Hand an Auge ins Herz - Aspekte der Handschrift
von Trithemius - 16. Feb, 20:20
1) In der handschriftlich veröffentlichten Glosse "Stuk" beschreibt der niederländische Kabarettist Wim de Bie, was geschah, als sein Computer ausfiel. Er hatte keinen einzigen Stift mehr im Haus, und nachdem er sich einen beim Nachbarn geliehen hatte, musste er feststellen, seine schöne, männliche Handschrift, mit dem er früher so manchem Mädchen den Kopf verdreht hatte, war verschwunden. Der Text stammt aus den 80ern des letzten Jahrhunderts.
Der sich schon damals abzeichnende Niedergang der Handschriftkultur, hervorgerufen durch den Gebrauch der digital erzeugten technischen Schrift, ist nicht mehr aufzuhalten. Buchstaben werden immer seltener geformt, sondern durch Tastendruck hervorgerufen. Für diese Bequemlichkeit muss ein Preis bezahlt werden, weil eben die handschriftliche Äußerung eine Qualität hat, die der Druckschrift fehlt. Diese Qualität vermittelt sich in jedem handgeschriebenen Brief, aber auch Tony Blair nutzte sie, als er sich vor seinem an die Wand projizierten handschriftlichen Versprechen fotografieren ließ.
Ähnlich der launige Eintrag, den ich einmal im alten Teppichhaus veröffentlicht habe:
Wir sehen, dass es nicht um die Perfektion oder Schönheit der Handschriften geht. Doch worin besteht dann die Qualität? Und worin unterscheiden sich die beiden Beispiele?
2) Materialwert der Handschrift
Bei den ersten beiden Beispielen spielt der Materialwert der Handschrift eine geringe Rolle, denn beide Texte werden ohne Material übermittelt, Blairs Versprechen mit Licht, mein Brief mit digitalen Pixeln.
Die folgenden Beispiele zeigen aber, dass das verwendete Schreibmaterial einen Text mit Bedeutung aufladen kann, der weit über die inhaltliche Botschaft hinausgeht. Wie wirken diese Texte auf Sie? Welche Gefühlswerte vermitteln sich?
3) Spiel mit Handschrift - praktische Übung
4) Handschrift im Alltag
Zum Abschluss die Anregung zu einem Fotoprojekt:
Schöne Beispiele auch hier, vom entschuldigten Videbitis. Die Ergebnisse aller Übungen würde ich gerne am kommenden Sonntag zeigen. Selbstverständlich kann auch etwas einsenden, wer gestern abend verhindert war. Ich danke allen fürs Mitmachen!
(Fotos und Grafiken, wenn nicht anders genannt: Trithemius)
5364 mal gelesen
Der sich schon damals abzeichnende Niedergang der Handschriftkultur, hervorgerufen durch den Gebrauch der digital erzeugten technischen Schrift, ist nicht mehr aufzuhalten. Buchstaben werden immer seltener geformt, sondern durch Tastendruck hervorgerufen. Für diese Bequemlichkeit muss ein Preis bezahlt werden, weil eben die handschriftliche Äußerung eine Qualität hat, die der Druckschrift fehlt. Diese Qualität vermittelt sich in jedem handgeschriebenen Brief, aber auch Tony Blair nutzte sie, als er sich vor seinem an die Wand projizierten handschriftlichen Versprechen fotografieren ließ.
Ähnlich der launige Eintrag, den ich einmal im alten Teppichhaus veröffentlicht habe:
Wir sehen, dass es nicht um die Perfektion oder Schönheit der Handschriften geht. Doch worin besteht dann die Qualität? Und worin unterscheiden sich die beiden Beispiele?
2) Materialwert der Handschrift
Bei den ersten beiden Beispielen spielt der Materialwert der Handschrift eine geringe Rolle, denn beide Texte werden ohne Material übermittelt, Blairs Versprechen mit Licht, mein Brief mit digitalen Pixeln.
Die folgenden Beispiele zeigen aber, dass das verwendete Schreibmaterial einen Text mit Bedeutung aufladen kann, der weit über die inhaltliche Botschaft hinausgeht. Wie wirken diese Texte auf Sie? Welche Gefühlswerte vermitteln sich?
3) Spiel mit Handschrift - praktische Übung
4) Handschrift im Alltag
Zum Abschluss die Anregung zu einem Fotoprojekt:
Schöne Beispiele auch hier, vom entschuldigten Videbitis. Die Ergebnisse aller Übungen würde ich gerne am kommenden Sonntag zeigen. Selbstverständlich kann auch etwas einsenden, wer gestern abend verhindert war. Ich danke allen fürs Mitmachen!
(Fotos und Grafiken, wenn nicht anders genannt: Trithemius)
Das andere Beispiel zeigt eine Vielzahl von Bedeutungsebenen die die Handschrift hat: Offenlegung der Gemütsverfassung, der Unzulänglichkeiten des Schreibers z.B.