... muss ich doch mal Handke lesen - ich bin ein bisschen überrascht ob der Leser-Rezensionen bei amazon usw.
(... ich wollte eben schreiben "handkieren", aber dann fiel mir ein, dass Herr Trittenheimer einmal anzumerken sich milde, aber deutlich gestattete, dass dergleichen "Verwendungen" von Namen dilettantisch wären, und obwohl ich ein Dilettonkel bin, bin ich nun froh, da sich wieder einmal zu zeigen scheint, dass ich durchaus noch konstruktiv formbar zu sein scheine... oder so ähnlich... genau: hüstel...)
Mit dem "bewussten Verlieren" ist es so eine Sache; die Verluste in den letzten 100 Jahren gingen ganz tief rein (ich meine: Krieg gab es schon früher, auch etwa der 30jährige Krieg hat halb Europa verwüstet, aber danach waren die grundlegenden Muster und Strukturen der Wahrnehmung der Welt und des Umgangs usw. nicht wesentlich verändert), und da ist das "Klammern" noch stärker als überhaupt... will mich dünken...
"Kaufen kann jeder (so er Geld hat), erlangen ist ein unendlich schwererer Weg" - eben drum wird ja gekauft; ein Gedanke, der seit Monaten durch meine Gehirngänge schleicht, dass es vielleicht typisch und verbreitet ist (zumindest im so genanntem Abendland), existentielle menschliche Probleme lösen zu wollen durch - "Technologie"... Usw. Bla.
Ein wunderbarer Text, wirklich, aber man erkläre den Inhalt jetzt mal so Leuten... nee, ich nenne jetzt keine Namen... den alten Flak-Helfern, die überall sind und mit sich im Reinen...
Was du hier anführst, etwas Ähnliches habe ich Paul geschrieben. Sein Manifest ist in seiner Radikalität für viele gewiss ein zu starkes Gegenbild, ein Lebensentwurf, dem sie entweder sich nicht gewachsen fühlen oder aber sie stecken in Zwängen, die solche Besinnung auf die eigene Verfeinerung nicht zulassen. Aber es ist notwendig, dass wir solche Gegenentwürfe haben, dass mal jemand sich traut, diese Gedanken zu denken und sogar mit den notwendigen Erfahrungen unterfüttern kann. Paul Duroy hat ein Jahr in der radikalen Kargheit des Konsums gelebt und die Entbehrungen genossen, hat Stärken in sich gefunden, von denen er im Manifest schreibt.
Freilich ist sein Gegenmodell auch eine bewusste Abkehr vom gesellschaftlichen Umfeld. Im gewissen Sinne ist man diesem gesellschaftlichen Umfeld verantwortlich, indem man annimmt, Zuwendung, Interesse, Hingabe. Ich kann überhaupt nicht sehen, wie sich das mit seinem individualistischen Kunstkonzept in Einklang bringen lässt.
Obwohl dieses Konzept für die meisten Leute zu radikal ist, nicht nur für die von dir genannten Flakhelfer, enthält es einige Anregungen, die jeder umsetzen kann, um mehr Qualität in sein Dasein zu bringen.
Schon das Wort "Analgetika" tut mir weh. Aber eine Woche damit vorzüglich leben? Was schmerzt denn und will unterdrückt werden? Ich frage nicht aus Neugier, sondern aus Anteilnahme.
Nach kurzer Rücksprache mit Mama Google...
... muss ich doch mal Handke lesen - ich bin ein bisschen überrascht ob der Leser-Rezensionen bei amazon usw.
(... ich wollte eben schreiben "handkieren", aber dann fiel mir ein, dass Herr Trittenheimer einmal anzumerken sich milde, aber deutlich gestattete, dass dergleichen "Verwendungen" von Namen dilettantisch wären, und obwohl ich ein Dilettonkel bin, bin ich nun froh, da sich wieder einmal zu zeigen scheint, dass ich durchaus noch konstruktiv formbar zu sein scheine... oder so ähnlich... genau: hüstel...)
