Haben Wörter nicht an sich eine Materialität, egal ob sie am Bildschirm oder hangeschrieben erscheinen? Sie haben Lautwert und Zeichenwert, was sich nie ausblenden lässt.
Generell denke ich auch, dass heutzutage zu viel geschrieben und zu wenig gelesen und zugehört wird - nur, ist es nicht unbedingt an mir die Textschwemme zu kritisieren :)
Und das Mittelalter wird in seiner Schriftlichkeit häufig etwas zu romantisch gesehen. Die grossen Texte, die bis heute Bestand haben, sind manchmal in nur einer Abschrift vorhanden. Dafür füllen schrecklich religiöse Gedichte die Bibliotheken.
Ich weiss nicht, ob eine Erleichterung des Schreibens tatsächlich die Qualität senkt...
Schöne Ostern!
Es ist für die meisten Menschen ein Unterschied, ob sie Zeitung / Buch in die Hand nehmen oder den Bildschirm betrachten. Auch würde man nicht freiwillig ein komplettes Buch vom Bildschirm ablesen. Der Materialcharakter des Trägermediums ist entscheidend. Laut- und Zeichenwert sind hingegen imaginäre Größen.
Von mir selbst weiß ich, dass ein Text, den ich per Hand schreibe, anders ausfällt, als würde ich ihn tippen. Die Langsamkeit des Schreibaktes verlangt mehr innere Sammlung und zwingt zur gezielten Formulierung.
Was das Schreiben im MA angeht, stimme ich dir zu, soweit es Abschreiben war. In den Schreiber-Nachschriften am Ende kopierter Bücher finden sich häufig Klagen über kältestarre Finger, schlechtes Licht, nachlassende Sehfähigkeit usf. Derartige Klagen von Autoren findet man allerdings eher selten. Es ist eben ein Unterschied, ob man schreibt oder abschreibt.
Die Qualität von Texten steht und fällt im Einzelfall gewiss nicht mit der Schreibtechnik. Veränderte Lebensbedingungen erfordern neue Techniken. Und ist das Leben rasch, passt es gut, wenn eine rasche Schreibtechnik zur Verfügung steht. Wenn du jedoch beklagst, dass zuviel geschrieben wird und zu wenig gelesen, dann benennst du die Kehrseite der Medaille.
Generell denke ich auch, dass heutzutage zu viel geschrieben und zu wenig gelesen und zugehört wird - nur, ist es nicht unbedingt an mir die Textschwemme zu kritisieren :)
Und das Mittelalter wird in seiner Schriftlichkeit häufig etwas zu romantisch gesehen. Die grossen Texte, die bis heute Bestand haben, sind manchmal in nur einer Abschrift vorhanden. Dafür füllen schrecklich religiöse Gedichte die Bibliotheken.
Ich weiss nicht, ob eine Erleichterung des Schreibens tatsächlich die Qualität senkt...
Schöne Ostern!
Von mir selbst weiß ich, dass ein Text, den ich per Hand schreibe, anders ausfällt, als würde ich ihn tippen. Die Langsamkeit des Schreibaktes verlangt mehr innere Sammlung und zwingt zur gezielten Formulierung.
Was das Schreiben im MA angeht, stimme ich dir zu, soweit es Abschreiben war. In den Schreiber-Nachschriften am Ende kopierter Bücher finden sich häufig Klagen über kältestarre Finger, schlechtes Licht, nachlassende Sehfähigkeit usf. Derartige Klagen von Autoren findet man allerdings eher selten. Es ist eben ein Unterschied, ob man schreibt oder abschreibt.
Die Qualität von Texten steht und fällt im Einzelfall gewiss nicht mit der Schreibtechnik. Veränderte Lebensbedingungen erfordern neue Techniken. Und ist das Leben rasch, passt es gut, wenn eine rasche Schreibtechnik zur Verfügung steht. Wenn du jedoch beklagst, dass zuviel geschrieben wird und zu wenig gelesen, dann benennst du die Kehrseite der Medaille.
Dir auch ein schönes Osterfest.