe begeben und hervorheben, wie genial es ist, dass du von allem Anfang an (zumindest will ich es so gelesen haben), keine Rechtfertigung und keinen besonderen Anlass fuer deinen Aufbruch ins ungewisse Hannover gibst. Du laesst dich treiben und fragst dich nicht voellig ueberfluessig wie ich es einst tat, ob ein Flaneur noch dann Flaneur ist, wenn er zusaetzlich zu seinen zwei mehr oder minder gesunden Fueßen noch die oeffentlichen Verkehrsmittel in Anspruch nimmt. Sondern du faehrst eben drauf los und beschreibst, ohne Zielvorgabe, ohne hohen Effizienzanspruch auf etwas wie Erkenntnis, du beschreibst und doch hat man das Gefuehl, man hat unglaublich viel gelernt und gesehen...

Man bekommt dann nicht eindeutig vorgekaut, ob zB die Einwohner von Bothfeld so gelangweilt sind im Ennui ihres Speckguertels, dass sie sich ueber die numerische Umbennung eines Verkehrsmittels erregen oder aber nicht vielleicht doch tiefere Zusammenhaenge wittern und zurecht trotzig dagegenhalten (das berechtigte Agieren gegen Sachzwaenge).

Das inspiriert mich selbst dazu, mich wieder des Oefteren wortwaerts treiben zu lassen...begib dich bald wieder auf Reisen, denn hier hast du auf einer Fahrt in die Region doch eine Weltreise geschildert. Und ich moechte mehr davon lesen...

Trithemius - 16. Jan, 20:22

Dein Kommentar, lieber Freund, ist eine Rezension, aus der ich wiederum sehr viel gelernt und abgelesen habe. Es ist hilfreich, etwas über die Wirkung eines eigenen Textes zu erfahren. Mir geht es da wie dem Maler, der darüber erstaunt ist, was ein Laudator über sein Werk sagt. Das sich treiben lassen, von den Wörtern "führen" und "verführen" lassen, birgt ja immer Überraschungen und Verlockungen. Vielleicht bin ich auf einem Gleis gefahren, um diesen Verlockungen zu widerstehen. Ich bin wohl auch begeistert von dem technischen Kunstwerk "Stadtbahn". Mich interessiert wie die Hardware beschaffen ist, aber auch die Software und besonders die Contents, die Kommunikation über das Scheinennetz. Neben der menschlichen Kommunikation gibt es ja auch die der Bakterien und Viren, die über die Haltegriffe der Stadtbahn auf die ganze Stadt verteilt werden, was auch ein Effekt des globalen Verkehrsnetz Schiff und Flugzeug ist.

Daher, lieber Paul, muss man mich nicht überreden, ähnliche Reisen zu machen. Nur so, aus reiner Neugier. Weil wir wissen wollen, was es an der Endhaltestelle Besonderes gibt. Das gibt neue Nachrichten aus den nur unscharf berechenbaren Randzonen.

Herzlichst
Jules

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