Mit dem "bewussten Verlieren" ist es so eine Sache; die Verluste in den letzten 100 Jahren gingen ganz tief rein (ich meine: Krieg gab es schon früher, auch etwa der 30jährige Krieg hat halb Europa verwüstet, aber danach waren die grundlegenden Muster und Strukturen der Wahrnehmung der Welt und des Umgangs usw. nicht wesentlich verändert), und da ist das "Klammern" noch stärker als überhaupt... will mich dünken...
"Kaufen kann jeder (so er Geld hat), erlangen ist ein unendlich schwererer Weg" - eben drum wird ja gekauft; ein Gedanke, der seit Monaten durch meine Gehirngänge schleicht, dass es vielleicht typisch und verbreitet ist (zumindest im so genanntem Abendland), existentielle menschliche Probleme lösen zu wollen durch - "Technologie"... Usw. Bla.
Ein wunderbarer Text, wirklich, aber man erkläre den Inhalt jetzt mal so Leuten... nee, ich nenne jetzt keine Namen... den alten Flak-Helfern, die überall sind und mit sich im Reinen...
Mit vorzüglicher Zerknirschung
Das Fossil
PS: Ach so - hüstel!
http://trithemius.twoday.net/stories/deutsch-fuer-blogger-2-ach-wie-gut-dass-niemand-weiss/
Übrigens nannte sich der gelehrte Doktor Egon Friedell auch einen Dilettanten, im Sinne von Liebhaber, der eine Sache um ihrer selbst willen betreibt.
Was du hier anführst, etwas Ähnliches habe ich Paul geschrieben. Sein Manifest ist in seiner Radikalität für viele gewiss ein zu starkes Gegenbild, ein Lebensentwurf, dem sie entweder sich nicht gewachsen fühlen oder aber sie stecken in Zwängen, die solche Besinnung auf die eigene Verfeinerung nicht zulassen. Aber es ist notwendig, dass wir solche Gegenentwürfe haben, dass mal jemand sich traut, diese Gedanken zu denken und sogar mit den notwendigen Erfahrungen unterfüttern kann. Paul Duroy hat ein Jahr in der radikalen Kargheit des Konsums gelebt und die Entbehrungen genossen, hat Stärken in sich gefunden, von denen er im Manifest schreibt.
Freilich ist sein Gegenmodell auch eine bewusste Abkehr vom gesellschaftlichen Umfeld. Im gewissen Sinne ist man diesem gesellschaftlichen Umfeld verantwortlich, indem man annimmt, Zuwendung, Interesse, Hingabe. Ich kann überhaupt nicht sehen, wie sich das mit seinem individualistischen Kunstkonzept in Einklang bringen lässt.
Obwohl dieses Konzept für die meisten Leute zu radikal ist, nicht nur für die von dir genannten Flakhelfer, enthält es einige Anregungen, die jeder umsetzen kann, um mehr Qualität in sein Dasein zu bringen.
Danke für deinen Kommentar und viele Grüße,
Dein Trittenheim
... bin weder gelehrt noch Dockta...
... und lebe seit einer Woche vorzüglich von Analgetika, ach...
Und während ich ein Auto-Diktator zu sein scheine, bist Du also Ediktor - man sollte das rechtlich schützen lassen!
... für ein Manifest ist mir das zu poetisch - was aber eher eine, igitt, positive Rückmeldung sein sollte...
... es ist schwierig, in dieser unserer Postmoderne die Frage zu beantworten, wie man leben soll... oder kann oder darf...
... trotzdem oder erst recht ein vergnügliches Sonntagsrestchen wünscht
Das teppichophile Fossil
Immerhin: witzige Wortschöpfungen.
Warum soll ein manifest nicht poetisch sein? Lies mal Marinettis "Manifest des Futurismus": http://www.kunstzitate.de/bildendekunst/manifeste/futurismus.htm
Dieses poetische Manifest der Moderne wirkt heute ... ähem ... naiv, da können wir glatt froh über die Postmoderne sein.
Einen vorzüglich schönen Abend wünscht,
Dein Trittenheim